Gunzendorf
Tradition
Premiere für einen mutigen Pfarrer
Erstmals führte Pfarrer Christian Kaiser in Gunzendorf die traditionelle Pferdewallfahrt der Pfarrei an.

Pfarrer Christian Kaiser auf "Ciara" und eskortiert von Barbara KönigFoto: Matthias Hoch
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Es war wie immer und doch auch wieder ganz anders - die Pferdewallfahrt zur Senftenbergkapelle zu Ehren des Heiligen Georg am gestrigen Sonntag. Wie immer kamen Rösser und Reiter, Ehrengäste und Gäste, Kommunionkinder, Fahnenabordnung und Blaskapelle zusammen. Erstmals leitete Pfarrer Christian Kaiser die Wallfahrt zu Pferde. Wohl letztmals dabei die 28-jährige "Velvet", die viele Jahre lang brav den vorherigen Pfarrer getragen hatte. Diese ehrenvolle Aufgabe hatte zum zweiten Mal die Fuchsstute "Ciara" übernommen und in Pfarrer Kaiser einen, so die einhellige Fachmeinung, "sehr begabten" Reitersmann als Partner. Wie immer eskortiert von Barbara König.
Man muss wissen, für den Nichtreiter sind Pferde ein sehr hohes, schwankendes und zudem eigenwilliges Transportmittel. Der Laie begegnet ihm meist mit Respekt, wenn nicht sogar Furcht.
Dem furchtlosen Georg gleich hatte Pfarrer Kaiser keinerlei Angst, nach einem nur kurzen Proberitt vor wenigen Tagen. So furchtlos, dass er sich erstmals auch mit den Akteuren des Pferdehofes Fleischmann zum schon traditionellen Gruppenbild vor dem Kautschenberg stellte. Für die Reiter in Rot-Weiß gehört dazu auch der obligatorische Schnaps, den auch Hochwürden Kaiser nicht verweigerte, dazu das miteinander, Mut machende dreifach gebrüllte "Bleibt druff".
Zuerst freilich hatten Steffi Kinkel, Lebensgefährtin des Pferdehofchefs Peter Fleischmann und Pfarrerspferd-Führerin Barbara König doch ein wenig gezittert, ob Pfarrer Kaiser nicht vielleicht doch noch kneifen würde - weil er nicht sofort da war. Aber der Heiligenstadter Geistliche braucht halt, bis er in der Kuratie Gunzendorf ankommt.
Des garstigen Wetters vom Vortag und der ungünstigen Vorhersagen wegen waren wohl etliche der üblichen Reiter skeptisch und lieber nicht gekommen. So waren dieses Mal nur 47 anstatt der üblichen über 60 Pferde und Ponys nahezu aller Rassen, Größen und Farben. In früheren Jahren, so war am Rande zu erfahren, wurde erst am Tag des Rittes entschieden, ob er stattfindet. Seit einigen Jahren steht namens des Veranstalters, also der Pfarrei fest, dass er bei jedem Wetter erfolgt.
Erstmals wollte gestern mit Pfarrer Kaiser ein Geistlicher auch ganz hinauf zur Kapelle reiten, üblicherweise wurde auf des letzte ganz steile Stück immer verzichtet. "Gut festhalten", riefen die Schäflein am Wegesrand ihrem Hirten zu Pferde zu und applaudierten ihm mehr oder weniger sichtbar. Immer wieder wurde er gefragt, wie's ihm da oben auf dem Pferde gehe. Gut ging's ihm, gut sah's aus.
"Heuer ist mehr Unruhe drin", befanden Barbara König und ihr Mann Bernd. Einige Reiter und Pferde wollten es nicht auf weitere Turbulenzen ankommen lassen und verabschiedeten sich vor dem Anstieg. "Gut so", kommentierte ein erfahrener Rot-Kreuz-Mann diese Entscheidung. Während Pfarrer Kaiser diese Wallfahrt zu Pferde nicht nur unerschrocken meisterte, sondern auch in Gebete und Gesänge inbrünstig einstimmte.
Mit Vorbeter Markus Körber hatte er freilich abgesprochen, dass dieser an der Kapelle die Heiligen-Litanei betet, so dass er in dieser Zeit vom Pferd ins Georgs-Kirchlein kommt. Darauf hatte Lena Sauer schon gewartet, durfte sie dann "Ciara" übernehmen. Neben ihr die treue "Velvet", die heute keinen Pfarrer, sondern Lena König wohlbehütet zur Kapelle brachte. Mit ihren 28 Jahren war sie letztmals dabei, so Besitzerin Barbara König. Die ihrerseits für 20 Jahre Senftenbergritt ausgezeichnet wurde. Denn bei der Kapelle wird immer "Buch geführt" - jeder Reiter schreibt sich ein.
Währenddessen rief Pfarrer Kaiser in seiner Predigt zu Ehren des Heiligen Georg dazu auf, es diesem gleichzutun: gegen das Böse zu kämpfen. Das sind einmal sich gegen Bemühungen um Sterbehilfe und zum anderen sich gegen die Verunglimpfung von Flüchtlingen und Fremdreligionen zu stellen. Hier müsse man sich speziell vor Kategorisierungen in Acht nehmen. Damit hat Kaiser den vielen Teilnehmern der Pferdewallfahrt auch Anregungen gegeben. So wie Herbert Zweig aus Sassenfahrt, dessen Friesenhengste wie immer dabei sind. "Eine schöne Tradition, die muss man weiterpflegen und mitmachen."
Man muss wissen, für den Nichtreiter sind Pferde ein sehr hohes, schwankendes und zudem eigenwilliges Transportmittel. Der Laie begegnet ihm meist mit Respekt, wenn nicht sogar Furcht.
Nicht unbegründet, sind Ereignisse mit vielen Rössern und ordentlich Tamtam auch für geübte Reiter eine Herausforderung.
Dem furchtlosen Georg gleich hatte Pfarrer Kaiser keinerlei Angst, nach einem nur kurzen Proberitt vor wenigen Tagen. So furchtlos, dass er sich erstmals auch mit den Akteuren des Pferdehofes Fleischmann zum schon traditionellen Gruppenbild vor dem Kautschenberg stellte. Für die Reiter in Rot-Weiß gehört dazu auch der obligatorische Schnaps, den auch Hochwürden Kaiser nicht verweigerte, dazu das miteinander, Mut machende dreifach gebrüllte "Bleibt druff".
Zuerst freilich hatten Steffi Kinkel, Lebensgefährtin des Pferdehofchefs Peter Fleischmann und Pfarrerspferd-Führerin Barbara König doch ein wenig gezittert, ob Pfarrer Kaiser nicht vielleicht doch noch kneifen würde - weil er nicht sofort da war. Aber der Heiligenstadter Geistliche braucht halt, bis er in der Kuratie Gunzendorf ankommt.
Des garstigen Wetters vom Vortag und der ungünstigen Vorhersagen wegen waren wohl etliche der üblichen Reiter skeptisch und lieber nicht gekommen. So waren dieses Mal nur 47 anstatt der üblichen über 60 Pferde und Ponys nahezu aller Rassen, Größen und Farben. In früheren Jahren, so war am Rande zu erfahren, wurde erst am Tag des Rittes entschieden, ob er stattfindet. Seit einigen Jahren steht namens des Veranstalters, also der Pfarrei fest, dass er bei jedem Wetter erfolgt.
Erstmals wollte gestern mit Pfarrer Kaiser ein Geistlicher auch ganz hinauf zur Kapelle reiten, üblicherweise wurde auf des letzte ganz steile Stück immer verzichtet. "Gut festhalten", riefen die Schäflein am Wegesrand ihrem Hirten zu Pferde zu und applaudierten ihm mehr oder weniger sichtbar. Immer wieder wurde er gefragt, wie's ihm da oben auf dem Pferde gehe. Gut ging's ihm, gut sah's aus.
"Heuer ist mehr Unruhe drin", befanden Barbara König und ihr Mann Bernd. Einige Reiter und Pferde wollten es nicht auf weitere Turbulenzen ankommen lassen und verabschiedeten sich vor dem Anstieg. "Gut so", kommentierte ein erfahrener Rot-Kreuz-Mann diese Entscheidung. Während Pfarrer Kaiser diese Wallfahrt zu Pferde nicht nur unerschrocken meisterte, sondern auch in Gebete und Gesänge inbrünstig einstimmte.
Mit Vorbeter Markus Körber hatte er freilich abgesprochen, dass dieser an der Kapelle die Heiligen-Litanei betet, so dass er in dieser Zeit vom Pferd ins Georgs-Kirchlein kommt. Darauf hatte Lena Sauer schon gewartet, durfte sie dann "Ciara" übernehmen. Neben ihr die treue "Velvet", die heute keinen Pfarrer, sondern Lena König wohlbehütet zur Kapelle brachte. Mit ihren 28 Jahren war sie letztmals dabei, so Besitzerin Barbara König. Die ihrerseits für 20 Jahre Senftenbergritt ausgezeichnet wurde. Denn bei der Kapelle wird immer "Buch geführt" - jeder Reiter schreibt sich ein.
Währenddessen rief Pfarrer Kaiser in seiner Predigt zu Ehren des Heiligen Georg dazu auf, es diesem gleichzutun: gegen das Böse zu kämpfen. Das sind einmal sich gegen Bemühungen um Sterbehilfe und zum anderen sich gegen die Verunglimpfung von Flüchtlingen und Fremdreligionen zu stellen. Hier müsse man sich speziell vor Kategorisierungen in Acht nehmen. Damit hat Kaiser den vielen Teilnehmern der Pferdewallfahrt auch Anregungen gegeben. So wie Herbert Zweig aus Sassenfahrt, dessen Friesenhengste wie immer dabei sind. "Eine schöne Tradition, die muss man weiterpflegen und mitmachen."