25 Jahre Hospizverein sind ein Vierteljahrhundert "liebevoller kleiner Gesten". Im Festgottesdienst ging es um das Verständnis, dass der Tod zum Leben dazugehört. Klar wurde auch: Ohne Ehrenamtliche könnten Menschen nicht so intensiv auf ihrem Sterbensweg begleitet werden.
Keine Festreden: Für ein Jubiläum zum 25-jährigen Bestehen ein vielversprechendes Vorhaben. So ganz ohne Predigt kommt aber auch ein Festgottesdienst des Bamberger Hospizvereins nicht aus. Ein ökumenischer Gottesdienst, der in ähnlicher Form alle fünf Jahre in der Kapelle im Bistumshaus St. Otto gefeiert wird. Seit Anfang der 1970er-Jahre prägt die Hospizbewegung die Auseinandersetzung mit dem Sterbensweg. Gestern - auf den Tag genau - vor 25 Jahren gründete Christine Denzler-Labisch den Hospizverein in Bamberg.
Eine Frau, deren Überzeugung und Einstehen für die Sterbebegleitung bis heute die Arbeit prägt, die in der Weltkul turerbestadt zum größten Teil ehrenamtlich bewältigt wird. So eben auch am Freitagabend beim offiziellen Festakt am Heinrichsdamm: "Ihr Credo beim ersten deutschen Hospiztag in Bamberg 1993 war: ,Reden, zuhören, trösten oder die Hand halten.
Das sind zwar begrenzte Mittel, doch die Wirkung bleibt nicht aus", erinnerte sich der Vorsitzende Konrad Göller an die Begründerin, die im Jahr 2009 selbst früh verstorben war.
Dass "der Tod, den ich sterbe zum Leben dazugehört", so hieß es im Gottesdienst, ist mittlerweile im Bewusstsein vieler Menschen verankert. Was sich für viele, die nicht täglich mit schwerer Krankheit, unheilbarem Leiden und dem Tod zu tun haben, aber noch fremd anhören mag: Der Tod kann auch etwas Schönes haben - oder sein. Diese Botschaft lag in Sätzen wie "ein Stück Ewigkeit im Lächeln des Sterbenden", "ein Körper ohne Kraft, aber entspannt", oder - "ja, Hospizarbeit kann Spaß, kann Freude machen".
Ein Leben lang gelacht Dass "den Tagen mehr Leben" gegeben werden soll, sagte einst die englische Ärztin Cicely Saunders.
Michael Kleiner, Moderator des Festabends, griff diesen Grundsatz mit den Worten "lieber lebendig und frisch, als kurz und langweilig" auf. Einen Beweis für die geforderte Lebendigkeit lieferte die Liveschaltung ins Funkhaus von "Radio Totenstille", zum "Rentnerfunk" ... zum Impro-Radio mit der Ehrenamtlichen Marlene Groh und ihren Schauspielhelfern.
Abgesehen vom Heitersein war ein weiterer (Lebens)Tipp: "Werden Sie ehrenamtlich tätig, dann bleiben sie jung." Das versprach die 86-jährige Marianne Römer, die sich vor 25 Jahren Christine Denzler-Labisch mit den Worten "weil ich wieder leben will" angeschlossen hat. 80 Ehrenamtliche, die sich ans Sterbebett setzen oder Organisation und Büroarbeit übernehmen, machen die Bamberger Hospizarbeit zu dem, was sie aktuell in so vielen Bereichen - und an verschiedenen Orten - leisten kann. Ob Jahre oder nur ein paar Monate im Dienste der Hospizarbeit, dass dieses Ehrenamt verändert, beeindruckt, neue Horizonte setzt, bringt letztlich Jörg Bretschneider so auf den Punkt: "Viel Normales im Alltag wird in ein relatives Licht gerückt."