Durch einen Wasserschaden wurde der Hausschwamm entdeckt. Das ist der Grund dafür, dass die Einrichtung erst einmal zu bleibt..
Die gute Nachricht vorweg: Die Leihgeber brauchen sich keine Sorgen zu machen, ihre Exponate haben keinen Schaden genommen und sie sind in Sicherheit, also gut untergebracht. Die schlechte Nachricht: Das Museum der Geschichte Ebrachs bleibt bis auf weiteres geschlossen. Bei den Arbeiten zur Behebung eines Wasserschadens entdeckte man, dass zumindest ein Museumsraum vom Hausschwamm, einem Pilz, befallen ist. Damit können die Räume der Einrichtung derzeit für Besucher nicht zugänglich sein.
Im Januar leckte eine Heizungsleitung im nördlichen Teil der früheren Zisterzienser-Abtei, die heute als Justizvollzugsanstalt (JVA) genutzt wird und in deren ersten Stock im Nordteil auch das örtliche Museum untergebracht ist. Als die Bauaubteilung der JVA dem Wasserschaden auf den Grund ging, zeigte sich nach und nach das ganze Schadensausmaß: Der Hausschwamm hat sich im Mauerwerk des Abts-Schlafzimmers breit gemacht, verbautes Holz zerfressen.
Was nun größere Maßnahmen nach sich zieht. Mit der Folge, dass die turnusgemäße Öffnung - das Museum ist immer zwischen November und März geschlossen - nicht erfolgen kann.
Sehr auch zum Bedauern von Ebrachs Bürgermeister Max-Dieter Schneider und der neuen Allianz-Managerin Eva-Maria Schmitt. Gerade für den Tourismus in der Marktgemeinde sei das Museum wichtiger Bestandteil, betont sie. "Es bildet die gesamte Geschichte des Ortes ab."
40 000 Besucher
Jährlich machen rund 40 000 Besucher in
Ebrach mit seiner weithin bekannten ehemaligen Klosterkirche mit der berühmten Rosette Station. Ein nicht unerheblicher Teil davon, so Schneider, nutze den Ebrach-Besuch, um sich auch das kleine aber feine Museum zur Geschichte der Marktgemeinde anzusehen, die bekanntlich aus dem Kloster hervorgegangen ist.
Diese Einrichtung gibt es seit dem Jahr 2003. Hervorgegangen ist das Museum aus einer 1995 eröffneten Dauerausstellung zum Thema Zisterzienser. Zum 200-jährigen Bestehen der politischen Gemeinde Ebrach wurde aus einer Dauerausstellung ein eigenes "Museum der Geschichte Ebrachs" entwickelt mit insgesamt 125 Exponaten.
Betreut wird das "
Museum der Geschichte Ebrachs" vom Leitungsteam Viktor Fieger und Barbara Gülta, denen ein Helferkreis von rund 20 Ehrenamtlichen für die Öffnungszeiten - während der Saison täglich von 14 bis 16 Uhr - zur Verfügung steht. Auf die Helfer setze man auch weiterhin, so Schneider, auch wenn sie heuer zunächst einmal nichts zu tun haben.
Jedes Jahr sind in der früheren Abtswohnung im Schnitt vier besondere Ausstellungen zu sehen, unter anderem auch immer eine zum "Tag des offenen Denkmals".
Kontinuierlich ist das aus den Räumen der einstigen Abtswohnung bestehende Museum (unter anderem Empfangsraum, Schlafgemach, Hauskapelle und Gang) um einzigartige Exponate gewachsen, worauf insbesondere Museumsleiter Fieger besonders stolz ist.
Im Entstehen ist an sich eine weitere spezielle Ausstellung zu Ebrachs Mutterkloster Morimond. Statt im Museum wird sie ab April ausnahmsweise in der Michaels-Kapelle der Klosterkirche zu sehen sein, verriet der Bürgermeister. Bis Mitte des Jahres so ließ er den Wunsch des Museumsleiters wissen, möchte der gerne wieder die Pforten des Museums öffnen. Auch weil dann eine Ausstellung zu den baulichen Erhaltungsmaßnahmen der JVA am einstigen Kloster geplant ist.
Genau das bezweifelt allerdings Michael Graser, der die Bauverwaltung der JVA leitet. 15 bis 16 Gefangene arbeiten in der anstaltseigenen Bauabteilung.
Der steht für Instandhaltungsarbeiten jährlich ein Budget von etwa 180 000 bis 200 000 Euro zur Verfügung. Doch angesichts der neuen Baustelle, die sich da im Museum aufgetan hat, wird das Geld nicht reichen. Zumal hier Spezialfirmen nötig sind und alle Schritte mit dem Denkmalschutz abgestimmt werden müssen. "Wir hoffen, dass die Räume neben dem Abts-Schlafzimmer nicht auch noch betroffen sind."