Voller Erinnerungen
"Erinnerung" steht lapidar über der gesamten Saison der Symphoniker. Das passt als Motto natürlich trefflich auf die 1. Symphonie von Johannes Brahms, die in ihrer Fülle an Verbindungen zur symphonischen Tradition voller Erinnerungen steckt - Erinnerungen beispielsweise an Ludwig van Beethoven, Erinnerungen, die für Brahms Fluch und Segen gleichermaßen waren. Erinnerungen - das meint bei Brahms und seiner 1. Symphonie ganz konkret aber auch Erinnerungen an Themen und Motive, die der Komponist etwa im Kopfsatz sehnsuchtsvoll wieder anklingen lässt. Diese Momente, wenn sich die Musik bei Brahms gewissermaßen an ihren eigenen Verlauf und damit an ihr eigenes Vergehen erinnert, gelangen Hrusa besonders eindringlich - eindringlich gerade deshalb, weil er sich und den Symphonikern ein allzu schwelgerisches Verweilen verweigerte.
Brahms als Klassiker
Längst ist der Klassiker-Nachfolger Brahms selber zum Klassiker geworden - durchaus klassisch vom Ansatz her auch Hru  Grad ša Deutung. Denn  Hru  Grad ša  achtete stets auf Klarheit der formalen Disposition, ließ die Exposition des Kopfsatzes und reizte die dynamischen Kontraste sehr nachdrücklich aus.
Intensiv gestaltet
Beeindruckend, wie spannungsvoll Hru  Grad ša die Partitur entfaltete, die Brahms mit mancherlei Unterbrechungen in einem Zeitraum von insgesamt 14 Jahren beschäftigte. Beeindruckend auch, wie intensiv, ebenso konzentriert wie klangvoll die Symphoniker die gestalterischen Impulse ihres bei Brahms auswendig dirigierenden Chefs umsetzten.
  
  
  
  
  
    
    
    Symphonischer Erstling
Brahms' symphonischer Erstling birgt ein veritables Final-Problem. Denn im Schlusssatz kann der Durchbruch zum finalen C-Dur-Jubel nur allzu schnell allzu bemüht wirkt. Hru  Grad ša und den Symphonikern aber gelang es, diesen Final-Jubel folgerichtig und unausweichlich klingen zu lassen. Der Lohn: heftiger Beifall.
Explosive vier Minuten
Als angekündigte Zugabe schließlich noch eine Uraufführung als Fortsetzung der Reihe "Encore" - klanglich explosive vier Minuten aus der Feder von Detlev Glanert. Sein Auftragswerk ist eine virtuose Orchesteretüde mit effektvollem Schluss, effektvoll wie John Adams" "Short Ride in a fast Machine". Nochmals heftiger Beifall am Ende eines reichlich mit Applaus garnierten Saison-Auftaktes an der Regnitz.
     
 Bamberger Symphoniker - die Saison 2019/2020 in Stichpunkten
Aufzeichnung Der Bayerische Rundfunk hat das Eröffnungskonzert der Saison 2019/2020 aufgezeichnet. Der Bayerische Rundfunk hat das Eröffnungskonzert der Saison 2019/2020 aufgezeichnet. Der Mitschnitt wird am 30. Oktober ab 20.05 Uhr auf BR Klassik gesendet.
Konzerte in Bamberg
11., 12. Oktober, 20 Uhr - Werke von Joseph Haydn und Anton Bruckner, Dirigent: Herbert  Blomstedt
13. Oktober, 17 Uhr - Kammerkonzert mit Solisten der Bamberger Symphoniker, Werke von Jean Francaix, Ludwig van Beethoven, Ludwig Thuille
19. Oktober, 20 Uhr, 20. Oktober, 17 Uhr - werke von Ludwig van Beethoven, Max Bruch und Antonin Dvorák, Vilde Frang (Violine), Dirigent: Jakub Hrusa
Motto Die Saison 2019/2020 der Bamberger Symphoniker steht unter dem Motto "Erinnerung". Das bezieht sich auf manche versteckte oder offensichtliche Erinnerung in den ausgewählten Werken. Besonders deutlich wird dieser Bezug bei Ludwig van Beethoven, an dessen 250. Geburtstag im Jahr 2020 gleich mehrfach erinnert wird.
Portrait-Künstlerin der Saison ist die argentinische Cellistin Sol Gabetta, die gemeinsam mit dem Bamberger Symphonikern Konzerte von Schostakowitsch, Elgar und Weinberg interpretieren wird. Gemeinsam mit Solisten aus den Reihen der Symphoniker wird sie zudem kammermusikalisch zu erleben sein.red
     
Umjubelter Durchbruch zum jubel ????????? Was soll uns das nun sagen ?????