Volker Will, der neue Bürgermeister der Gemeinde Stadelhofen, wohnt auf einem Hof mit Wirtshaus. In seiner Freizeit steht er hier gerne hinter dem Tresen, auch weil man da mit Menschen ins Gespräch kommt.
"Warum nicht?" Volker Will ist da offen. Man könnte mit den Gemeindebürgern durchaus auch in der Wirtsstube sprechen, zeigt sich Volker Will ebenso flexibel wie pragmatisch. Stadelhofens neuer Bürgermeister lebt sozusagen in einem Gasthof und kommt als Hobby-Wirt viel mit Menschen zusammen. Genau das ist es auch, was ihm da an seinem neuen Ehrenamt so gut gefällt.
Der Gasthof "Zum Goldenen Löwen" ist das Zuhause des 45-Jährigen. Zusammen mit den drei Geschwistern ist der Zweitälteste hier aufgewachsen. So hat er schon frühzeitig in der Wirtschaft mit angepackt und dabei wohl auch Interesse an den Menschen und dem, was sie bewegt, gefunden.
Der gelernte Schreiner, der dem einstigen Beruf immer noch gerne in der Freizeit nachgeht, arbeitet derzeit als Lagerleiter bei den Brückner Werken in Stadelhofen. Freilich muss er das aufgrund der neuen Tätigkeit als ehrenamtlicher Bürgermeister reduzieren. Bis jetzt habe er die beiden Jobs gut meistern können. Freilich hat er aber auch gemerkt, dass vieles von dem was ihn bewegt, sich nicht so schnell umsetzen lässt, wie er es gerne würde.
Eine Periode lang hat der Wölkendorfer für die CSU im Gemeindeparlament gesessen. Im März war er auf der Liste der Überparteilichen Wählergemeinschaft angetreten, wobei für ihn auf der Ebene der Kommunalpolitik die Partei an sich keine große Rolle spielt. "Hier geht es nicht um die Partei, sondern um die Bürger." Und so habe er nach wie vor ein gutes Verhältnis zu CSU-MdL Holger Dremel. Für Will steht fest, "dass der ländliche Raum zusammenarbeiten und so vorwärtskommen muss". Will begrüßt es indes sehr, dass nun eine zweite Frau ins Gremium eingezogen ist. "Es ist gut, dass es nicht nur ein Männergremium ist."
Zu tun gibt es jedenfalls genug, wie Wills Schilderungen zeigen. Eine generelle große Herausforderung sieht der 45-Jährige darin, dass Stadelhofen eine Flächengemeinde ist. Konkret heißt das, die knapp 1300 Einwohner leben auf insgesamt 41 Quadratkilometern. Das bedeutet ziemliche Herausforderungen bei Winterdienst und Grünpflege, aber auch bei der Instandhaltung der Gemeindestraßen.
Was dem neuen Bürgermeister aktuell unter den Nägeln brennt, das ist eine Lösung für die Wasserversorgung des Gemeindeteils Steinfeld zu schaffen. Bis jetzt versorgen sich die Menschen hier über Hausbrunnen bzw, über einen gemeinsamen im Ort. "Wir brauchen hier ein zweites Standbein", steht für Volker Will fest. Einen Schritt sei man hier mit der Studie zu den möglichen Varianten schon weiter gekommen. Freilich habe er in den ersten Monaten im Amt gemerkt, wie lange es doch dauert, um Dinge voranzubringen. Das sei ihm zuvor nicht so bewusst gewesen, gesteht er ein.
Um die 30 Einzelorte zählende Gemeinde auf dem Jura voranzubringen, hat er schon Neues initiiert. Da ist zum einen die Einführung eines Bauausschusses, der "beratend für den Gemeinderat tätig sein soll". Und es gibt eine Jugendsprechstunde, "um die Jugend zu erreichen."