Eine Anwohnerin fürchtet um ihre Kinder, da sich viele Autofahrer nicht an die Begrenzung von 20 Stundenkilometern halten. Deshalb schlug sie vor, die Erba-Straßen zu "Spielstraßen" zu machen.
Der fünfjährige Valentin und seine drei Jahre ältere Schwester Antonia malen mit Kreide eine große 20 auf die Straße - um auf die geltende Höchstgeschwindigkeit hinzuweisen. "Ich habe Angst um meine Kinder", sagt Mutter Nadine Luck. Denn die wenigsten würden sich an die Begrenzung halten. Deshalb könnten Antonia und Valentin "nicht so mobil sein, wie sie eigentlich sind". Antonia dürfe etwa nicht mit dem Rad zum Spielplatz fahren, das sei der Mutter zu gefährlich. Obwohl sie könnte, "ohne Stützräder", wie sie stolz erklärt.
"Es gibt viele Erst- und Zweitklässer, die eigentlich alleine zur Schule gehen könnten", sagt Nadine Luck. Aber viele Nachbarn würden ihre Kinder trotzdem begleiten - vor allem zu den häufigen Stoßzeiten: Berufs- und Uni-Verkehr am Vormittag sowie Freizeitbesuche am Nachmittag und frühen Abend. Besonders in den teils unübersichtlichen Kurven und an der Parkhaus-Ausfahrt kommt es laut Luck "immer wieder zu kritischen Situationen".
Deshalb wünschte sie sich in der FT-Facebook-Gruppe "Was braucht Bamberg?", die Erba-Straßen zu "Spielstraßen" zu machen - ein umgangssprachlicher Begriff für verkehrsberuhigte Bereiche mit Schrittgeschwindigkeit und Vorrang von Fußgängern und spielenden Kindern. Aber ist die Angst der jungen Mutter begründet?
Viele "Raser", kaum Unfälle
Die Stadt Bamberg führt monatlich Geschwindigkeitsmessungen auf der Erba-Insel durch. "Im Vergleich zu anderen Messstellen ist die Verstoßquote von 37,11 Prozent mit die höchste", teilt Stadt-Sprecherin Ulrike Siebenhaar auf Nachfrage mit: An zehn Messtagen im Jahr 2019 (Januar bis Oktober) wurden 1590 Fahrzeuge erfasst. Darunter gab es 598 Verstöße, von denen 569 mit einem Bußgeld geahndet wurden. Die höchste gemessene Geschwindigkeit lag nach Abzug von drei Stundenkilometern Toleranz bei 56 km/h, der überwiegende Großteil der Übertretungen lag im untersten Bereich (sechs bis 20 km/h zu schnell).
Wie die Bamberger Verkehrspolizei auf Nachfrage mitteilt, gab es von 2014 bis 2018 insgesamt 37 Unfälle auf dem Erba-Gebiet. 32 davon waren Ein- und Auspark-Unfälle ohne Verletzte, einmal wurde ein Fahrzeug beim Rückwärtsfahren übersehen - auch hierbei wurde niemand verletzt. Von den vier Unfällen mit Verletzten stürzten drei Mal Radfahrer ohne Fremdeinwirkung (ein Mal alkoholisiert).
"Bei einem Unfall verletzte sich eine Verkehrsteilnehmerin selbst, als sie beim rückwärtigen Ausparken eine andere Verkehrsteilnehmerin übersah, die mit nicht angepasster Geschwindigkeit fuhr", teilt die Verkehrspolizei mit. "Dies ist in dem fünfjährigen Auswertezeitraum der einzige Verkehrsunfall mit der Ursache ,nicht angepasste Geschwindigkeit'".
Mehr Schilder wären hilfreich
"Noch ist glaube ich nichts Größeres passiert, zum Glück", schätzt auch Nadine Luck.
ja was soll man nun zu dem ansinnen der überbesorgten mama sagen. wir könnten uns natürlich auf den standpunkt stellen, das klappt altersbedingt mit der strasse nicht. aber das wäre zu kurz gesprungen, wir müssen das differenzierter und in grösserem rahmen sehen. als erstes müssen wir natürlich mal die kleinen moppelchen von ihren helikoptereltern befreien, sie an eine gesunde härte im täglichen leben gewöhnen, nicht dass sie uns, zweitens wenns nach unererer verteidigungsministerin geht, später schon auf irgendeinem flugfeld im hindukusch, mali oder sonst wo wir dann mal unser heimatland verteidigen, schietern, also in die kniee gehen.
Die meisten Kommentare hier sind unglaublich und kinderfeindlich und von Hass geprägt. Traurig, dass solche Kommentare kommen.
Es geht hier um ein Wohngebiet, dass keinen Durchgangsverkehr hat, sondern eigentlich nur Anwohner-, Liefer- und Studentenverkehr hat. Das Gebiet hat eine einzige Zufahrt. Es führt keine Hauptstraße durch.
Das Gebiet ist als 20 km/h Zone ausgewiesen.
Und wenn ich die hohe Verstoßquote lese, wird mir schlecht. Dabei wäre es so einfach, sich an die Verkehrregeln zu halten. Aber das machen die wenigsten, und wenn man es macht, wird man noch blöde angehupt, nur weil jemand 2 sec schneller sein will. Und von Rücksicht und Fairness haben sehr viele noch nichts gehört oder haben es sehr schnell vergessen. Schade. In was für einer Welt leben wir.
Da ist nichts kinderfeindlich und von Hass geprägt.
Im Gegenteil will hier niemand dass fahrlässig unbeaufsichtigte Kinder zu Schaden kommen.
Und wie sie richtig schreiben fahren da nur Anwohner. Die sind also für Verhalten in der Siedlung verantwortlich.
Aber wahrscheinlich haben Sie hier mit Ihrem Vorwurf der Rücksichtslosigkeit Recht. Das hat mir auch schon ein Kollege berichtet, dass in der Siedlung wo die Leute wie in Alcatraz eingepfercht wohnen nicht gerade die beste Stimmung ist.
Gerade deswegen muss man auf seine Kinder aufpassen, die noch nicht selbst dazu in der Lage sind. Ist das so schwer zu verstehen?
Mutti
Pass einfach auf deine Kinder auf!
Ist doch sogar einfach
Genau! Ich finde auch man sollte Kinder bis 16 Jahre immer an der Leine führen. Wenn einem die vor das Auto laufen gibt's hässliche Blutflecken und mit Fahrrad drohen sogar Kratzer. UNMÖGLICH!