"Rattelsdorf Helau " heuer noch größer

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Die Zahl der Kinder, die sich beim närrischen Treiben in Rattelsdorf einbringen, hat auch in diesem Jahr wieder zugenommen.Alle Fotos: Renate Neubecker
Die Zahl der Kinder, die sich beim närrischen Treiben in Rattelsdorf einbringen, hat auch in diesem Jahr wieder zugenommen.Alle Fotos: Renate Neubecker
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Was ist, wenn Pfarrer, Bürgermeister und Gemeinderäte gemeinsam auf engstem Raum agieren? Ganz klar: Faschingszug. In Rattelsdorf führte der Wagen mit den illustren Persönlichkeiten den Gaudiwurm an, der von Jahr zu Jahr noch zulegt.

"Unser Gold kommt nicht aus Sotschi sondern aus Berlin" verkündete der gemeindliche Faschingswagen den gemeindlichen Stolz über das Golddorf Mürsbach beim siebten Faschingsumzug, organisiert vom Ortskulturring. Der Pfarrer, die Bürgermeister, Marktgemeinderäte und die Verantwortlichen des Ortskulturrings versorgten von diesem Wagen aus die Besucher am Straßenrand mit so allerhand Leckereien.

Heuer führten sie diesen Gaudiwurm der Superlative an: Denn nie waren so viele Faschingswagen und so viele Fußgruppen mit dabei. Auch die Zahl der Faschingsfans, die das närrische Geschehen vom Straßenrand aus verfolgten, wird immer größer. Alle Teilnehmer wurden bei frühlingshaften Temperaturen mit einem enthusiastischen "Rattelsdorf Helau" begrüßt - von Zuschauern, die teilweise sehr einfallsreich kostümiert waren.
Das Golddorf Mürsbach hatte Gemüseprinzessin Paula I. entsandt und mit ihr die Jugendgruppe des Obst- und Gartenbauvereins.

Ihrem Namen alle Ehre machten die Gartenzwerge, lauter kleine Zwerge, die sich für die Jugendgruppe des Obst- und Gartenbauvereins Rattelsdorf in den Zug eingereiht hatten.

Überhaupt waren Kinder und Jugendliche sehr stark vertreten. Angefangen mit den Jüngsten aus der Kinderkrippe, die ihre "Mäuseburg" lieben, über die große Zahl phantasievoll verkleideter Kindergartenkinder und die kleinen Fußballer in ihren Kostümen. Von Nachwuchsmangel keine Spur.
Der Mürsbacher Kindergarten verkündete, dass es dort jetzt auch eine Schülerbetreuung gibt. Und auch bei der Tanzsportgruppe der Sportvereinigung kamen als erstes die Nachwuchstänzerinnen. Währenddessen zeigten die Großen bei Tanzeinlagen ihr Können.

Ihre Erfolge dokumentierten auf ihrem Faschingswagen die Rattelsdorfer Fußballer. Ob Kreisklasse oder Kreisliga, "wir stehen oben ist doch klar und eins ist gewiss die 'Abicher' ham heut schon Schiss", freuten sie sich. Trotz dieser alten Lokalrivalität gibt es im Fasching ein fröhliches Miteinander.
Das bewies der Pfeifenclub aus "Abich", der die große Politik mit Ursulas Feld-Kita aufs Korn nahm und kein gutes Haar an der GroKo ließ.

Der ICE ist ein Thema, das den Ebingern auf den Nägeln brennt, besonders der Ebinger Feuerwehr. Schnelles Löschen im Wald gibt es nicht mehr, "immer ist der ICE im Weg", beklagten sie.
Verulkt wurden die Gelben Engel des ADAC, die erfolgreichen Bobfahrer von Sotschi sowie die Kirche und ihre Finanzen. Auch die Lokalpolitik kam nicht zu kurz. Auf dem gemeindlichen Faschingswagen kämpfte vor dem Hintergrund der Landratswahl David gegen Goliath.

Die Qual der Wahl beklagte Zapfendorf und stöhnte über vier Bürgermeisterkandidaten.
Ohne närrische Solidarität geht es bei der Rattelsdorfer Faschingsgaudi nicht. Diesmal kam die Unterstützung für die Vereine und Stammtische aus der Gemeinde von den Döringstädter, Hohengüßbacher, Birkacher und Zapfendorfer Jecken.

Für die totale Faschingsstimmung sorgte der Musikverein in seinen phantasievollen Kostümen und mit heißen Rhythmen. Süßigkeiten, Konfetti flogen in großen Mengen und Getränke wurden reichlich verteilt. Beim anschließenden Kinderfasching im Sportheim tobte der Bär.