Freude und Ernüchterung lagen an diesem Mittwoch in Bamberg dicht beieinander. Freude, weil es Melanie Huml tatsächlich geschafft hat, als erste Ministerin aus Oberfranken ins Kabinett einzuziehen. Enttäuschung, weil Bamberg beim Wettstreit der Städte um das Heimatministerium den Kürzeren zog.
Melanie Huml (CSU) konnte sich vor Glückwünschen aus der Region kaum retten, als am Mittwochnachmittag die
erste Meldungverbreitet wurde. Die 38-jährige Bambergerin wird am Donnerstag als neue Gesundheitsministerin vereidigt und steht damit einer mehrere Hundert Mitarbeiter zählenden Behörde vor. Sie soll nach der Trennung vom Umweltministerium um den Bereich Pflege erweitert werden.
Auch für die Stadt Bamberg ist dieser Tag von Bedeutung.
Denn die westoberfränkische Metropole wird damit erstmals seit den Zeiten von Ministerpräsident Hans Ehard wieder durch ein Kabinettsmitglied mit Ministeramt in München vertreten.
Huml, die auch die erste aus Oberfranken stammende Ministerin sein wird, freute sich über die Entscheidung von Horst Seehofer, mit der der Ministerpräsident nicht nur den Regionalproporz wahrte, sondern auch das gute Wahlergebnis der Bamberger Abgeordneten berücksichtigte. Sie hatte sich im Stimmenranking bayernweit mit dem Platz 4 empfohlen.
In die Freude mischte sich bei der Ärztin auch Respekt über die neuen Herausforderungen, die mit den Koalitionsverhandlungen in Berlin über eine Krankenversicherungsreform schon bald beginnen.
Huml versprach, sich auch dafür einzusetzen, dass die gute medizinische Versorgung in der Region erhalten bleibt.
Als gute Nachricht wertete den Aufstieg Humls auch Bambergs OB Andreas Starke (SPD). Es sei für die Krankenhauslandschaft der Region ein großer Vorteil, wenn an der Spitze des zuständigen Ministeriums eine Bambergerin arbeitet.
Die Enttäuschung darüber, dass Bamberg im Wettstreit um ein Heimatministerium den Kürzeren gezogen hat, hielt sich beim OB in Grenzen: "Das ist schade. Aber Nürnberg ist nicht weit und immerhin die größte Stadt vor den Toren Bambergs."
Ist doch richtig so, jeder zweite hat doch diese Partei gewählt, oder war es jetzt wohl wieder keiner mehr!?
und klein kariert bis dort hinaus.
Es geht nicht darum, woher ein Minister kommt, sondern darum, ob er etwas kann. Und wenn Bamberg seit Ehard keinen Minister mehr gehabt hat, dann zeigt das nur, dass die Bamberger CSU keinen profunden Kandidaten hatte. Dass Huml (der) die erste oberfränkische Minister(in) ist, ist Quatsch. Vor ihr gab es schon einen ganzen Sack voll Kabinettsmitgliedern (aus Ebermannstadt, Bayreuth Kronach usw.). Dass eine Bambergerin wie die MdL Huml zum Zug kam, sagt, dass die anderen Abgeordneten richtige Nieten sein müssen.
Dass Bamberg mit dem Ministeriumsverschnitt nicht zum Zug kam, beweist einmal mehr, dass sich der Ministerpräsident den Teufel um den Bamberger OB und seinen 2. Bürgermeister schert. Und er hat sogar Recht, weil das eine Sache der Landtagsabgeordneten und nicht der Bürgermeister bzw. der Kommunalpolitiker ist.