Gegenüber der Juraklinik entsteht ein neues Vorhaben, dafür wurde der Bebauungsplan "Oberend-Süd" als Satzung beschlossen. Vorangekommen ist auch der Bebauungsplan "Zeckendorfer Loh, 1. Erweiterung".
Scheßlitz boomt, was die Bautätigkeit zum Ausdruck bringt. Mit seinen Entscheidungen trifft der Stadtrat die Weichenstellungen dafür. Nach der Besprechung aller Anregungen und Bedenken wurden nun für das Gebiet gegenüber der Juraklinik die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass hier ein Investor einen neuen Netto-Einkaufsmarkt errichten kann. Der Satzungsbeschluss für den Vorhaben bezogenen Bebauungsplan "Oberend-Süd" bildet dafür die Basis.
Westlich des bestehenden Netto-Marktes mit einer Verkaufsfläche von 700 Quadratmetern soll der neue Netto-Markt mit 1000 Quadratmetern Verkaufsfläche entstehen. Dafür stehen dem Investor knapp 7000 Quadratmeter Grund zur Verfügung. Für Markt und Parkplatz werden knapp 5000 Quadratmeter benötigt, der Rest wird Grünfläche.
Ein wichtiger Knackpunkt war in der von Erstem Bürgermeister Roland Kauper (CSU) geleiteten Sitzung die Diskussion zum Thema Lärmbelastung, gerade mit Blick auf den sensiblen Bereich "Krankenhaus". Es war dafür eigens ein Lärmschutzgutachten erstellt worden, zu dem Planer Jörg Meier (Höhnen und Partner) Details erläuterte. Bürgermeister Kauper fasste es so zusammen: "Wir haben Lärm, der wird (durch das Vorhaben) nicht größer und nicht kleiner".
Scheßlitz: Boomtown im Osten des LandkreisesEin Ausfluss eben aus dem Gutachten sind zeitliche Bestimmungen zur Nutzung des Parkplatzes. Zu den weiteren lärmreduzierenden Vorgaben zählt beispielsweise auch der Einsatz lärmarmer Einkaufswagen. Nachfragen aus dem Gremium galten dem Investor an sich. Die Zeit vor dem Satzungsbeschluss nutzte Stadtrat Ralph Behr (Bündnis 90/Grüne), um darauf hin zu weisen, dass man sich mit dem neuen Markt eine große Chance vergebe, indem hier ein "Filetstück" aus der Hand gegeben werde. Zudem fördere man die Leerstand im Außenbereich. Das Jahr, in dem am bestehenden Markt nichts verändert oder angebaut werden darf, hätte man doch noch warten können.
Bei zwei Gegenstimmen wurde der Satzungsbeschluss gefasst. Auf Nachfrage in der Stadtverwaltung war zu erfahren, dass der Investor den Markt noch in diesem Jahr bauen möchte.
Großes Interesse besteht auch an den Möglichkeiten, die das neue Baugebiet "Zeckendorfer Loh , 1. Erweiterung" für Bauwillige auftut. 34 Baurechte sollen dort entstehen. Nach Auskunft der Stadt gibt es bereits zehn Bauwerber. Bestrebung ist, den neuen Bebauungsplan so zu gestalten, dass man möglichst wenig von den Festsetzungen befreien muss; man möchte so flexibel wie möglich sein. Wegen persönlicher Betroffenheit übergab der Bürgermeister die Sitzungsleitung an Zweiten Bürgermeister Holger Dremel (CSU).
Scheßlitz schafft Platz für 34 BauplätzeNach den Ausführungen von Jörg Meier, der auch bei diesem Bauvorhaben der Stadt zur Seite steht, werden in den Festsetzungen des Bebauungsplanes eine weitere Dachform - ein flaches Satteldach - und eine weitere Variante bei der Eindeckung möglich: Farblich darf es nun nicht mehr nur Rot bis Rotbraun sein, auch dunkle Ziegel werden prinzipiell möglich sein. Mit diesen Neuerungen wird der Plan erneut öffentlich ausgelegt.
Nach diesen großen Themen hatte sich das Gremium mit einer ganzer Reihe von privaten Bauprojekten zu befassen. Wobei das Gremium durchaus seinen Unmut über solche Vorhaben zum Ausdruck brachte, die noch vor einem offiziellen Antrag realisiert sind.
Behelfsauffahrt Im Zuge des ICE-Ausbaus und den daraus resultierenden Verkehrsbehinderungen haben Ebensfeld und Zapfendorf bei der Autobahndirektion Nord als Entlastung fürs Maintal einen provisorischen zweiten Autobahnanschluss bei Scheßlitz, westlich der bestehenden angeregt. Davon sei die Stadt Scheßlitz in Kenntnis gesetzt worden, teilte Kauper mit. Die Gremiumsmitglieder reagierten doch recht überrascht über diese Initiative. Direkt mit der Autobahndirektion will Kauper über nun über die Sache sprechen und zeitnah über das Ergebnis informieren. Kurzfristig und mit einfachen Mitteln wird so eine Behelfsauffahrt wohl nicht möglich sein, befürchtet Kauper. Auf jeden Fall wird sich der Stadtrat wieder mit diesem Thema befassen.
Betoniert doch gleich ganz Schätz zu!
Ich verstehe die Welt nicht mehr, gehts denn nur noch um Geld?
Größer, größer, größer......
Die kleinen Einzelhandelsgeschäfte in der Hauptstraße werden nach und nach dicht gemacht (der letzte von früher einmal 3 Metzgern schließt im September!)und am Stadtrand, wo die alten Mitbürger nicht hinkommen, werden immer größere Supermärkte gebaut. Aber auch die Befürworter und Planer dieser Märkte werden einmal alt und hoffentlich können diese bis ins hohe Alter Auto fahren oder sind so fit, dass sie die "paar km" zum Einkaufen laufen können. Ich kenne viele Alte in Scheßlitz, die es nicht schaffen und auf nette Nachbarn oder Familienmitglieder angewiesen sind. Aber dadurch wird der älteren Generation die Selbstständigkeit genommen. Leider hat diese Generation aber keine Lobby!