Furioser Endspurt der Baunacher

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Der Baunacher Marcos Knight (r.) versucht sich gegen Willy Maginat durchzusetzen. Fotos: sportpress
Der Baunacher Marcos Knight (r.) versucht sich gegen Willy Maginat durchzusetzen. Fotos: sportpress
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Der Aufsteiger macht einen Zehn-Punkte-Rückstand wett und gewinnt gegen die Bayer Giants Leverkusen mit 77:71.

Die Spiele der jungen Basketball-Truppe von Bike-Cafe Messingschlager Baunach haben derzeit einen hohen Unterhaltungswert. Nach zuletzt zwei knappen Niederlagen gegen den Zweitliga-Tabellenführer aus Würzburg (95:98 nach Verlängerung) und in Kirchheim (88:89) hat der Aufsteiger am Samstagabend vor am Ende begeisterten 930 Zuschauern in der Bamberger Stauffenberg-Halle bewiesen, dass er enge Spiele auch gewinnen kann. Beim 77:71 (30:35)-Erfolg gegen die Bayer Giants Leverkusen drehten die Gastgeber nach einem Zehn-Punkte-Rückstand (53:63) in den letzten fünf Minuten die Partie. Nach dem achten Saisonsieg liegt die Mannschaft von Trainer Ivan Pavic als Tabellenelfter nur noch zwei Punkte hinter dem achten Platz, der zur Play-off-Teilnahme berechtigt.

"Das war ein hässlicher Sieg. Aber wir haben ihn gebraucht, um zurück in die Spur zu finden", meinte Marcos Knight.
Der US-Amerikaner war mit 21 Punkten nicht nur bester Baunacher Korbschütze, sondern übernahm in der spannenden Schlussphase zusammen mit Routinier Steffen Hamann (12 Assists) auch viel Verantwortung, sodass die Gastgeber den Kopf noch aus der Schlinge ziehen konnten. Auch Johannes Thiemann überzeugte mit einem "double-double" (13 Punkte/10 Rebounds).

Dabei sah es lange nicht nach einem Heimerfolg aus. Der Aufsteiger passte sich schnell dem schwachen Spiel des Gegners an und versäumte es so, früh für klare Verhältnisse zu sorgen. Die offensiv harmlosen Leverkusener hatten nach dem ersten Viertel (15:9) eine Trefferquote von gerade einmal 10 Prozent zu Buche stehen. Bis zum Ende der Partie steigerten sie diese auf unterdurchschnittliche 33 Prozent. Die Baunacher schaffte es aber zu keiner Zeit, sich vom Gegner abzusetzen, weil sie mit der Zonenverteidigung der Leverkusener große Probleme hatten. Zudem vergaben sie etliche Korbleger, und auch die miserable Freiwurfquote von 25 Prozent (3 Treffer bei 12 Versuchen) nach dem dritten Viertel (51:51) war Ausdruck der unkonzentrierten Spielweise der Hausherren.

Als die Gäste mit einem 8:0-Lauf ins letzte Viertel gestartet waren, schienen dem Aufsteiger endgültig die Felle davonzuschwimmen. Doch jetzt stemmten sich die Baunacher mit aller Macht gegen die Niederlage und explodierten förmlich: Dank einiger Fastbreaks gelang ihnen ein 9:0-Lauf zum 65:65 (38. Min.). Die Entscheidung über Sieg und Niederlage fiel aber erst zwölf Sekunden vor Schluss, als Knight trotz eines unsportlichen Fouls seinen Korbleger zum 74:71 verwertete und auch den Zusatzfreiwurf traf. Zudem blieb Baunach in Ballbesitz.

"Am Ende wollte Baunach den Sieg mehr als wir", konstatierte Bayer-Coach Achim Kuzcmann. Sein Kollege Pavic meinte: "Es war ein zähes Spiel. Man hat deutlich gesehen, dass uns nach den letzten knappen Niederlagen das Selbstvertrauen gefehlt hat. Wir müssen an der Ballbewegung und der letzten Konsequenz im Abschluss arbeiten, dann wird unser Spiel auch wieder flüssiger." Offen ließ der Baunacher Trainer, ob für Logan Stutz, von dem sich der Aufsteiger am vergangenen Freitag getrennt hatte, ein neuer Spieler verpflichtet wird. "Wir bräuchten schon noch eine Verstärkung, weil für unsere NBBL-Spieler die Belastung viel größer wird, wenn dort die Play-offs losgehen. Aber ein neuer Spieler muss auch zum Team passen", sagte Pavic. Und diesen in Windeseile zu finden, sei schwierig. Denn die Wechselfrist in der 2. Liga ProA endet am 31. Januar.
Bike Cafe Messingschlager Baunach: Knight (21 Punkte/2 Dreier), Obst (14/2), Thiemann (13), Lee (9/1), Kratzer (8), Hamann (7/1), Walde (5), Engel, Dippold, Keppeler/ Bayer Giants Leverkusen: Koch (16/4), Sonnen (16/4), Spöler (13), Manigat (12/1), Carter (6/1), Heinzmann (5), Legankovas (3/1), Kuczmann