Ein Zwischenfall bei einem Fußballspiel beschäftigt den betroffenen fränkischen Verein auch Tage später noch. Er meldet sich im Netz nun mit scharfer Kritik zu Wort.
Es ist ein Vorfall, der dem Regionallisten SpVgg Ansbach 09 auch Tage nach dem Spiel gegen den FC Memmingen noch nachgeht. Ein Spieler der Mannschaft sei am Freitag (10. Oktober 2025) von der Tribüne aus von einem Zuschauer angegangen worden. Für den Verein "inakzeptabel und zutiefst beschämend", wie dieser in den sozialen Medien betont.
"Ein Zuschauer auf der Tribüne hat einen unserer Spieler wiederholt mit Affenlauten beleidigt", erklärt die SpVgg Ansbach 09. Man verurteile "den rassistischen Vorfall beim Spiel gegen den FC Memmingen am vergangenen Wochenende auf das Schärfste." Auch beim Africa Cup in Nürnberg kam es im März dieses Jahres zu Ausschreitungen. Dort war sogar von Schüssen die Rede.
"Verurteilen den Vorfall aufs Schärfste": SpVgg Ansbach 09 übt harte Kritik
Am Dienstag (14. Oktober 2025) betont der Verein im Netz: Rassismus habe in der Gesellschaft, im Fußball und bei der SpVgg Ansbach 09 keinen Platz. "Wir stehen als Verein für Respekt, Vielfalt und Zusammenhalt – unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion oder Geschlecht", heißt es in der Stellungnahme.
Als Verein stehe man hinter seinen Spielern. So habe auch der betroffene Spieler die volle Unterstützung seines Vereins. Im weiteren Verlauf sollen nun rechtliche Schritte eingeleitet werden, um den Vorfall aufzuklären. Zudem arbeite man daran, derartige Vorkommnisse in Zukunft keine Plattform mehr in Stadien zu bieten.
Über den Zuschauer, von dem die Beleidigungen ausgingen, sei bislang allerdings wenig bekannt. Wie der Gastgeber in einer eigenen Stellungnahme erklärt, waren der FC Memmingen und das Schiedsrichtergespann am Spielende über den Vorfall informiert worden. Während des Spiels habe man von den Anfeindungen nichts mitbekommen. Ein "Gästeanhänger" habe von dem mutmaßlichen Schuldigen ein Foto gemacht. Der Zuschauer sei jedoch namentlich nicht bekannt und konnte bislang nicht ermittelt werden.
FCM appelliert für mehr Zivilcourage: "Solche Beleidigungen" zukünftig unterbinden
In seiner Mitteilung im Netz appelliert der FCM, zukünftig mehr Zivilcourage zu zeigen, um "solche inakzeptablen Beleidigungen" zu unterbinden. Der Verein ermutige dazu, die Verantwortlichen im Stadion sofort zu informieren, wenn ein solcher Vorfall auftrete. Der Vorsitzende des FCM Andreas Minkenberg äußerte sich ebenfalls zu dem Vorfall. "Rassismus hat in Memmingen und in unserem Verein keinen Platz. Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um den Schuldigen zu ermitteln und derlei dummes und inakzeptables Verhalten künftig zu verhindern", stellt Minkenberg klar.
Auch im Netz wird der Vorfall von vielen Nutzern kommentiert. Einige loben besonders den Umgang der SpVgg mit dem Vorfall und unterstreichen die Haltung des Vereins. So schreibt eine Nutzerin: "Supertolle Einstellung der SpVgg Ansbach und der 09er". Eine andere äußert sich zu dem Vorfall: "Sowas geht gar nicht!"