Das Ebinger Seefest mit Sautrogrennen und Seelauf lockte wieder viele Zuschauer an den Baggersee.
Als einzigartiges Spektakel bezeichnete Moderator Andreas Eiermann das 14. Abicher Sautrogrennen im Rahmen des Ebinger Seefestes. Dieses beliebte Event hat seinen festen Platz im Terminkalender und bringt immer sehr viele Zuschauer an den Ebinger Baggersee. Auch heuer gab es wieder spannungsgeladene Rennen und das Publikum kommentierte die Riesengaudi begeistert.
Gingen im vorigen Jahr noch elf Teams an den Start, waren es heuer nur sechs. Aber Andreas Eiermann konnte diesmal Frauenpower ankündigen und ohne die Seriensieger waren die Überraschungen programmiert. Diesmal traten zwei reine Damenteams und eine Mixed-Mannschaft an.
Geglückte Premiere
Von den erfolgreichen Fußballerinnen der SpVgg Germania Ebing kamen die Teams "Abicher Footballprincess" mit Lisa Lieder und Anna Schneiderbanger sowie Luisa Eiermann und Jenny Wild als Team "Glühwürmchen". Diese beiden Mannschaften dominierten
dann das Sautrogrennen. Obwohl sie zum ersten Mal dabei waren, zeigten sie ihren Konkurrenten, wie man auf elegante Art Sautrog fährt. Allen vier Damen gelang es perfekt, den eigentlich sehr schwierigen Einstieg zu meistern. In Rekordzeit balancierten sie den Kahn aus und konnten so sehr schnell starten.
"Nein trainiert haben wir vorher nicht", sagte Lisa Lieder und durchtrainiert, wie sie nunmal seien, mache ihnen auch das kräftezehrende Paddeln nichts aus. Da hatten die anderen Teams schon eher ihre Schwierigkeiten. Besonders die Mannschaft Team Gundelsheim I mit Bürgermeister Jonas Merzbacher und Günther Schmelzer kämpfte beim Einstieg mit gewaltigen Problemen. Der routinierte Sautrogfahrer Merzbacher, im vorigen Jahr schaffte er es bis ins Halbfinale, ging diesmal mit einem neuen Partner ins Rennen und die beiden machten zur Freude des Publikums sehr schnell Bekanntschaft mit dem kühlen Nass.
Auch die "Meistertrainer" mit Andreas Eiermann und Matthias Will mussten sich geschlagen geben. Die Trainer und Väter konnten nur noch im Endkampf ihre Töchter anfeuern. Trotz erheblicher Anstrengungen reichte es auch für "Kemmern Ahoi" mit Max Dormann und Yannik Dörnenburg nur für einen vierten Platz. Den dritten Platz erkämpften sich Julia Treubel und Silvan Lukoschek als Mannschaft "Babe watch".
Die Sieger Lisa Lieder und Anna Schneiderbanger hievten stolz und mit nassen Röcken ihren Kahn aus dem Wasser. Sie freuten sich über den Pokal und die gestifteten 100 Euro Preisgeld. Sehr zufrieden mit ihrem tollen zweiten Platz waren ebenfalls Luisa Eiermann und Jenny Wild. Nach dem Finale stürzten sich alle Teilnehmer begeistert in die Fluten des Baggersees.
Bereits am Freitag-Abend war die Stimmung am Ebinger Baggersee mit Hunderten von Zuhörern bei der Band Wedsnesday Projekt fantastisch.
Mit Klängen von der Lätterbocher Blasmusik und der Band Heaven endete das beliebte Seefest Samstagnacht.
Pfützen einfach lächelnd umkurvt
Er gehört zum Ebinger Seefest mittlerweile wie der Dom zu Bamberg: der Ebinger Seelauf, der auch heuer wieder eine prächtige Resonanz erfuhr. Erfreuliche 228 Teilnehmer umrundeten je nach Gusto den Ebinger Baggersee ein, drei oder auch fünf Mal.
Marlies Stürmer gab mit der Klappe den Startschuss - und jung und alt liefen begeistert los. Der Laufsport verbindet eben die Generationen, das wurde an diesem Freitagabend in Ebing beim Auftakt zum Ebinger Seefest wieder einmal auf wunderschöne Art und Weise deutlich. Im Zielbereich angekommen, wurde jeder Athlet von den Zuschauern mit Applaus begrüßt.
Den Beifall verdient hatten sich die Jüngsten genauso wie die Athleten mittleren Alters und nicht zuletzt die teilnehmenden Senioren. Den Vogel ab schoss im positiven Sinne einmal mehr der mittlerweile 82-jährige (!) Alfred Zach von der TS Lichtenfels, der nach kurzem Durchschnaufen im Zielbereich schon wieder zu einem flotten Spruch aufgelegt war. "Das war heute ja eher ein Crosslauf", grinste er.
Zach spielte damit an auf die schwierigen Streckenbedingungen. Infolge der regnerischen letzten Wochen sowie insbesondere der Regengüsse am frühen Freitagmorgen hatten sich etliche Pfützen auf der Laufstrecke um den Ebinger Baggersee gebildet, die die Veranstalter in der Kürze der Zeit nicht mehr ausbessern konnte. Da blieb nur die Möglichkeit, die Pfützen und schmierigen Passagen zu umkurven, indem man auf die besser begehbaren Wiesenflächen auswich.
Nach dem Motto "von ein paar Pfützen lassen wir uns doch nicht die Lust am Laufen verderben", hielten die Athleten dem Ebinger Seelauf auch heuer die Treue, was in der angesichts solcher Umstände erstaunlich guten Teilnehmerzahl mündete.
Der Volkslaufcharakter stand im Vordergrund. So durfte sich jeder Teilnehmer als Belohnung für die Mühen über ein schönes T-Shirt und eine Urkunde freuen. Gleichwohl nahm aber auch so mancher renommierte Laufsportler teil. Beispielhaft erwähnt werden kann hier etwa Felix Mayerhöfer von der DJK Dasswang. Der Oberpfälzer, der unter anderem auch schon den Lichtenfelser Flechtkulturlauf oder den Obermain-Marathon gewinnen konnte, war in Ebing über die Drei-Runden-Distanz der Schnellste, benötigte lediglich 22:36 Minuten - eine tolle Zeit für die besagten ungünstigen Streckenbedingungen.
Die veranstaltende Spielvereinigung Ebing dankte allen mitwirkenden
Vereinsmitgliedern sowie den übrigen Helfern, die heuer wieder zum Gelingen beitrugen und den Athleten vom Sechs- bis zum 82-jährigen - Pfützen hin oder her - ein schönes Laufsporterlebnis bescherten. Bei Speis und Trank sowie Musik gingen die Laufsportler noch lange nicht nach Haus, genossen die fröhliche Atmosphäre beim diesjährigen Ebinger Seefest.