Die Erweiterung der Realschule Hirschaid nimmt konkrete Formen an. Geplant ist der Neubau einer Zweifach-Sporthalle und eines Schulgebäudes.
Keine zehn Jahre nach der letzten Erweiterung steht bei der Realschule Hirschaid ein erneuter großer Ausbau an. Wie dieser genau aussehen könnte, wurde nun erstmals bei der Vorstellung der Vorplanungen im Kreisausschuss bekannt. Demnach soll zum bestehenden Schulgebäude ein Erweiterungsbau hinzu kommen, unmittelbar an die Sporthalle soll eine neue Zweifachhalle angebaut werden.
Das 1971 für 16 Klassen errichtete Schulgebäude war erst in den Jahren 2006 bis 2009 auf eine Kapazität von 24 Klassen erweitert worden. Doch schon zur Zeit des Ausbaus war diese Zielgröße überschritten worden. Container gehörten seither zum Schulalltag.
Regierung erkennt Bedarf an
Vor zwei Jahren genehmigte die Regierung von Oberfranken schließlich ein Raumprogramm in dem sie unter anderem 31 Klassenzimmer, zusätzliche Fach-, Übungs-, und Ausweichräume sowie eine Mensa und drei Sporthalleneinheiten als notwendig anerkannte.
Erste Planskizzen auf Basis dieses Programms sahen einen Erweiterungsbau mit Schulräumen und Turnhalle vor. Eine erste grobe Kostenschätzung (ohne lose Ausstattung und Außenanlagen) für diese Machbarkeitsstudie kam auf knapp acht Millionen Euro.
Die Planungen des nach einer europaweiten Ausschreibung im März diesen Jahres beauftragten Architekturbüros Baur Consult (Haßfurt) fokussierten sich jedoch recht bald auf eine Lösung mit zwei separaten Gebäuden. Eine solche Lösung ist nur realisierbar, weil der Landkreis dafür - mit Unterstützung des Marktes Hirschaid - ein direkt angrenzendes Grundstück erwerben konnte.
Die Vorteile einer Zweierlösung liegen auf der Hand: beide Gebäude können speziell auf ihre Nutzung hin geplant werden und sind beide - für den Fall eines weiteren Anstiegs der Schülerzahlen - erweiterbar. Die Sporthalle könnte zur Dreifachhalle erweitert werden, das neue Schulgebäude aufgestockt werden. Und getrennte Erweiterungsbauten sollen, so die Planer, sogar etwa drei Prozent kostengünstiger sein als eine Kombilösung, da man sich den Mehraufwand durch die Unterkellerung spare.
Kreisanteil fast zehn Millionen
Allerdings liegen die voraussichtlichen Gesamtkosten für das Erweiterungsvorhaben inzwischen deutlich über denen der ersten Machbarkeitsstudie. In der jetzt vom Kreisausschuss befürworteten und zur weiteren Planung empfohlenen Variante mit Zweifach-Turnhalle liegen sie bei gut 12,5 Millionen Euro. Der Eigenanteil des Landkreises läge nach Abzug der möglichen Fördermittel immer noch bei 9,6 Millionen Euro. Für eine Variante mit einer kleinen Einfachsporthalle wären der Anteil des Landkreises genau eine Millionen Euro niedriger anzusetzen, bei Gesamtkosten von 10,8 Millionen Euro.
Von den Planern favorisiert wurde aber eindeutig die Lösung mit der erweiterbaren Zweifachsporthalle. Auch im Kreisausschuss wurde darüber schlussendlich nicht diskutiert und die große Lösung befürwortet. Etwas Skepsis herrschte nur darüber, dass im Falle einer erneuten Erweiterung der ebenfalls noch neu zu schaffende Hartplatz auf dem Sportgelände wieder weichen müsste.
Angesprochen wurde auch das Thema Fördermittel. Die in der Kostenschätzung genannten Summen erschienen mehreren Ausschussmitgliedern zu gering angesetzt.