Trockenheit bringt Äpfel früh zu Fall

1 Min
Die Äste biegen sich, aber viele Äpfel werden vor der vollen Reife abgeworfen. Foto: hak
Die Äste biegen sich, aber viele Äpfel werden vor der vollen Reife abgeworfen. Foto: hak

Die Apfelernte wird in diesem Jahr im Landkreis Bamberg sehr unterschiedlich ausfallen. Derzeit spüren viele Bäume den Wassermangel.

Die einen klagen, dass sie Jahr überhaupt keine Äpfel haben, die anderen, dass sich die Äste ihrer Apfelbäume unter Last des Obstes bis zum Brechen biegen. Es ist ein sehr unterschiedliches Bild, das sich in diesem Jahr im Landkreis Bamberg zeigt. Offenbar war es mancherorts im Frühjahr so kalt, dass sich keine Früchte bilden konnten, während nur wenige Kilometer weiter die Bäume in voller Blüte standen - und diese auch fleißig bestäubt wurden.


Apfelmarkt wie geplant

Das haben auch die Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege anhand der Rückmeldungen zur jährlich neu aufgelegten Broschüre "Streuobstbörse" und zum Apfelmarkt, der am 9. Oktober in Mürsbach stattfindet, festgestellt. Mit größeren Ausfällen rechnen sie daher nicht, zumindest nicht bei Äpfeln.
Obwohl zum Beispiel im "Obstparadies Bamberger Land, der Obstsortenanlage des Landkreises in Lauf und Roth (Zapfendorf), dieses Jahr kaum etwas wachsen würde. Dagegen hätten einige der regelmäßigen Beschicker des Apfelmarktes bereits signalisiert, dass es bei Walnüssen heuer schlecht um die Ernte bestellt sei, berichtet Fachberaterin Alexandra Klemisch.

Ein anderes Phänomen ist der ungewöhnlich starke Fruchtfall. Apfelbaumbesitzer kennen das Geräusche, das satte Plopp, mit dem sich Äpfel vom Baum zum Boden verabschieden - und das schon seit Wochen. Für manche ist das ein Indiz, dass die Äpfel deutlich früher als normal reifen und sich die Ernte möglicherweise um Wochen nach vorne verlagert.

Doch das mag Klemisch nicht bestätigen. Der verstärkte Fruchtfall sei aber eine Stressreaktion des Baumes auf die anhaltende Trockenheit. "Die Bäume müssen mit ihren Kräften haushalten", erklärt Klemisch. "Da werfen sie als erstes die reifenden Früchte ab". Das geschehe aber nicht früher als üblich. Es sage auch nichts über den Reifegrad der Früchte aus.


Streuobstbörse informiert

Aktuell muss man sich offenbar wohl keine Gedanken machen, den Termin für die Meldungen zur Streuobstbörse, die wie gewohnt Anfang Oktober erscheinen soll, oder gar den Apfelmarkt nach vorne zu verlegen. Früher habe man mal versucht, die Anbieter für die Streuobstbörse schon im Juli abzufragen, so die Fachberaterin. Doch im Juli wollten die meisten noch keine konkreten Angaben machen, weil die Ernteaussichten zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehbar seien. Wer trotzdem jetzt schon nach Äpfeln von Streuobstwiesen aus dem Landkreis Bamberg suche, könne auch die letztjährige Broschüre zur Hand nehmen. Die Adressen seien meist die gleiche, ein vorheriger Anruf könne klären, ob es (schon) Äpfel gebe oder (noch) nicht.

Ein rechtzeitiger vorheriger Anruf und eine Anmeldung wird auch allen empfohlen, die selbst Äpfel zum Saften oder Mosten bringen wollen. Die meisten Saftpressen im Landkreis starten Mitte bis Ende September. Aufgelistet sind die jeweiligen Obst- und Gartenbauvereine findet sich auch auf der Internetseite des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege.