Hoch "Finchen" im Hitze-Anflug: Abkühlung erwünscht

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Sprung ins kühle Nass: Spätestens am Wochenende wird es in den Freibädern wieder voll. Foto: Michael Reichel/dpa
Sprung ins kühle Nass: Spätestens am Wochenende wird es in den Freibädern wieder voll. Foto: Michael Reichel/dpa

Der Sommer ist zurück! Bis zum Ende der kommenden Woche bleibt es heiß - sehr heiß! Es werden Temperaturen nahe der 40-Grad-Marke erwartet. Der August könnte deshalb zum Dürremonat werden.

Mit Wetterprognosen ist es so eine Sache. Trotzdem dürfte der sonntägliche Blick in eine bekannte deutsche Tageszeitung bei vielen fränkischen Sommer-Fans Jubelstürme ausgelöst haben. Zu den sieben Städten, in denen es am kommenden Freitag in Deutschland am heißesten werden soll, zählen demnach auch zwei fränkische Orte: Auf Platz fünf und sechs landen Würzburg und Bamberg mit jeweils 38 Grad. Spitzenreiter soll die Hauptstadt Berlin mit bis zu 40 Grad Celsius werden.

Ob diese Werte wirklich erreicht werden, bleibt abzuwarten. Einigermaßen zuverlässige Prognosen sind erst drei Tage zuvor möglich. Unabhängig davon steht aber fest, dass Hoch "Finchen" den Sommer zurückbringt. "Es sieht nach einer längeren warmen bis zeitweise sehr heißen Phase aus. Vor allem trocken wird es bleiben", sagt Wetterexperte Dominik Jung. Zumindest bis Ende der kommenden Woche soll das Sommerwetter halten - mit Werten um die 30 Grad. "Der August macht Anstalten, zum Dürremonat zu werden."


Schlechte Ernte

Wegen der geringen Niederschlagswerte rechnet der Bayerische Bauernverband derzeit mit einer leicht unterdurchschnittlichen Ernte. Die wird damit deutlich unter den guten Ergebnissen des Vorjahres liegen. 2014 wurden in Bayern 7,8 Millionen Tonnen Getreide (ohne Körnermais) geerntet, der mehrjährige Mittelwert liegt bei 6,7 Millionen Tonnen.

Und die hohen Temperaturen bringen nicht nur die Menschen, sondern auch die Pflanzen ins Schwitzen. "In der Regel sind Getreidepflanzen sehr robust, doch Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke führen zwangsläufig zur vorzeitigen Abreife", beschreibt Walter Heidl, Präsident des Bayerischen Bauernverbandes, die Situation.


Blätter werden braun

Auch die Straßenbäume leiden unter der ungewöhnlichen Trockenheit. Dringlich ist die Lage beispielsweise in Würzburg, wo die Blätter von Ahornbäumen und Linden braun werden: Seit einem Monat werden Straßenbäume hier notbewässert. Der Norden Bayerns, so Susanne Böll von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, erlebe derzeit ohnehin die größte Frühjahrs- und Sommertrockenheit seit knapp 40 Jahren. "Kein Wunder, dass unsere Stadtbaumarten mit solchen Bedingungen nicht mehr zurecht kommen und Trockenschäden zeigen." Die Behörde testet derzeit 30 verschiedene Baumarten auf ihre Stadtklima-Verträglichkeit.

Sollten die 38 Grad am Wochenende in der Region wirklich erreicht werden, könnten auch einige Hitzerekorde purzeln. Laut einer Messung des Deutschen Wetterdienstes wurde an der Station in Bamberg am 7. Juli 1957 mit 38 Grad Celsius die absolute Höchsttemperatur erreicht. In Würzburg waren es 37,8 Grad am 29. Juli 1947. Ein weiterer Spitzenwert liegt noch nicht allzu weit zurück: In Kitzingen wurde im Juli mit 40,3 Grad der höchste Wert seit Beginn der flächendeckenden Wetteraufzeichnungen in Deutschland (1981) gemessen.


Wespen: Plagegeister im Garten und auf der Terrasse

Viele Menschen sind einfach nur noch genervt, bei anderen lösen sie Panikattacken aus: Wespen bevölkern derzeit Gärten, Balkone und Terrassen. Die Tiere fühlen sich von Kaffee- und Grilltafeln magisch angezogen. Viele Leidgeplagte sind sich deshalb sicher: So viele Wespen wie heuer gab es noch nie und noch nie waren die Tiere so aggressiv. Das stimmt nur zum Teil. "Übermäßig viele Wespen gibt es heuer nicht, jedoch deutlich mehr als in den vergangenen Jahren. Die Wespen verhalten sich nicht anders als sonst. Als wechselwarme Tiere reagieren sie aber stark auf die hohen Temperaturen und können daher aktiver sein", erklärt eine Sprecherin des Landesamt für Umwelt.

Wespen reagieren erst aggressiv, wenn sie um ihr Leben fürchten. Wildes Schlagen und Pusten erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie zustechen. Konflikte können vermieden werden, wenn man einige Verhaltensregeln beachtet: Überreife Früchte in einer Entfernung von fünf bis zehn Metern locken die Tiere von dem gedeckten Tisch weg. Außerdem sollte man süße Nahrungsmittel im Freien abdecken und Limonaden mit Strohhalm trinken. Noch ein Tipp: Eine oder mehrere Zitronen, halbiert oder in Scheiben geschnitten, gespickt mit Gewürznelken, in einer Schale auf dem Tisch stellen: Wespen finden diese Duftkombination ekelhaft.

Bei einem Stich hilft reiner Alkohol. Frisch auf den Stich kühlt er die Haut, bindet das Eiweiß und lindert die Schwellung. Auch eine Zwiebel- oder einer Zitronenscheibe oder Spucke helfen. Wer allergisch reagiert oder in den Hals gestochen wurde, sollte einen Arzt aufsuchen.