Das Malerviertel und Bamberger Ost sind über das Wochenende im Müll versunken. So jedenfalls empfinden es die Anwohner. Die Stadt spricht von einer unglücklichen Kombination mehrerer Faktoren.
Die Geduld von Herbert Braun (Name von der Redaktion geändert) hatte am Montagabend ein Ende: Nachdem alle seine Beschwerden beim Entsorgungs- und Baubetrieb der Stadt Bamberg nichts gefruchtet hatten, griff er erneut zum Telefonhörer und rief an, diesmal die FT-Lokalredaktion: "Kommen Sie einmal nach Bamberg Ost und schauen Sie sich an, wie es bei uns aussieht."
Eine E-Mail mit dem gleichen Tenor erreichte uns aus dem Malerviertel. "Bitte sehen Sie sich im Bereich Starkenfeldstraße, Malerviertel, Reihenhäuser, Eigentumswohnungen mal um", flehte eine Dame, die ebenfalls anonym bleiben wollte.
Feuerwehrzufahrten blockiert Für die Straßenzüge rund um die Heinrichskirche war die Sperrmüllabfuhr von der Stadt Bamberg für Mittwoch, 2. Oktober, vorgesehen gewesen. Aber die Laster kamen nicht. Am 3.
Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, moderten die Haufen natürlich weiter vor sich hin. Nur ab und zu wurden sie durchwühlt von vorbeiziehenden Sperrmüll-Fledderern mit Kleintransportern. Die Hoffnung, dass den Müllhaufen am Samstag ein Ende gemacht werden würde, erfüllte sich ebenfalls nicht. Und auch der Montag ging vorbei, ohne dass sich etwas tat.
Im Frühjahr war's genauso Das gleiche Bild bot sich im Malerviertel, wo die Abfuhr am Freitag, 4. Oktober, hätte stattfinden sollen. Unsere Informantin, die nicht genannt sein will, nannte es am Dienstag "einen unmöglichen Zustand", der an der Starkenfeldstraße ("eine Einfallstraße in die Stadt!") und in den benachbarten Wohnstraßen herrsche. Selbst Feuerwehrzufahrten seien durch die Berge von Unrat blockiert.
Sie findet es traurig, dass die Stadt Bamberg diesen "schrecklichen und beschämenden Zustand" über ein Wochenende hinweg nicht in den Griff bekomme.
Für unsere Leserin lässt sich das "durch nichts entschuldigen", zumal sich schon im Frühjahr die Abfuhr verzögert habe. Ihre Empörung gipfelt indem Ausspruch "Wir sind doch nicht in Neapel!" Bei der Stadt habe sie die Auskunft bekommen, dass die Verzögerung mit dem Bombenalarm vor dem Bahnhof zu tun haben soll. Seltsam allerdings, dass der Bombenalarm bereits am Dienstag, 1. Oktober, war . . .
Auf Nachfrage der Lokalredaktion bei der Pressestelle der Stadt Bamberg wurden uns andere Gründe genannt.
Pressechefin Ulrike Siebenhaar, die ihren Erläuterungen den Satz "Wir bedauern das sehr!" vorausschickt, spricht von einem Zusammentreffen mehrerer bedauerlicher Umstände: "eine unglückliche Kombination". Der externe Dienstleister, der vom Entsorgungs- und Baubetrieb der Stadt Bamberg mit der Sperrmüllabfuhr beauftragt sei, habe sich Mitte der letzten Woche mit Verzögerungen im Müllheizkraftwerk konfrontiert gesehen. Dann sei Feiertag gewesen, und so habe sich das Ganze weiter verschoben.
Siebenhaar unterstreicht, dass es der Stadt sehr leid tue, "aber die Verzögerung liegt nur in einem gewissen Maß in unserer Verantwortung".
Vor Jahren schon wurde vom Umweltamt angekündigt, die Sperrmüllabfuhr zu reformieren. Was ist passiert? Nichts.
Es schaut aus "wie Sau", und ich kann den anderen Kommentatoren nur Recht geben. Besonders nerven die Müllsammler, die schon Tage vorher mit ihren Lieferwägen osteuropäischer Zulassung Stunde um Stunde und Runde um Runde durch die Straßen fahren, und jeden Haufen akribisch bis ins letzte Detail zerwühlen und breit verstreuen.
Bei Fernsehgeräten werden die Gehäuse geknackt und die Bildröhre zerstört, nur um an das Kupfer der Bildröhre zu kommen, auf der Jagt nach dem letzten Gramm Kupfer wird bei Elektrogeräten so ziemlich alles herausgerissen. Bei Kühlschränken werden die Kompressoren gewaltsam entfernt. Das Kältemittel entweicht in die Atmosphäre, das Kompressorenöl in den Boden. Wen stört´s? Niemand, keine Polizei, keine Stadt Bamberg.
Allerdings muss man auch ma sehen, was viele als Sperrmüll sehen was so gar nichts mit Sperrmüll zu tun hat. Es würde wahrscheinlich gar nicht so in den Fokus kommen wenn sich Bürger und Bürgerinnen daran halten würden was in den Sperrmüll gehört und was nicht!
Sorry aber Flaschen, Papier, Klamotten, Farbeimer voll mit Farbe, Reifen etc. Gehören da nicht rein allerdings scheint es so gang und gebe zu sein das wenn Sperrmüll is einfach alles auf die Straße geschmießen wird. Sorry normalerweise sollte das liegen bleiben und die Leute können ihren Dreck wieder ins Haus tragen bzw entsorgen wie es sich gehört.
..dann Autoreifen, Kühlschränke, Fernseher und Elektronikschrott niemanden mehr und natürlich weiß auch Niemand , wer DAS dort hin gestellt hat. Sonst sehen sie alles. Entsorgen muss dann im Landkreis die Gemeinde auf Kosten aller!
Ich muss als Bewohner des Landkreises sagen, dass bei uns die Abholung klappt: Meist ist am Abholtag schon am Mittag kein Müll mehr vor der Tür. Mich hat der Anblick Bambergs am letzten Donnerstag auch schon gewundert. Ich dachte, dass die streiken.