Die sinkende Schülerzahl zwingt zur Konzentration auf den Standort Hirschaid. Kommt auch das Aus für die Grundschule in Röbersdorf?
                           
          
           
   
          Das Ende der Mittelschule Sassanfahrt naht mit Ablauf dieses Schuljahres: Ihr Leiter, Rektor Franz Will, riet ebenso wie der Rektor der Grund- und Mittelschule Hirschaid, Christian Neundörfer, dem Marktgemeinderat zu einer Änderung des Schulsprengels. Sämtliche Mittelschüler aus dem Einzugsgebiet der Julius-von-Soden-Schule sollen ab September 2014 an die Hirschaider Mittelschule wechseln.
 Auf diese Weise können im Mittelschulverbund Hirschaid, Strullendorf und Hallerndorf genügend Lehrerstunden gesichert werden, um den Besuchern der 5. mit 9. Jahrgangsstufe attraktive Unterrichtsangebote zu machen und die Ganztagsbetreuung zu organisieren. 
An der Mittelschule Sassanfahrt konnten wegen des Schülermangels in diesem Schuljahr schon nur noch je eine 5., 6. und 9. Klasse gebildet werden. Dabei zählt die 5. Klasse nur zwölf Schüler, 15 wären mindestens erforderlich. 
Die wenigen Schüler der 7. 
und 8. Klasse mussten bereits der Mittelschule Hirschaid zugeordnet werden. 
Sassanfahrts Schulleiter Will erklärte, dass der Bestand seiner Mittelschule auch dann nicht gesichert werden könne, wenn man die Kinder aus den Ortsteilen Rothensand, Groß- und Kleinbuchfeld aus der Mittelschule Hallerndorf zurückholen würde. 
Die Mittelschulen (früher Hauptschulen) leiden aus zweierlei Gründen unter Schülermangel: Zum einen gibt es insgesamt weniger Kinder als früher und zum anderen schicken immer mehr Eltern ihre Kinder nach der 4. Klasse ans Gymnasium. Sie wollen die bestmögliche Bildung für ihre Kinder erreichen.
 Gar zu viele werden allerdings überfordert, wechseln entsprechen frustriert an die Realschulen oder kehren an die Mittelschulen zurück. Dementsprechend sind deren 7., 8. und 9. 
Klassen häufig stärker frequentiert als die fünften Klassen.
Will hegt die Erwartung, dass nach der Auflösung der Mittelschule Sassanfahrt mit einer gestärkten Mittelschule Hirschaid auch die Mittelschulen von Strullendorf und Hallerndorf erhalten bleiben können. Der Betrieb könne so organisiert werden, dass wöchentlich nur ein "Fahrtag" zwischen den Verbundschulen erforderlich sein werde. 
Für den Standort Sassanfahrt ergäbe sich der Nebeneffekt, dass die Grundschüler aus Röbersdorf integriert werden können, wobei zunächst offen bleibt, wie das Schulhaus in Röbersdorf künftig genutzt werden soll. Alle Grundschüler aus den westlichen Ortsteilen unter einem Dach - das böte große Vorteile für den Schulbetrieb und die Neubesetzung der Schulleitung, gab der zum Schuljahresende scheidende Rektor Franz Will zu bedenken. 
Hirschaids Schulleiter Christian Neundörfer belegte die Entwicklung mit Zahlen der Mittelschüler aus dem Schulverbund. Die Kurve zeigt klar nach unten. Um wieder mehr Interesse an der Mittelschule zu wecken und das Vertrauen der Eltern zu gewinnen, will man nun mit guten Nachrichten in die Offensive.
 So ist geplant, bei diversen Veranstaltungen Absolventen der Mittelschule zu präsentieren, die im Berufsleben Erfolgskurs steuern. Die Rede ist auch von einer stärkeren Einbindung der Ausbildungsbetriebe, um die Akzeptanz der Mittelschule zu erhöhen.
 Zweite Bürgermeisterin Romana Gensel kann bei der Vielzahl der Bildungswege nicht verstehen, dass Eltern schon Grundschülern Medikamente verabreichen, um das Gymnasium zu schaffen. 
Mit den zuständigen Schulräten und der Bezirksregierung wird nun das Konzept zur Neuorganisation des Mittelschulverbunds Regnitztal abgestimmt.