Reinfelders Fraktion im Bamberger Stadtrat zerbricht

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Pankraz Deuber (links), Daniela Reinfelder und Hans-Jürgen Eichfelder von der BUB. Hans-Jürgen Eichfelder hat die Stadtratsfraktion nun verlassen. Montage: Johannes Görz
Pankraz Deuber (links), Daniela Reinfelder und Hans-Jürgen Eichfelder von der BUB. Hans-Jürgen Eichfelder hat die Stadtratsfraktion nun verlassen. Montage: Johannes Görz
Die BUB-Fraktion (links) wird in Zukunft nicht mehr in dieser Form zusammensitzen. Foto: Ronald Rinklef
Die BUB-Fraktion (links) wird in Zukunft nicht mehr in dieser Form zusammensitzen. Foto: Ronald Rinklef
 
Pankraz Deuber. Foto: Ronald Rinklef
Pankraz Deuber. Foto: Ronald Rinklef
 
Hans-Jürgen Eichfelder. Foto: Ronald Rinklef
Hans-Jürgen Eichfelder. Foto: Ronald Rinklef
 
Reinfelder und Deuber . Foto: Ronald Rinklef
Reinfelder und Deuber . Foto: Ronald Rinklef
 
Daniela Reinfelder. Foto: Ronald Rinklef
Daniela Reinfelder. Foto: Ronald Rinklef
 

Die neue Stadtratsperiode beginnt mit einem Paukenschlag. Bereits nach der ersten Sitzung des neu gewählten Gremiums zerbricht die mit drei Stadträten gewählte Fraktion von Bambergs Unabhängigen Bürgern (BUB). Stadtrat Hans-Jürgen Eichfelder wechselt zu den Freien Wählern.

Als Grund nennt Eichfelder das Verhalten der Vorsitzenden Daniela Reinfelder und von Pankraz Deuber (früher beide CSU) bei der Bürgermeisterwahl.

Der Satz in der Pressemitteilung der Freien Wähler ist wie ein Tiefschlag: "Bei der Wahl der weiteren Bürgermeister kann jedoch zwingend angenommen werden, dass zwei Mitglieder aus der BUB-Fraktion für Herrn Lange als Bürgermeister stimmten. Diese beiden Stimmen ermöglichten erst seine Wahl. Bei der BUB-Mitgliederversammlung nach der Wahl konnte diese Vermutung von meinen beiden ehemaligen Kollegen Reinfelder und Deuber nicht widerlegt bzw. begründet werden." So wird Hans-Jürgen Eichfelder zitiert, der seit Anfang Mai für die BUB im Stadtrat sitzt.

Das heißt, genau genommen saß, denn mit Beginn dieser Woche gehört der frühere BUB-Stadtrat Eichfelder der Fraktion der Freien Wähler an, die damit um einen Sitz auf fünf wächst.

Vertrauensverhältnis gestört

Eichfelder begründet seinen Weggang damit, dass eine vertrauensvollen Zusammenarbeit in der BUB nicht mehr möglich sei. Die neue Gruppe "Bambergs Unabhängige Bürger" habe sich vor der Stadtratswahl gerade deshalb gegründet, weil sie den inneren Zustand der CSU nicht in Ordnung fand. Im Fokus der Kritik stand dabei insbesondere der Kreisvorsitzende und jetzige Bürgermeister Christian Lange. Das System Lange sei gerade von den CSU-Mitgliedern in der BUB angeprangert worden.

Doch glaubt man Eichfelder, waren es nun gerade die beiden BUB-Stadträte, die dazu beigetragen haben, dass Lange Bürgermeister geworden ist. Die Glaubwürdigkeit der Vorsitzenden Daniela Reinfelder und von Pankraz Deuber ist bei ihm damit erschüttert. "Aufgrund der Gesprächsinhalte und -abläufe ist für mich das Vertrauensverhältnis gebrochen und eine Basis für eine weitere Zusammenarbeit nicht mehr gegeben", stellt Eichfelder fest.

Dieter Weinsheimer: Daniea Reinfelders Verhalten "grenzwertig"

Mit dem Ausscheiden von Eichfelder aus der BUB verliert diese den Fraktionsstatus. Reinfelder und Deuber, die eine Auskunft zu ihrem Wahlverhalten mit Verweis auf die Nichtöffentlichkeit dieser Entscheidung stets verweigert hatten, hätten damit den Status von so genannten Einzelkämpfern, wenn es ihnen nicht gelingt, sich anderen Fraktionen anzuschließen.

Doch wem? CSU-Fraktionschef Helmut Müller hatte auf die Frage, ob er sich eine Wiedereingliederung von BUB-Stadträten vorstellen könne, noch vor einer Woche betont, dass man in der Politik nichts ausschließen solle. Daniela Reinfelder allerdings wollte zu diesem Zeitpunkt von einem Wechsel nichts wissen.

Dieter Weinsheimer, Vorsitzender der Freien Wähler, legt Wert auf die Feststellung, dass die Freien Wähler Eichfelder nicht abgeworben hätten. Er sehe den Austritt als Konsequenz einer Entwicklung, die sich schon seit drei Jahren abgezeichnet habe. Das Verhalten von Frau Reinfelder sei schon "grenzwertig" gewesen, als sie sich noch in der CSU-Fraktion befunden habe.

Lob fand Weinsheimer für die Aussage Eichfelders, dass er Lange nicht gewählt habe, obwohl man ihn massiv bearbeitet habe. "Wir wissen es zu schätzen, dass Herr Eichfelder gegenüber dem Wähler Wort gehalten hat, in dem er von den im Stadtratswahlkampf getroffenen Aussagen nicht abwich. Er genießt damit unser Vertrauen und wir binden ihn gerne in unsere bewährte Teamarbeit ein."