Die BRK-Wasserwacht blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück und ehrt verdiente Mitglieder.
Auf ein ereignisreiches Jahr blickte die Ortsgruppe der BRK-Wasserwacht Bamberg im Rahmen ihrer Hauptversammlung zurück. "Leider mussten wir auch im vergangenen Jahr wieder zu einer Totenbergung ausrücken, nachdem ein Asylbewerber im Baggersee bei Oberhaid ertrunken war", bilanzierte Vorsitzender Marcus Petermann. Solche Bergungen seien für die Wasserretter immer ein trauriger und unschöner Einsatz, der oftmals die Helfer selbst belaste.
Umso erfreulicher sei es gewesen, dass eine Person, die in der Schleuse Strullendorf ins Wasser zu springen drohte, unversehrt gerettet werden konnte. "Glimpflich ging ferner die Suche nach einem angeblichen Brückenspringer während der Sandkerwa aus. Wir konnten den Einsatz abbrechen, nachdem die vermisste Person zu Hause aufgefunden wurde", ergänzte der technische Leiter der Bamberger Wasserwacht, Mike Nitschke.
Insgesamt musste die Schnelleinsatzgruppe der Wasserrettung zu fünf Notfalleinsätzen ausrücken.
Langsam, aber stetig geht es bei der Einführung des Digitalfunks weiter. So sind laut Petermann inzwischen alle Teilnehmer geschult, und einen ersten Einsatztest habe es bereits beim Nikolausschwimmen gegeben. "Während Bayreuth bereits digital funkt, müssen wir uns in Bamberg noch gedulden. Denn es müssen noch einige Rettungsfahrzeuge umgerüstet werden. Der Livetest vor Weihnachten beim Nikolausschwimmen hat aber gezeigt, es könnte funktionieren", sagte der Vorsitzende. In naher Zukunft werde die Wasserwacht zudem die Renovierungsarbeiten an der Bootsanlegestelle in Angriff nehmen müssen.
Ferner stünden die Verhandlungen mit den Stadtwerken vor der Tür: Es geht darum, dass die Ehrenamtlichen weiterhin kostenfrei im Bambados ihre Pflichttrainingsstunden abhalten können.
Nachwuchsmangel
Etwas Sorge macht der Wasserwacht die Nachwuchsarbeit. Zwar habe man, wie die stellvertretende Jugendleiterin Elisabeth Zeller ausführte, viel gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen unternommen und sie dabei begeistern können, aber es fehle immer mehr an Nachwuchs. Denn insgesamt seien es aktuell gerade einmal rund 30 Jugendliche, die sich für das Ehrenamt begeistern.
Die umfangreichen Aufgaben der Wasserwacht hob die BRK-Kreisvorsitzende, Evalies Meier, hervor: "Im vergangenen Jahr verrichteten die Ehrenamtlichen über 21 000 Wach- und Einsatzstunden auf den Rettungsstationen Mainspitze und am Wasserrettungszentrum Bamberg sowie diversen Einsätzen." Hinzu kamen noch
175 000 Bereitschaftsstunden für die Mitglieder der Schnelleinsatzgruppe Wasserrettung. Im Einsatz waren die Ehrenamtlichen unter anderem während der Sandkerwa an fünf Tagen im Schichtbetrieb mit bis zu zwei Rettungsbooten und zehn Einsatzkräften. Die Wasserwachtler haben, wie Meier weiter ausführte, aber auch bei zahlreichen Veranstaltungen wie etwa dem Weltkulturerbelauf Sanitätsdienste übernommen sowie den Triathlon "IFA Nonstop Bamberg" mit abgesichert.
Lob gab es auch von Bürgermeister Wolfgang Metzner (SPD): "Sie kümmern sich mit großem Engagement um die Sicherheit, den Schutz und die Hilfe für unsere Bevölkerung und opfern dabei Ihre Freizeit!" Die vielen Wachstunden an den Badeplätzen, die Teilnahme an Aus- und Fortbildung sowie die vielen Trainingsabende und Einsätze verlangen laut Metzner viel Idealismus ab. "Daher möchte ich Ihnen allen im Namen der Stadt herzlich Dank sagen.
Denn ohne Ihr Engagement wäre die Stadt fraglos überfordert, wenn sie dies selbst schultern müsste", unterstrich der Dritte Bürgermeister.
Für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft wurden mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Innenministeriums geehrt: Dieter Jünger, Lothar Müller, Rainer Pfister, Siegfried Weber, Heinrich Wittmannn und Wolfgang Zahner.
Die Ehrennadel des Deutschen Roten Kreuzes für 60 Jahre Dienstzeit bekamen Heiko Eschrich, Manfred Lauer, Siegfried Neller und Wolfram Winkler.