Die Grünen eröffnen den OB-Wahlkampf mit der Vorstellung ihres Kandidaten Jonas Glüsenkamp. Der 31-jährige Ökonom sieht Chancen für den Wechsel
Es war ein mit Bedacht gewählter Ort, in dem die Bamberger Grünen am Freitag ihren Kandidaten für die OB-Wahl präsentierten. Im Café Krackhardt gibt es kein Hinterzimmer- und durch die Tür sieht man direkt auf das gegenüberliegende Rathaus Maxplatz. Dort wollen die Grünen im März 2020 ankommen, auch wenn das einige für unmöglich halten.
Vielleicht sinken die Chancen für das Unternehmen grünes Rathaus nun, oder sie steigen sogar. Denn anders als manche vermutet hatten, sind es nicht die Landtagskandidatin Ursula Sowa oder der Fahrrad-Aktivist Christian Hader, die sich auf den Weg über den Maxplatz machen wollen, sondern ein Mann, der bislang eher hinter den Kulissen wirkte: Jonas Glüsenkamp.
Der 31-jährige Ökonom, Mitarbeiter bei einem Anbieter von erneuerbarem Strom, sieht dennoch gute Chancen, in Bamberg den Wechsel im Rathaus herbeizuführen und die GroKo mit OB Andreas Starke (SPD) an der Spitze zu stürzen: "Ich spüre im Rathaus Lethargie und Stillstand. Viele engagieren sich gerne in dieser Stadt, dennoch gibt es Frust und Enttäuschung. Ein politisches System von gegenseitigen Abhängigkeiten und Mutlosigkeit lähmt unsere Stadt", meinte der bei Osnabrück geborene Vater von zwei Kindern.
Glüsenkamp, einer der Mitbegründer des Bürgerbegehrens "Für den Hauptsmoorwald", will sich in den nächsten Monaten mit einer "Mitmachtour durch Bamberg" bei den Bürgern bekannt machen und "den Menschen zuhören", ehe er zum Ende des Jahres sein Wahlprogramm vorlegen will: "Ich freue mich auf das nächste halbe Jahr."
Hat ein Mann, der weder über Erfahrung in der Führung einer Verwaltung noch in der Stadtratsarbeit verfügt, ernste Chancen darauf, das Spitzenamt im Bamberger Rathaus zu ergattern? Ursula Sowa, die selbst nicht das Landtagsmandat aufgeben wollte, lobt Glüsenkamp als engagierten und richtigen Kandidaten zur richtigen Zeit. "Wir stehen voll und ganz hinter ihm." Auch Wolfgang Grader, Chef der grünen Fraktion im Stadtrat, lässt keine Zweifel aufkommen: Er sieht die relative Unbekanntheit Glüsenkamps als Chance in einer von Umbrüchen geprägten Zeit. "Wer hat Greta Thunberg vor einem halben Jahr gekannt? Wir sind überzeugt, dass er das Unglaubliche schafft."
Der Amtsinhaber hält sich bedeckt
Amtsinhaber Andreas Starke lässt es nach wie vor offen, ob er selbst antreten will. "Viele Bürgerinnen und Bürger sprechen mich darauf an, dass sie keinen langatmigen und manchmal nervenden Wahlkampf wollen. Bis zum März 2020 ist noch viel Zeit. Ich selbst schließe nichts aus und werde mich zum richtigen Zeitpunkt erklären", erklärt Starke auf Nachfrage.
Die Kritik Glüsenkamps an der GroKo-Politik lässt er an sich abperlen: In kaum einer anderen Stadt gebe es so viele Projekte, eine gesunde Finanzierung und viele gute Ideen für die Zukunft - von der Konversion bis zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums und der schrittweisen Modernisierung der Schullandschaft. "Das Rathaus ist der Motor der Kommunalpolitik."
Erbrach mich über diesen unsinn
der ort mit bedacht gewählt, aber gab es kein bild auf dem der bewerber wenigstens halbintelligent rüber kommt oder war das die erste massnahme des städtishen presseamtes zur wiederwahl des OB:
Ein junger Mann als Kandidat finde ich gut. Jetzt bräuchten wir noch eine kompetente junge Frau. Dann hätte man wirklich eine Wahl. die alten Kungelherren bekommen von mir keine Stimme.
Das ist dreist. Als ob „jung“ mit kompetent und „alt“ mit deppert gleichzusetzen wäre! Und Sie erwarten, dass die älteren Wähler da mitspielen, sich also abqualifizieren lassen und den Beleidigern ihre Stimme geben? Sollte man nicht andere Attribute höher ansetzen?
Stillstand durch grüne Blockierer