Nach Fund von Kinderleiche: Ermittler arbeiten mit Hochdruck - "damit Ruhe einkehren kann"

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Ein Schüler aus Güstrow wird seit mehreren Tagen vermisst. Dann findet eine Spaziergängerin in einem Wald eine Kinderleiche - es wird ein Gewaltverbrechen vermutet. Nun läuft die Suche nach dem Täter.

Update vom 15.10.2025, 7.48 Uhr: Kind vermutlich Opfer einer Gewalttat - Ermittlungen laufen

Die Polizei hat ihre Ermittlungen am Fundort der Kinderleiche südwestlich von Güstrow fortgesetzt. Wie ein Polizeisprecher am Vormittag sagte, soll in einem größeren Umkreis nach Hinweisen gesucht werden, die zur Aufklärung des gewaltsamen Todes des Kindes beitragen könnten. Dafür würden mehrere Dutzend Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei das Gebiet systematisch durchkämmen. Eine Spaziergängerin hatte dort am Dienstagvormittag (14. Oktober 2025) den Fund der Kinderleiche bei Klein Upahl gemeldet.

Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich bei dem Toten mit großer Wahrscheinlichkeit um den seit Freitag vermissten achtjährigen Fabian aus Güstrow handelt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll im Laufe des Tages ein naher Verwandter zur Identifikation der Leiche hinzugezogen werden. Danach werde die Obduktion erfolgen, von der maßgebliche Hinweise zur Todesursache erwartet werden. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen nach eigenen Angaben von einem Fremdverschulden aus. Ob es Hinweise zu einem Tatverdächtigen gibt, wurde nicht mitgeteilt.

Gleichzeitig hofft der Bürgermeister von Güstrow auf baldige Ermittlungsergebnisse. "Ich wünsche einfach und drücke da die Daumen, dass die Ermittlungsbehörden sehr schnell einen Ermittlungserfolg erzielen", sagte Sascha Zimmermann (FDP) der Deutschen Presse-Agentur. "Das ist meine ganze Hoffnung auch, damit dann eine gewisse Ruhe in die Stadt einkehren kann." Fabian sei in der Stadt kein Unbekannter, "der nur zu Hause gesessen hat", sagte Zimmermann. Er sei als Spielpartner bekannt, habe beim Verein ETSV Güstrow Fußball gespielt und sei auch regelmäßig im örtlichen Jugendclub gewesen. 

Zudem habe er bis zum Sommer den städtischen Hort besucht. "Das nimmt natürlich dann auch gerade die Kinder in der Stadtgesellschaft mit. Und wenn es Kinder mitnimmt, nimmt es auch deren Eltern mit." Aber auch ohne den Jungen direkt oder indirekt zu kennen, sei es "ein schreckliches Gefühl", gerade, wenn man Kinder habe und mit den Eltern mitfühle.

Update vom 15.10.2025, 7.48 Uhr: Kind vermutlich Opfer einer Gewalttat - Obduktion angeordnet

Nach dem Fund einer Kinderleiche in einem Waldgebiet in der Nähe von Güstrow haben sich am Dienstagabend (14. Oktober 2025) in der mecklenburgischen Stadt schätzungsweise 700 Menschen zu einem Trauergottesdienst versammelt. Vor der überfüllten Marienkirche stellten sie als Zeichen der Anteilnahme Kerzen ab und legten Plüschtiere nieder.

Die Zusammenkunft sei ursprünglich als Fürbitte gedacht gewesen, dass der seit Tagen vermisste achtjährige Fabian aus Güstrow sicher zu seiner Familie zurückkehrt. "Nun ging es darum, den Menschen einen Ort zu geben, an dem sie mit ihrer Fassungslosigkeit, Verzweiflung und Trauer hinkönnen und Halt in der Gemeinschaft finden", sagte Gemeindepädagogin Christiane Hinrichs als eine der Initiatorinnen.

Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft muss den bisherigen Ermittlungen zufolge davon ausgegangen werden, dass es sich bei dem am Dienstagvormittag gefundenen Körper um Fabian handelt. Eine rechtsmedizinische Untersuchung soll letzte Gewissheit schaffen, ob es sich um den seit Freitag vermissten Jungen handelt und auch Aufschluss über die Todesursache geben.

Spaziergängerin macht Leichenfund

Schon unmittelbar nach der grausamen Entdeckung hatten die Behörden kaum noch Zweifel an der Identität des Toten. Es müsse davon ausgegangen werden, dass es Fabian ist, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Nach aktuellem Ermittlungsstand liege Fremdverschulden vor, teilten die Behörden mit, ohne jedoch Details zu nennen.

Angaben zu möglichen Tatverdächtigen machten die Behörden nicht. "Wir stehen ganz am Anfang", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Rostock, Harald Nowack. Die Mutter und auch der getrennt lebende Vater von Fabian waren laut Polizei unmittelbar nach der Entdeckung über den Fund des Kinderkörpers informiert worden.

Nach dem Grundschüler war tagelang mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften und umfangreicher technischer Unterstützung gesucht worden. Am Dienstagmorgen hatte laut Polizei eine Spaziergängerin einen Kinderkörper in einem Waldstück bei Klein Upahl südwestlich von Güstrow gefunden, allem Anschein nach Fabian. Der Wohnort des von der Mutter getrennt lebenden Vaters liegt nicht weit davon entfernt. Zunächst war vermutet worden, der Junge habe am Tag seines Verschwindens zu seinem Vater fahren wollen.

Mutter meldete Fabian als vermisst 

Der Achtjährige war am Freitag verschwunden und von seiner Mutter am Abend vermisst gemeldet worden. In den Tagen darauf suchten Hunderte Einsatzkräfte nach dem Kind - in Wäldern der Umgebung, in leerstehenden Häusern, in einem Gewerbegebiet. Nachbarn und Mitschüler wurden befragt. Auch Seen wurden abgesucht, die Nachforschungen intensiviert, nachdem Leichenspürhunde angeschlagen hatten. Taucher fanden dort jedoch nichts.

Update vom 14.10.2025, 14.20 Uhr: Leichenfund bei Suche nach Fabian (8) - Straftat vermutet

Schrecklicher Verdacht: Im Fall der Kinderleiche in einem Wald bei Güstrow südlich von Rostock gehen die Ermittler von einer Gewalttat aus. Es wird mit hoher Wahrscheinlichkeit damit gerechnet, dass es sich bei der Leiche um den gesuchten achtjährigen Fabian handelt. "Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist von einem Fremdverschulden auszugehen", teilten Polizei und Staatsanwaltschaft gemeinsam mit.

Letzte Sicherheit zur Identität des toten Kindes soll eine Obduktion bringen. Der Achtjährige war am Freitag verschwunden und von seiner Mutter am Abend vermisst gemeldet worden. In den Tagen darauf suchten Hunderte Einsatzkräfte nach dem Kind - in Wäldern der Umgebung, in leerstehenden Häusern, in einem Gewerbegebiet.

Auch Seen wurden abgesucht. Am Montagabend schlugen Leichenspürhunde auf dem Inselsee am Stadtrand von Güstrow an. Taucher fanden am Dienstag dort jedoch nichts. Schließlich meldete sich nach Worten eines Polizeisprechers am Vormittag eine Spaziergängerin bei der Polizei, die nahe Klein Upahl die Kinderleiche gefunden hatte.

Update vom 14.10.2025, 13.30 Uhr: Fabian (8) seit Tagen verschwunden - Kinderleiche entdeckt

Herrscht nun traurige Gewissheit? Bei der Suche nach dem vermissten achtjährigen Fabian aus Güstrow südlich von Rostock haben Einsatzkräfte eine Kinderleiche in einem Wald gefunden. Laut Polizei handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um den Jungen, der seit Freitag vermisst wurde. Letzte Gewissheit müsse eine Obduktion bringen. Zuerst hatte die Ostseewelle berichtet.

Am vergangenen Freitagabend hatte die Mutter laut Polizei den Jungen vermisst gemeldet. Er war demnach nicht zur vereinbarten Zeit nach Hause gekommen. Daraufhin suchten zahlreiche Einsatzkräfte tagelang fieberhaft in und um Güstrow in der Mitte von Mecklenburg-Vorpommern nach dem Grundschüler gesucht. Allein am Montag waren 200 Kräfte im Einsatz. 

Am Montagabend schlugen laut Polizei mehrere Leichenspürhunde unabhängig voneinander auf dem Inselsee am Stadtrand an. Am Dienstag suchten Taucher das Areal in Ufernähe ab - sie fanden allerdings nichts. Parallel suchte die Polizei weiter in der Umgebung von Güstrow Wälder und leerstehende Häuser ab. Gefunden wurde die Leiche nach den Worten eines Sprechers schließlich nach dem Hinweis eines Bürgers, der sich am späteren Vormittag an die Beamten gewandt habe.

Ursprungsmeldung vom 14.10.2025, 10.38 Uhr: Fabian (8) seit Tagen verschwunden - Suche im See

Herbstlaub bedeckt den Hof vor der Grundschule "Georg Friedrich Kersting" am Rande der Güstrower Altstadt. An den Fenstern haften farbenfrohe Papierblätter. Dass hier am Montag (13. Oktober 2025) keine Normalität herrscht, zeigt eine Schulpsychologin, die das Gelände betritt. Auskünfte könne sie nicht erteilen. Stattdessen verweist sie auf das Landesbildungsministerium.

Seit Freitag (10. Oktober 2025) wird ein Schüler vermisst: der achtjährige Fabian. Lange fehlten der Polizei bei der Suche nach ihm konkrete Hinweise. "Das ist wie die Nadel im Heuhaufen, die wir suchen", sagte eine Polizeisprecherin. "Das macht es bei dem achtjährigen Kind natürlich umso emotionaler und drastischer." Seit Tagen wird gesucht, bislang ohne Erfolg.

Fabian seit Tagen vermisst: Mutter mitgenommen - Polizei sucht nach Achtjährigem

Am Montagabend dann schlugen Spürhunde an einem See am Stadtrand an - vier Hunde unabhängig voneinander. Sie reagierten übereinstimmend in der Nähe des Ufers des Inselsees. Das Wasser ist dort etwa einen bis eineinhalb Meter tief, wie ein Polizeisprecher sagte. Am Dienstag (14. Oktober 2025) sollen dort Taucher nach dem Kind suchen.

Die Mutter hat sich zuvor mit einem Video an den Jungen gewandt. "Mama möchte nur, dass Du nach Hause kommst", sagt die hörbar mitgenommene Frau in der auf Facebook geteilten Aufnahme. Die Polizeisprecherin bestätigte, dass es sich tatsächlich um die Mutter handele.

Am Montag durchsuchten Beamte der Bereitschaftspolizei ein Güstrower Gewerbegebiet mit teils verlassenen und alten Gebäuden. Auch Hunde wurden auf dem Gelände laut Polizeiangaben eingesetzt. Zudem seien Abrisshäuser, eine Mülldeponie, aber auch Gewässer und deren Umgebung abgesucht worden. So kamen auf dem Inselsee Spürhunde vom Boot aus zum Einsatz - und schlugen an. Seen nahe dem Wohnort des Vaters südlich von Güstrow seien zuvor zu Fuß abgesucht worden, sagte die Polizeisprecherin.

Junge soll Probleme in der Schule gehabt haben

Demnach waren insgesamt mehr als 60 Beamte der Landespolizei im Einsatz sowie Feuerwehrleute und die Ehrenamtlichen der Rettungshundestaffel mit mindestens zehn Hunden. Bis zum späten Montagnachmittag gab es allerdings weiterhin keine heiße Spur.

Am Donnerstag (9. Oktober 2025) der vergangenen Woche hatte die Mutter den Jungen nach Aussage der Polizeisprecherin früher aus der Schule abgeholt. Er habe Nasenbluten gehabt, was bei ihm häufiger vorkam. Demnach blieb er wegen Unwohlseins auch am Freitag noch zu Hause, während die Mutter zur Arbeit ging. Der Junge gelte als zuverlässig und nicht als Ausreißer. Es habe eine generelle Absprache gegeben, nach der er abends zu einer bestimmten Zeit zu Hause sein sollte, sofern er rausgehe.

Am Freitagabend sei er zur vereinbarten Zeit jedoch nicht zu Hause erschienen. Zunächst habe die Mutter noch versucht, ihn selbst ausfindig zu machen und ihn gegen 20.30 Uhr als vermisst gemeldet. Bereits in den vergangenen Tagen hatten zahlreiche Einsatzkräfte in und um Güstrow nach dem Jungen gesucht, unter anderem per Hubschrauber und mit Hunden, haben an Haustüren geklingelt, Passanten befragt - bislang ohne Erfolg. Ob sich Fabian draußen aufhält oder vielleicht bei einem Freund untergekommen ist, sei völlig unklar. Die Polizei geht beim Absuchen verschiedener Orte auch nach dem Ausschlussprinzip vor.

Bürgermeister tief betroffen: "Nicht nur als Bürgermeister, sondern auch als Vater"

Es gebe weiterhin keine konkreten Hinweise auf eine Straftat oder einen Unglücksfall. Sollte sich der Junge aber etwa in einem Wald aufhalten, stünde eher ein Unglücksfall im Raum, sagte die Polizeisprecherin. Offen ist laut Polizei auch, wieso Fabian sein Handy nicht dabeihat. Eine Auswertung des Gerätes brachte die Polizei nach Aussage der Polizeisprecherin nicht weiter. Ermittler waren demnach am Montag auch in Fabians Schule für Befragungen.

"Er soll Probleme in der Schule gehabt haben", sagte die Polizeisprecherin. Ob es sich dabei um Mobbing handelte, konnte sie nicht sagen. Güstrows Bürgermeister zeigte sich tief betroffen. "Nicht nur als Bürgermeister, sondern auch als Mensch und als Vater", sagte Sascha Zimmermann (FDP) der Deutschen Presse-Agentur. Er selbst habe zwei ältere Söhne. Er möge sich "gar nicht vorstellen, wie schrecklich die Situation ist", sagte er mit Blick auf die Eltern des Vermissten.

Eltern sollten mit ihren Kindern sprechen, wenn diese etwas von dem Fall mitbekommen hätten. "Das ist ja dann nicht irgendein vermisstes Kind, das ist Fabian. Fabian ist weg. Und die Kinder in der Klasse von Fabian fragen natürlich nach Fabian und fragen, wie es weitergeht." Die Stadt kümmere sich auch um professionelle Unterstützung für den städtischen Hort, in den Fabian noch bis zum Sommer gegangen sei.

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Vorschaubild: © Bernd Wüstneck (dpa)