Der SPD-Chef wirft der Bundesregierung beim Besuch in Bamberg schwere handwerkliche Fehler vor. Statt einen Exportschlager zu produzieren, gefährde Schwarz-Gelb den ganzen Industriestandort.
hne einen Kraftakt wird es die SPD wohl nicht schaffen, die schwarz-gelbe Koalition am 22. September aus dem Sessel zu heben. Deshalb will SPD-Chef Sigmar Gabriel all seine Energie in den Endspurt des Wahlkampfes legen. Die Energiepolitik wird ein Schwerpunkt dabei sein. Das klang an, als er am Dienstag das Stammhaus der Mediengruppe Oberfranken in Bamberg besuchte.
Im Gespräch mit dem Chefredakteur Frank Förtsch warf Gabriel der Bundesregierung "handwerkliche Fehler" bei der Umsetzung der Energiewende vor. "Man hätte doch nur die Vorschläge der Töpfer-Kommission umsetzen müssen", sagte der SPD-Vorsitzende. Stattdessen habe die Regierung Merkel nicht nur beim Atomausstieg "erst hüh und dann hott" gesagt, sondern ein "unbeschreibliches Chaos" in der Energiepolitik angerichtet. "Das gefährdet die Versorgungssicherheit."
Teurer Strom verschenkt Daran sind laut Gabriel die erneuerbaren Energien gar nicht schuld, und sie trügen nicht alleine zum Anstieg der Strompreise bei. Das EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) sei zu Beginn ein gutes Instrument gewesen, um den neuen Formen der Energieproduktion zur Marktreife zu helfen. "Jetzt subventionieren wir damit Strom, den wir ins Ausland verschenken müssen, weil wir ihn da, wo er produziert wird, nicht brauchen", sagte Gabriel. Er sieht weniger ein technisches Problem als vielmehr die Aufgabe, Produktion und Verbrauch zu "synchronisieren". Die Pläne für drei unterirdische Gleichstromtrassen lägen seit 2008 in der Schublade.
Die Energiewende hat nach Gabriels Worten das Potenzial der "Reise zum Mond". Wenn Deutschland diese Aufgabe stemmt, "dann haben wir einen Exportschlager ohnegleichen." Das werde aber nicht gelingen, wenn sich "sechs Ressorts um Zuständigkeiten streiten". Gabriel kann sich vorstellen, dass es in einer SPD-geführten Bundesregierung ein Ministerium für Energie und Industrie gibt. Am Ende mit einem Energieminister Sigmar Gabriel? "Nein."
uns beim Lesen der Printausgabe auch schon gedacht. (Synchronisieren!) Würde heissen: Bei maximalen Sonnenschein so viele Hausfrauen/männer an den Herd wie möglich und was gekocht! Egal was, Hauptsache engieintensiv, damit wir den Strom nicht verschenken müssen.
In welcher Schublade die Pläne für die Gleichstromtrassen dürften wohl auch ein Geheimnis sein. In den anderen Schubladen liegen wahrscheinlich die Einsprüche der Anlieger, wie immer wenn's um Energieprojekte in Deutschland geht.
Leider ist das viel zu Ernst, um darüber zu lachen, neben dem Herrn Steinbrück für Finanzfragen gibt's anscheinend noch andere Experten bei der SPD!
"Er sieht weniger ein technisches Problem als vielmehr die Aufgabe, Produktion und Verbrauch zu "synchronisieren". Die Pläne für drei unterirdische Gleichstromtrassen lägen seit 2008 in der Schublade."
Na dann raus damit, Genosse! Offenbar bist du der einzige der diese Pläne kennt. Bitte lass die zuständigen Übertragungsnetzbetreiber nicht dumm sterben...
Seine Einlassungen zum Thema sind in ihrem offensichtlichen technischen Unverständnis dieses ideologiegetriebenen Illusionsprojekts nur noch peinlich. Gott bewahre, daß solche sachlich/fachlichen Nieten an die Regierung kommen!