Minister Dobrindt besichtigt Ausbaustrecke: Im Zug geht's um den ICE-Ausbau

2 Min
Die Bürgermeister aus dem südlichen Landkreis sowie der Bundestagsabgeordnete Thomas Silberhorn und Landrat Johann Kalb umringen im Regionalexpress nach Bamberg Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt und seine Mitarbeiterin Friederike Reineke. Foto: Barbara Herbst
Die Bürgermeister aus dem südlichen Landkreis sowie der Bundestagsabgeordnete Thomas Silberhorn und Landrat Johann Kalb umringen im Regionalexpress nach Bamberg Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt und seine Mitarbeiterin Friederike Reineke. Foto: Barbara Herbst

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt machte mit Bürgermeistern der Kommunen an der Ausbaustrecke eine Zugfahrt von Forchheim nach Bamberg.

Während sich der Bahnausbau zwischen Breitengüßbach und Zapfendorf dem Abschluss nähert, geht es für die Gemeinden im südlichen Landkreis nun in die heiße Phase. Das Planfeststellungsverfahren für den Streckenabschnitt von Eggolsheim im Kreis Forchheim und Strullendorf läuft. Die Unterlagen - sechs neue, prall gefüllte Aktenordner kommen zu den vier alten aus dem Verfahren der 1990er Jahre hinzu - sind vor kurzem bei den Gemeinden eingetroffen. Ab dem 4. September werden die Unterlagen einen Monat lang in den Rathäusern öffentlich ausgelegt. Dort kann sie jeder einsehen und seine Einwände, Bedenken und Widersprüche anzumelden.

Auch bei den betroffenen Kommunen im Kreis Bamberg - Altendorf, Buttenheim, Hirschaid und Strullendorf - gibt es noch Klärungsbedarf und Änderungswünsche. Da trifft es sich gut, dass gerade Bundestagswahlkampf ist und auch Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) durch die Lande tourt. So traf er sich am Donnerstag auf Einladung des Abgeordneten Thomas Silberhorn mit den CSU-Bürgermeistern Karl-Heinz Wagner (Altendorf), Klaus Homann (Hirschaid) und Wolfgang Desel (Strullendorf) sowie Landrat Johann Kalb, den stellvertretenden Bürgermeistern Franz Streit (Forchheim) und Georg Eismann (Eggolsheim) und machte mit ihnen eine Fahrt im Regionalexpress auf der geplanten Ausbaustrecke von Forchheim nach Bamberg.

In Bamberg gesellten sich dann auch die Bürgermeister Thomas Söder (Hallstadt) und Christian Lange (Bamberg/beide ebenfalls CSU) dazu. Für Hallstadt in die Planfeststellung zwar schon gelaufen. Gebaut hat die Bahn von Norden her jedoch bislang nur bis Breitengüßbach. Voraussichtlich ab 2019 soll es aber vorbei an Kemmern und durch Hallstadt bis an die Stadtgrenze von Bamberg weitergehen. Und auch in Hallstadt gibt es noch offene Fragen, beispielsweise, was den Lärmschutz und den Baustellenverkehr betrifft.


Bamberg und Hallstadt im Blick

Die Bauverzögerung in Hallstadt ist vor allem der immer noch nicht entschiedenen Trassenführung durch Bamberg geschuldet. Christian Lange machte deutlich, was sich die Bamberger CSU wünscht: Einen Ausbau im Bestand mit einem S-Bahn-Halt Bamberg-Süd. Seine Partei wolle nun nur noch das Verkehrsgutachten abwarten und dann eine Entscheidung im Stadtrat herbeiführen.

Offenbar will die Bahn das Planfeststellungsverfahren für Bamberg bereits im kommenden Jahr wieder aufnehmen. Der Bundesverkehrsminister ließ erkennen, dass er eine zügige Entscheidung begrüßen würde.
Ob Alexander Dobrindt dann noch Verkehrsminister sein wird, steht in den Sternen. Den Bürgermeistern aus dem Landkreis war aber wichtig, dass ihre Anliegen im Ministerium angekommen sind. Es handle sich um Projekte, die mittelfristig zu realisieren seien, meinte Dobrindt. Sie seien "alle durch die Bank schlüssig". Er nehme eine Menge Anregungen mit, die nun geprüft würden. Ansonsten würdigte er das Engagement der Lokalpolitiker und das Potenzial der Bahnstrecke innerhalb des Bundesverkehrswegeplans.

Für einige Wünsche der Gemeinden scheint nun doch konkrete Absprachen zu geben. So soll in Altendorf laut Bürgermeister Wagner die gewünschte kfz-taugliche Unterführung anstelle des jetzigen beschrankten Übergangs Jurastraße gebaut werden. Die Bahn hatte ursprünglich nur eine Fuß- und Radwegunterführung geplant. Für die große Lösung muss nun eine sogenannte Kreuzungsvereinbarung geschlossen werden. Darin übernimmt die Gemeinde die Mehrkosten, die durch ihren Wunsch entstehen. "Es wird aber deutlich billiger als das, was uns die Bahn zunächst vorgelegt hat", stellt Wagner zufrieden fest. "Das können wir uns schon noch leisten."


Noch viele offene Fragen

Eine ähnliche Lösung zeichnet sich für Strullendorf ab. Dort soll laut Bürgermeister Desel nun ebenfalls über eine Kreuzungsvereinbarung die barrierefreie Erschließung des Bahnhalts von der Westseite einbezogen werden. "Da müssen wir nicht alle Kosten alleine übernehmen", zeigt sich Desel zufrieden.

Eine Reihe offener Fragen gibt es allerdings in Hirschaid noch zu klären. Es geht vor allem um den Wegfall von 120 Parkplätzen und um die Verlängerung des Bahnsteigs. In den Planänderunsunterlagen sind die Vorschläge und Wünsche, die Bürgermeister Homann nun an den Verkehrsminister übermittelt hat, bislang nicht berücksichtigt.