Melkendorf: Gemeinde braut eigenes Bockbier

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Zwei Schläge und es fließt: Bürgermeister Wolfgang Möhrlein (oben links) sticht das kommunale Bockbier der "Brauerei Brandholz" an. Die Gemeinde Litzendorf hatte vor drei Jahren die ehemalige Brauerei Winkler in Melkendorf übernommen und nun ihr erstes Bockbier präsentiert. Fotos: Joseph Beck
Zwei Schläge und es fließt: Bürgermeister Wolfgang Möhrlein (oben links) sticht das kommunale Bockbier der "Brauerei Brandholz" an. Die Gemeinde Litzendorf hatte vor drei Jahren die ehemalige Brauerei Winkler in Melkendorf übernommen und nun ihr erstes Bockbier präsentiert.  Fotos: Joseph Beck

Vor drei Jahren hat die Gemeinde Litzendorf die ehemalige Brauerei Winkler in Melkendorf übernommen. Am Samstag stellte sie ihr erstes eigenes Bockbier vor.

Auf diesen Anstich haben alle Bockbierfans schon gespannt gewartet, seitdem durchgesickert ist, dass die Gemeinde Litzendorf in ihrer Brauerei in Melkendorf einen Bock brauen lässt. Den Auftag für den "Brandholz-Bock" bekam das erfahrene Brauerei-Quintett Christian Grasser, Tobias Schobert, Daniel Schmitt, Johannes Lang und Raimund Krug.

Punkt vier Uhr am Samstag war es dann soweit. Der Hof und die Scheune der ehemaligen Gaststätte und Brauerei Winkler, die die Gemeinde seit drei Jahren ihr eigen nennt, waren bereits gut besucht, als der biererfahrene Litzendorfer Bürgermeister Wolfgang Möhrlein (CSU) das erste Fass mit nur zwei Schlägen zum Laufen brachte. In sicherem Abstand assistierten Günther Denzler, Altbezirkstagspräsident, und Michael Mohnkorn vom Sachgebiet Städtebau von der Oberfränkischen Regierung. Auch den Architekten Edith Obrusnik und Ulrich Manz, die demnächst die Machbarkeitsstudie über das Winklerareal in den Gemeinde vorstellen, schmeckte der erste in Melkendorf gebraute kommunale Bock sehr gut. Obrusnik lobte die vielen Aromen und den bitteren Abgang. Die Gemeinde will das Areal für Abendveranstaltungen, Vereine und eine Gastwirtschaft öffnen.

Gemeindebock kommt gut an

Rasch hatte jeder Durstige sein volles Glas, konnte mit den Freunden anstoßen und das süffige Nass die Kehle hinunter rinnen lassen. Hm- nachschnalzen mit der Zunge - Stirnrunzeln, wie es sich für echte Franken gehört, nochmals einen kräftigen Schluck nehmen - und dann erst sein wohlabgewogenes Urteil abgeben: "Süffig!" - "Hervorragend!" "Einwandfrei!", waren typische Kommentare. "Hätt' ich nicht gedocht von der Gemaa, dass die so wos zombrenga, un des gleich auf´s erschte Mol", meinte ein weiterer Besucher.

"Der klebt, do is was drin", gab der Huppendorfer Wirt sein fachmännisches Urteil ab. Dem stimmte auch Jean-Pierre Bourg voll zu und leerte sein Glas. Er ist gebürtiger Franzose aus der Normandie, seit seinem Renteneintritt aber fest wohnhaft in Unterleinleiter und bekennt sich freimütig als Biergenießer und leidenschaftlicher Fan von Brose Basket Bamberg.

Braumeister Grasser hat nach eigener Aussage 20 Hektoliter Bock mit einer Stammwürze von 17 Prozent und einem Alkoholwert von 7,4 Prozent gebraut. Neben dem Melkendorfer Quellwasser wurde noch Hopfen der Sorte Spalter Select sowie Wiener Malz verwendet. Grasser beschreibt den Geschmack so: "Der feuerrote Bock mit vollem Körper und trockenem Abtrunk ist vollmundig, mit Rock'n Roll im Herzen und samtigem Mundgefühl." Passend spielte am Abend die Bamberger Band "City-Rockers" kräftig auf und half damit dem Bock, voll zur Geltung zu kommen.

Schwer zu bekommen

Da der Brandholz-Bock in keiner Wirtschaft ausgeschenkt wird, ist es ein wenig schwer, an ihn heranzukommen. Am leichtesten ist es, wenn man sich ein oder zwei Fässchen abfüllen lässt, denn in Flaschen gibt es ihn auch nicht. Wann Abfülltermine sind, steht auf einer schwarzen Tafel auf der Straßenseite der Brauerei in der Otterbachstraße in Melkendorf. Man kann aber auch über einen Link auf der Brauerei-Website oder über Facebook Näheres erfahren. Bleibt ein Schluck Hoffnung auf baldige Revitalisierung der ehemaligen Brauerei Winkler in Melkendorf.