Das Bamberger Sport- und Freizeitbad Bambados ist vom Pech verfolgt. Zweieinhalb Jahre nach der mit viel Aufwand betriebenen Eröffnung des 32-Millionen-Euro-Projekts steht das Bambados vor einer großflächigen Erneuerung. Grund sind Fliesen, die sich im Beckengrund des Schwimmerbeckens immer wieder ablösen.
Es war eine Anfrage von Andreas Triffo vom Bamberger Bürger-Block, die in der aktuellen Stunde des Stadtrats gewissermaßen die Nachricht der Woche zu Tage förderte. Das Bamberger Schwimmerparadies Bambados, das im November 2011 eröffnet worden war, steht im Rahmen der Revision im diesjährigen Sommer vor einer großflächigen Sanierung. Grund ist die mangelhafte Fliesenbindung im Schwimmerbecken. Sie hat in der laufenden Saison dazu geführt, dass sich immer wieder einzelne Kacheln vom Beckenboden lösten.
Zwar haben die Stadtwerke Bamberg nach Angaben von Christoph Jeromin versucht, den Schaden zu begrenzen, indem einzelne Fliesen mit Hilfe von Unterwasserkleber an den offenen Stellen eingesetzt wurden. Dennoch kam es für viele Schwimmer im Becken zu der merkwürdigen Erfahrung, dass sie beim Padeln unter sich große schadhafte Stellen erkennen mussten. Auch wuchs der Schaden im Lauf der Zeit so, dass er nicht mehr geflickt werden konnte. "Im Moment beträgt der Fliesenverlust rund 15 Quadratmeter", sagte Jeromin vor den Stadträten.
Ein solcher Schaden in einem neuen Bad warf in den letzten Wochen natürlich peinliche Fragen bei vielen Gästen auf. Auch Erinnerungen an das Desaster im Forchheimer Königsbad wurden wach, wo nach der Eröffnung die Bodenfliesen behandelt werden mussten, um sie rutschfest zu machen.
Auch in Bamberg scheint der Erneuerungsbedarf gewaltig zu sein: Wie Jeromin sagte, ist der gesamte Beckenboden des 50-Meter-Beckens betroffen. Auch Teile der Wände des Beckens könnten neu gefließt werden müssen, teilte auf Nachfrage Stadtwerke-Sprecher Jan Giersberg mit. Das Bambados stand in den letzten Jahren immer wieder in der öffentlichen Kritik. Teils wegen der als zu hoch empfunden Preise, teils wegen des für Schüler reservierten Schwimmerbeckens oder der als kühl empfundenen Atmosphäre. Andererseits hat das Becken in der Branche wegen seiner Passivhausbauweise auch viel Applaus eingeheimst.
Zu dem Ärger im Schwimmerbecken gesellen sich aktuell noch Probleme im Freizeitbecken. Auch dort begannen sich seit einigen Tagen Fliesen vom Beckenboden zu lösen, was mehr noch als im Schwimmerbecken betriebsbedingte Probleme aufwirft. Denn anders als im tiefen Becken kommt es im Nichtschwimmerbecken natürlich ungleich öfter zu Bodenkontakt.
Im Moment gehen die Stadtwerke davon aus, dass die Schäden durch die Gewährleistungspflicht des Bau ausführenden Unternehmens gedeckt sind. Ein gerichtlich bestellter Gutachter soll diese Frage noch in der Sommerpause klären, wenn während der mehrwöchigen Revision das Becken abgelassen ist. Dann soll auch seine Renovierung stattfinden.
Laut Christoph Jeromin ist die Wasserqualität durch den Fliesenschaden nicht negativ beeinflusst. Weitere Angaben wollten die Stadtwerke wegen des schwebenden Verfahrens nicht machen.
bekommt eben nur billig!
Traurige Wahrheit! Und wenn die Firma "die Taschen umdreht" bleibt die Stadt wohl auf den Kosten sitzen.
"You get what you pay for" würde der Engländer sagen
Hoffentlich müssen wir nicht als Bürger dafür zahlen. Wäre dumm wenn die Gewährleistung nicht mehr greift, weil man schon selber herumgeklebt hat. Wären die Stadtwerke freiwillig an die Öffentlichkeit gegangen wenn nicht in der Sitzung der Bürgerblock nachgefragt hätte.....? Wer weiss.......!
Seit wann wird Firmen das Material gestellt mit dem sie haften , wenn sie in der Gewährleistung sind?
Das wäre ja schon eine ungewöhnliche Auftragsvergabe.
Man sollte erst das Ergebnis des Gutachtens abwarten.Ingesamt steht dieses " innovative" Schwimmbad allerdings scheinbar unter keinem guten Stern.
Stern hin ... Stern her ... Im Allgemeinen wurde beim Bau des "innovativen" Bambados nach meinem Ermessen geschlampert! Wenn sich nach zweieinhalb Jahren die Fliesen des Schwimm- und Freizeitbeckens eines neu erbauten Schwimmbads lösen, kann nur Schlamperei und/oder billiges, mangelhaftes Baumaterial verantwortlich sein.
'Wer weiß, was als nächstes kommt!
Übrigens, meinte ich mit meinem Kommentar von gestern, daß nicht der Bauherr, sprich Stadtwerke, das Baumaterial an Firmen stellt, sondern die Auswahl vom Baumaterial bestimmt.
Ich hatte noch nie gehört, dass im "ALTEN" Hallenbad, am Margaretendamm, Fliesen von Schwimmbecken ausgewechselt werden mußten. Wohlgemerkt, meine Betonung liegt auf ALTEN HALLENBAD
... ist in Bamberg ein offenbar beliebtes Planungsmotto. Waren da nicht auch die falsch angebrachten Bahnabtrennungen? Mußte nicht nachträglich mit einer Einstiegstreppe, welche anfangs verweigert worden war, nachgerüstet werden?
Auch bei den Brückenneubauten erklärten sich einige der nicht unerheblichen Kostensteigerungen doch durch die Tatsache, daß wichtige Bereiche zunächst außer Betracht gelassen worden waren.
Angesichts derart kostenträchtiger "Pannen" war das Stimmzettelfiasko der letzten Kommunalwahlen tatsächlich unter der Rubrik "peanuts" abzulegen.