Das "Krippala" am Schönleinsplatz wurde wenige Tage nach seinem Aufbau bereits weiß gezuckert. Allerdings hielt die winterliche Stimmung nur ein paar Stunden. Die Krippe dagegen steht noch bis zum 10. Januar 2016.
Der weiße Zauber hielt nur kurz, doch Michael Gerencser vom Bamberger Garten- und Friedhofsamt war im richtigen Moment vor Ort: Samstagvormittag präsentierte sich die Großkrippe am Schönleinsplatz in winterlicher Optik - und Gerencser schoss schnell ein Foto. Gut so, denn der einsetzende Regen wusch die Schneedecke rasch wieder weg.
Wechselnde Szenen
Doch auch bei dem aktuellen Schmuddelwetter ist sich Gerencser sicher: Die Krippe sorgt bei den Besuchern der Innenstadt für vorweihnachtliche Atmosphäre, und das bereits seit 52 Jahren. Bis zum 10. Januar werden vier verschiedene Szenen dargestellt: die Verkündigung, die Herbergssuche, die Geburt Jesu und die Anbetung der Könige.
Die Großkrippe mit Figuren in Echtgröße wird Jahr für Jahr von den Mitarbeitern des städtischen Garten- und Friedhofamtes aufgestellt und von Christbäumen umrahmt, wie Gerencser mitteilt.
Die Geschichte der Bamberger Großkrippe1951 wurde zum ersten Mal auf dem Schönleinsplatz eine Krippe mit Gipsfiguren aufgebaut. Diese wurde im Laufe der Jahre so stark beschädigt, dass - unter heftigen Protesten der Bevölkerung - im Jahr 1962 keine Krippe aufgestellt wurde. Die heutige Großkrippe wurde daraufhin am 8.
Dezember 1963 offiziell eingeweiht.
Seitdem ereigneten sich viele kuriose Dinge: 1988 klaute das "Anonyme Kommando Herodes" des Jesuskind und verlangte als Lösegeld 3.000 Ostereier. Letztlich wurde die Krippenfigur in einer Wanne auf der Regnitz ausgesetzt. Seitdem sind die Figuren gesichert, um Diebstahl vorzubeugen. Allerdings wurde nur fünf Jahre später das Jesuskind erneut gestohlen und dann im Tempel am früheren Hain-Café wiedergefunden.
1998 wurde die Krippe beschädigt und 2011 wurde einer der drei Heiligen Könige entwendet, der aber auch wiedergefunden werden konnte. Außerdem diente sie auch als Schlafplatz eines Obdachlosen und ein Pärchen wollte sich in ihr schon einmal vergnügen. Doch das alles hat die Krippe am Schönleinsplatz gut überstanden und kann auch in diesem Jahr wieder die großen und kleinen Bambergerinnen und Bamberger erfreuen.