Mit einer Versatzlösung soll die Unfallgefahr an der Kreuzung Rothmühle gemindert werden. Die Bauarbeiten können schon im Mai beginnen.
Die unübersichtliche Kreuzungssituation im Bereich Rothmühle am Ortsaugang von Buttenheim in Richtung Dreuschendorf sorgt schon seit vielen Jahren für Ärger . An diesem Knotenpunkt treffen die Staatsstraße 2260, die Kreisstraße BA 8 sowie die Gemeindeverbindungsstraße nach Ketschendorf aufeinander. So münden zum Beispiel in die verkehrsrechtlich übergeordnete Straßenverbindung die Anschlüsse relativ schief ein. Durch das Fehlen von Fahrbahnteilern in den untergeordneten Straßenästen kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen oder Unfällen im Kreuzungsbereich. Dazu kam der Wunsch des Markts Buttenheim nach einem Geh- und Radweg von Buttenheim nach Dreuschendorf. Da in diesem Bereich die Situation für Radfahrer und Fußgänger auch wegen des zunehmenden Pkw-Aufkommens und der hier gefahrenen Geschwindigkeiten äußerst unzureichend ist.
Zahlreiche Planungsansätze wurden erarbeitet, dabei immer auch die Kosten im Blick. Die große Variante mit einem Kreisverkehr hat man verworfen, da sehr viel Grunderwerb im Bereich der Rothmühle und umfangreicher Gewässerausbau notwendig gewesen wären.
Die abknickende Vorfahrt kann auch nicht realisiert werden. Bedingt durch die großen Radien wäre es hier zu einem erheblichen Flächenverbrauch und zusätzlich zu einem massiven Eingriff in den Deichselbach gekommen.
Für die Fachleute ist eine Versatzlösung die effektivste Variante für den Kreuzungsumbau.Dabei sind die Eingriffe in die Landschaft weit geringe, als bei den andern Planungsvarianten. Mit der aktuellen Lösung muss Richtung Dreuschendorf in das Anwesen Rothmühle und in den Deichselbach nicht mehr eingegriffen werden und in Richtung Buttenheim nur noch minimal.
Mittlerweile legte das planenden Büro SRP Ingenieur-Consult GmbH (Buttenheim) eine modifizierte Planung dem Buttenheimer Gemeinderat vor. Allen Beteiligten war wichtig, dass die Maßnahmen in enger Abstimmung mit den Besitzern der Rothmühle erfolgen und sie während der Umbauphase so wenige Einschränkungen wie möglich haben. In einem Schreiben hatten sie Bedenken angemeldet und sie halten auch die Versatzlösung für keinen optimalen Lösungsansatz, "eher in Teilen kontraproduktiv und vom Kosten-Nutzen-Aufwand nicht ideal.
Die Regierung von Oberfranken sieht dagegen mit der Auflösung der Kreuzung in einen "Versatz" sowie Linksabbiegestreifen den Verkehrsablauf und die Verkehrssicherheit entscheidend aufgewertet. Durch die Anlage eines kombinierten Geh- und Radwegs mit dem Einbau von baulichen Querungshilfen würden die Verhältnisse im Kreuzungsbereich nicht nur für Kraftfahrer, sondern auch für Fußgänger und Radfahrer deutlich verbessert.
Erfahrungsgemäß wird durch Einbauten im Fahrbahnbereich und eine damit einhergehende optische Verschmälerung sowie Beleuchtung - die neu ab dem Knotenpunkt bis zum Ortsbeginn Buttenheim errichtet wird - das Geschwindigkeitsniveau reduziert. Eventuelle Geschwindigkeitsbegrenzungen sind nicht Bestandteil der Straßenplanung.
Die Bauarbeiten können bereits im Mai erfolgen. "Es geht darum, die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer in diesem Bereich entscheidend zu verbessern", sagt der Buttenheimer Bürgermeister Michael Karmann (ZWdG/CSU), der die Versatzlösung gut findet.
Der Kreuzungsumbau wird federführend vom Landkreis Bamberg unter Beteiligung des Staatlichen Bauamts Bamberg und des Markte Buttenheim durchgeführt. Auf etwa 190 000 Euro wird sich der Anteil Buttenheims für diese Baumaßnahme belaufen.
2019 soll es dann zum Bau des Geh- und Radwegs Buttenheim-Dreuschendorf kommen. Der wird im Rahmen des Sonderbaulastprogrammes des Freistaats Bayern vom Markt Buttenheim hergestellt. Hierfür wurden Gesamtkosten in Höhe von rund 420 000 Euro ermittelt. Zuschüsse in Höhe von 85 Prozent auf die förderfähigen Kosten sollen beantragt werden. Das Staatliche Bauamt übernimmt Kosten von etwa 21 000 Euro im Bereich der Fahrbahn.
Aus dem Lichtbild erschließt sich keinesfalls, daß die Verkehrssituation unübersichtlich wäre. Daher hege ich den starken Verdacht, das Unfallrisiko basiert auf der Weigerung der betroffenen Autofahrer, ihre Geschwindigkeit auf ein angemessenes Niveau zu reduzieren, so daß die deutlich erkennbar ausgeschilderte Vorfahrtregelung beachtet werden kann.
Es ist keine Umbauvariante denkbar, die derartiges Fehlverhalten ausreichend entschärfen könnte. Vielmehr sind Verkehrserziehung, Fahrausbildung, Überwachung, Ahndung und gegebenenfalls Nachschulung gefragt.
Auch der geplante Radweg läßt nichts Gutes erwarten. Nahezu alle Außerortsradwege in der Region sind zu schmal (Gegenverkehr wegen angeordneter Zweirichtungsnutzung, Mischnutzung mit Fußgängern) dimensioniert sowie an Kreuzungen und Einmündungen hochriskant geführt. Zudem sind die Radler, welche linksseitig fahren müssen, schutzlos den blendenden Scheinwerfern der entgegenkommenden Kraftfahrzeuge ausgeliefert - obgleich die technischen Regelwerke Blendschutz vorschreiben. Sie fahren daher bei Dunkelheit nahezu blind.
Die hiesigen Planungs-, Bau- und Verkehrsbehörden scheren sich leider einen feuchten Kehricht um die eindeutigen Vorgaben, welche für Wegegestaltung und -führung des nicht motorisierten Verkehrs existieren.