Staub: Kerwa in Burgwindheim ist in Gefahr

2 Min
Derzeit hat der Regen den Staub auf dem Festplatz gebunden. Foto: Ronald Rinklef
Derzeit hat der Regen den Staub auf dem Festplatz gebunden. Foto: Ronald Rinklef
Foto: Rinklef
Foto: Rinklef
 
So sieht der Platz vor der Kerwa aus (dieses und folgende Fotos:Kerwasburschen und madli)
So sieht der Platz vor der Kerwa aus (dieses und folgende Fotos:Kerwasburschen und madli)
 
Beim Zeltaufbau
Beim Zeltaufbau
 
Staubtrocken - der Bereich um die Bühne. Archivbild: privati
Staubtrocken - der Bereich um die Bühne. Archivbild: privati
 
Ab geht die Post
Ab geht die Post
 
So feierte Burgwindheim.
So feierte Burgwindheim.
 

Für Burgwindheims Kerwa wird es immer schwerer Musiker zu bekommen - der Platz ist zu staubig. Eine Lösung muss her.

Wenn Burgwindheim abrockt, dann haben die Musiker im Anschluss voll den Blues. Spätestens dann, wenn sie ihre Instrumente ansehen und Techniker die Soundanlage checken. Um festzustellen, dass alles verstaubt ist. Nicht wegen antiquierter Rhythmen und Klänge, sondern wegen Staub im Sinne von Staub. Und den gibt es zuhauf am Festplatz. Wenn nicht bald etwas passiert, dann sehen die Winnämer Kerwasburschen und - madli die Kirchweih an sich in Gefahr. "Ohne Musik keine Kerwa" bringt Vorsitzender Christian Bätz es auf den Punkt.
Diesen Missstand griff der Gemeinderat auf. Nachdem Sebastian Loch hier einmal mehr auf die Pauke gehaut hatte. Die Kerwasburschen hätten Probleme, überhaupt noch Musiker zu finden, die bereit sind, in Burgwindheim zur Kerwa aufzuspielen, klagte er.

Kein guter Untergrund

Woher rührt das Problem? Wohl daher, dass der Festplatz gegenüber vom Schloss vor Jahren zwar schon einmal befestigt worden ist, wohl aber nicht dauerhaft und haltbar. Es mangelt an einem (vernünftigen) Unterbau. Obendrein parken hier immer häufiger immer schwerere Lkw.
Der Gemeinderat hatte sich bereits mit dem Thema befasst und die Verwaltung auf eine Anregung hin die Kosten für ein Pflastern des Areals ermittelt. Zu hoch, hatte Bürgermeister Heinrich Thaler seinerzeit das Gremium wissen lassen.

Das Problem selbst war damit nicht behoben und die Kerwa weiterhin latent in Gefahr. Zumindest, was deren zeitgemäße musikalische Ausgestaltung anbelangt. Soll die Kerwa 2014 nicht gefährdet und die Tradition am Leben erhalten werden, so schlagen die Kerwasburschen und -Madli erneut ein Pflastern vor. Bürgermeister Thaler verlas deren Brief. Bei einem Pflastern des Festplatzes würden sie auch selbst mit Hand anlegen, ließen die Macher der Burgwindheimer Kerwa wissen.

Seitens der Gemeinde wurde auch über eine Asphaltierung der Fläche nachgedacht. Dies mache allerdings angesichts des mangelnden Unterbaues wenig Sinn.

Was bleibt dann noch? Ein Geotextil, so die vom Bürgermeister favorisierte Lösung, nachdem sein Vorschlag mit dem Aufbringen von Hackschnitzel während der Veranstaltungsdauer augenscheinlich auf wenig Gegenliebe stieß.

Überlegt wurde dann eine teilweise Pflasterung des Platzes, aber auch ein Einbinden in ein Gesamtkonzept mit dem geplanten Motorikpark beziehungsweise dem Projekt Multifunktionssee.

Schließlich kam man zu dem Schluss, dass sich die Verwaltung bis zur nächsten Sitzung "schlau machen soll", damit nach Möglichkeit keine provisorische, sondern eine dauerhafte Lösung umgesetzt werden kann.

Verhandlungen laufen

Christian Bätz freilich braucht unbedingt eine Lösung für dieses Jahr. Der 23-Jährige steht in Verhandlungen mit Bands, die an sich schon knifflig genug sind. Und wenn dann noch die Sache mit dem Staub dazukommt, erschwert das alles obendrein. Insbesondere der (Sound-) Anlagenverleih macht Probleme. "Nach unserer Kirchweih sind die vier Tage beschäftigt", schildert Bätz die Problematik. Vier Tage, so lange dauert auch die Kirchweih, die am letzten Wochenende im Juli gefeiert wird. Für Bätz selbst beginnen die Vorbereitungen weitaus früher und konkret im September. Aktiv ist da ein harte Kern von etwa sechs bis sieben Leuten.

Ab dem Bauen der Kerwa-Wagen im Juni werden's mehr, erklärt Bätz. Das Bauen trage zum Gemeinschaftserlebnis bei. Gemeinschaft und Tradition, das sind die Triebfedern, die den Vorsitzenden und seine Mitstreiter beflügeln. Schließlich kommen hier Jung und Alt zusammen und Gäste aus einem großen Einzugsbereich. "Aber nicht ohne Musik."

Die Lösung mit dem Geotextil indes hält Bätz für problematisch, "Falten lassen sich nicht vermeiden und sind gefährlich gerade für Ältere." Bätz und die Helfer brauchen nicht noch zusätzliche Probleme, die sie bei der Kerwa lösen müssen. Schön wäre es freilich auch, wenn der Verein nach der Kerwa die Planen des 35 mal 16 Meter großen Festzeltes nicht immer auch noch vom Staub befreien müsste. Vor den Auftritten der Bands bekämpfen sie den den Staub mit dem Wasserschlauch.

Eine Lösung muss her, fordern die Kerwaburschen- und madla. "Dann würden vielleicht ja auch mehr andere Vereine den Festplatz nutzen", sinniert Christian Bätz.