Trotz anhaltender Niederschläge bleibt die Situation an den Flüssen im Landkreis Bamberg entspannt. Nur die Itz sorgt für eine Hochwasserwarnung.
Angesichts des Dauerregens seit Montagabend blickten am Mittwoch viele Menschen nicht mehr nur besorgt nach oben, sondern auch nach unten. Droht im Landkreis Bamberg ein Hochwasser? Am Pegel der Itz nördlich von Rattelsdorf war bereits am frühen Mittwochmorgen die Meldestufe 2 erreicht worden. Entsprechend verfärbte sich der Warnhinweis des Wasserwirtschaftsamtes für den ganzen Landkreis auf orange. Dennoch blieb die Lage an Main und Regnitz und deren Zuflüssen entspannt.
Außer an der Itz blieben die Pegel im gesamten Landkreis am Mittwoch im grünen Bereich. So stieg der Wasserstand des Mains bei Kemmern bis zum Abend auf knapp dreieinhalb Meter und blieb damit deutlich unter der Meldestufe 1, die hier bei 4,20 Meter beginnt. Nach der Vorhersage sollte er bis Donnerstagmorgen, 6 Uhr, maximal auf 3,80 Meter steigen, bei einem Abfluss von dann gut 100 Kubikmeter je Sekunde. Zum Vergleich: Beim letzten großen Mainhochwasser im Januar 2011 stieg der Pegel auf 6,88 Meter und pro Sekunde rauschten fast 580 Kubikmeter Wasser an Kemmern vorbei.
Im grünen Bereich
Auch vom Oberlauf des Mains droht derzeit keine Gefahr. Sämtliche Pegel bis hoch in den Frankenwald und das Fichtelgebirge blieben bis Mittwochabend unterhalb der Meldeschwelle. Selbst die der Itz benachbarte Baunach verzeichnete am Pegel Leucherhof von Dienstagabend bis Mittwochabend lediglich einen Anstieg um knapp 30 Zentimeter auf etwa 1,60 - bis zur untersten Meldestufe war noch 1,20 Meter Luft nach oben.
So blieb es also bei einzelnen Ausuferungen und überschwemmten Wiesen im Itzgrund. Da gleichzeitig ein Nachlassen des Regens in Aussicht war, ist mit einem echten Hochwasser im Landkreis Bamberg aktuell nicht zu rechnen.
Von Vorteil ist, dass die Flüsse nach dem niederschlagsarmen Winter mit ausbleibender Schneeschmelze sowie einem trockenen Frühjahr und Frühsommer bisher sehr wenig Wasser führen.
Das macht sich auch im südlichen Landkreis, an der Regnitz und ihren Zuflüssen bemerkbar. In Pettstadt hat die Regnitz am Mittwochabend noch nicht einmal die halbe Höhe der untersten Meldestufe erreicht. In etwa das gleiche galt für Rauhe und Reiche Ebrach sowie Aisch.
Kein Starkregen
An den kleinen Flüssen und Bächen, die im vergangenen Juni nach Gewittern und Starkregen für Hochwasser-Schlagzeilen sorgten, ist die Gefahr diesmal geringer. Zwar fiel der Regen in den vergangenen Tagen ausdauern, aber nicht so heftig und punktuell wie damals. Zudem sind die Böden noch nicht so mit Wasser gesättigt wie vor einem Jahr.
Selbst an der Itz als Unruhestifter bewegte sich der Pegelstand im Laufe des Mittwochs fast nur noch seitlich. Nach 3,84 Meter um 6 Uhr lag er zehn Stunden später lediglich drei Zentimeter höher. Meldestufe 3 (4,10 Meter) sollte nach der Vorhersage des Hochwassernachrichtendienstes nur im ungünstigsten Fall erreicht werden.