Ähnlich ist es bei der Integrierten Leitstelle Bamberg-Forchheim. "An manchen Tagen haben wir gleich mehrere Türöffnungen, an anderen gar keine", sagt Leitstellen-Chef Matthias Böhmer. "Ein bis zwei mal täglich kommt auch bei uns im Schnitt etwa hin." Der Grund: "Viele Menschen leben heute allein, die Nachbarschaftsverhältnisse sind nicht mehr so, dass da immer einer einen Schlüssel hat."
Schadensbegrenzung
Das klären Polizei oder Feuerwehr in der Regel zuerst, auch schaut die Einsatzleitung, ob die Helfer über eine Balkontür oder ein gekipptes Fenster in die Wohnung gelangen können und wie sie den Schaden möglichst gering halten. In dringenden Fällen wird auch mal eine Tür eingetreten. Meist geht's aber weniger grob zu. "Wir haben spezielle Werkzeuge", erklärt Brandinspektor Konrad Bauer. Er schiebt gerade Dienst in der Ständigen Wache der Bamberger Feuerwehr. "Notfalltüröffnungen haben wir im Stadtgebiet drei, vier Mal pro Woche." Oft ist die Tür nur zugezogen. Kein Problem: Bauers Kollege Sebastian Kraus führt vor, wie eine Tür mit einem Sperrhaken geöffnet wird. Es dauert zehn, vielleicht 15 Sekunden.
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Ihre neueste Technik zeigt die Feuerwehr nicht, aber Kraus demonstriert noch zwei Klassiker, die bei verschlossenen Türen helfen: das "Knackrohr", mit dem der Schließzylinder abgebrochen wird und den "Ziehfix", mit dem der Zylinder herausgezogen wird, ohne die Tür zu beschädigen. "Wir haben immer einen neuen Zylinder dabei, den bauen wir dann ein, damit die Tür abgeschlossen werden kann."
Die Kosten
Muss der Betroffene ins Krankenhaus, bekommt die Polizei den Schlüssel. Später kann der Wohnungsbesitzer einen neuen Zylinder einbauen oder den der Feuerwehr behalten. Dann muss er die Materialkosten erstatten. Außerdem muss er für etwaige Schäden an der Tür aufkommen. Der Einsatz kostet ihn nichts. "Dafür sind wir ja da", sagt Bauer. Aber Vorsicht: Die Retter prüfen, ob ein Notfall bestand. Wer sich aussperrt und so den Schlüsseldienst sparen will, zahlt den Einsatz.
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