Seit Sommer 2019 ist der Bamberger Kultclub "Sound-n-Arts" wegen der Einsturzgefährdung des Gebäudes in der Oberen Sandstraße geschlossen. Nun hat die Ampel-Regierung eine riesige Finanzspritze an die Stadt Bamberg bewilligt.
- Bamberg: Millionensumme für marodes Gebäude in der Oberen Sandstraße
- "Großartige Nachrichten aus Berlin": OB Starke (SPD) verspricht konkreten Plan
- "Um Schmuckstück reicher": So soll es im ehemaligen Sound-n-Arts-Haus nun weitergehen
Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) spricht in einer Mitteilung von "großartigen Nachrichten aus Berlin". Gemeint ist die überraschende Bekanntgabe, dass der Bund die Sanierung des maroden Gebäudes in der Oberen Sandstraße 20 mit 6,75 Millionen Euro fördert. "Nach dieser Zusage können wir die konkreten Pläne für die Ertüchtigung des Baudenkmals auf den Weg bringen, damit Bamberg um ein weiteres Schmuckstück reicher wird", wird Starke zitiert.
"Erneute Einrichtung eines Clubs" denkbar: Ampel-Regierung fördert Sanierung in Oberer Sandstraße
Am Donnerstag gab Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) demnach bekannt, dass sich eine Expertenjury dafür entschieden habe, unter anderem das Projekt im Sandgebiet mit Mitteln aus dem Bundesprogramm "Nationale Projekte des Städtebaus" zu unterstützen. Entscheidend bei der Auswahl sei gewesen, dass es sich um innovative, qualitativ hochwertige Konzepte handle, die national und international wahrgenommen würden. Insgesamt würden in diesem Jahr deutschlandweit 18 Projekte mit insgesamt 75 Millionen Euro in diesem Programm gefördert, so die Stadt Bamberg.
Die Sanierung der Immobilie schätzt die Stadt Bamberg selbst aktuell auf rund neun Millionen Euro. "Jetzt gilt es, zügig eine konkrete Nutzung für die Obere Sandstraße 20 festzulegen. Angesichts der Lage und der Ansehnlichkeit, die das Denkmal durch seine Substanz verspricht, gibt es hier viele Ideen", so Starke.
Eine Machbarkeitsstudie habe verschiedene Optionen aufgezeigt. "So wäre im weitläufigen Keller genügend Raum für eine erneute Einrichtung eines Clubs und für Kulturveranstaltungen. Im Erdgeschoss ist eine gastronomische Nutzung möglich. Ansonsten sind in dem vier Gebäudeteile umfassenden Anwesen auch ein multifunktionaler Kulturraum, Büros, Wohnungen und kleinere Werkstätten denkbar", heißt es aus dem Rathaus.
So sieht der Zeitplan für das ehemalige Sound-n-Arts-Gebäude aus
"Sobald Klarheit über die künftige Nutzung herrscht, können wir uns an die genaue Untersuchung des Bestands machen und ein detailliertes Sanierungskonzept erstellen", lässt Natalie Zitzmann, Leiterin Hochbau im Immobilienmanagement, in der Mitteilung verlauten. Aufgrund des "desolaten Zustands des Gebäudes und dem deshalb nicht absehbaren Untersuchungsaufwand" sei es aber nicht seriös, schon einen konkreten Termin zu nennen.
In der Oberen Sandstraße 20, im Kern ein mittelalterliches Gebäude, war über ein Jahrzehnt lang der Kultclub Sound-n-Arts untergebracht, bis die Stadt Bamberg wegen des baufälligen Zustands am 31. Juli 2019, "zur Abwehr einer erheblichen Gefahr für Leben und Gesundheit", eine Nutzungsuntersagung aussprach.
als "Verschwendung" würde ich das jetzt nicht direkt ansehen



Halt vielleicht nur "unangemessen" für den Einsatzzweck
Klar sind von Land oder vom Bund gewährte Zuschüsse für eine Gemeinde/Stadt gut.
Und dass da von ein paar vordrängelden PolitikerInnen an geeigneter Stelle mal ein Kontakt und Handeld wie auf dem Viehmarkt bemüht wird, ist auch klar.
Ist und bleibt halt trotzdem Steuergeld.
Daher mein Vorschlag: Fassade stehen lassen, dahinter alles NEU in gediegener Handwerksausführung ohne Bling-Bling.
Sicher machbar für WEIT weniger als die Hälfte, dann klappts auch mit der Miete/Pacht.
In einer Zeit, in der viele Bürger jeden cent 2 mal umdrehen müssen, ist die Verschwendung von Steuergeldern ein Unding. Das Gebäude gehört abgerissen und nach neuen Stand wieder aufgebaut mit einer historischen Fassade. Sowas muss aber nicht der Steuerzahler finanzieren, sondern ein Privatmensch.
Unfassbare 9 Millionen soll die Sanierung dieses Gebäudes kosten? Den Kostenvorschlag möchte ich gerne sehen. Ich bin sicher, das geht für weit weniger als ein Fünftel der Kosten, aber irgendein Heini will sich da wieder ein "Denkmal" setzen. Und irgendein anderer Korruptling greift bei den zugesagten 6 Millionen staatlicher Zusage ordentlich zu und schiebt sich was in die eigene Tasche. Was für eine Verschwendung in dieser Stadt. Von dem Zuschuss könnten locker zehn andere Bauprojekte unterstützt werden.
so ähnlich sah es bei mir auch mal aus... nur musste ich mit weit weniger als einem Zehntel dieser Förderung auskommen

Man sollte sich für die Sanierung einen fähigen Bauunternehmer und Zimmermann aus der Region suchen. Dann geht's auch mit weit weniger.
Und bloß keine Star-Architekten ins Haus lassen
Allerdings...
Wenn die Förderung 6,75 Mio ist, werden die Gesamtkosten wohl gut zweistellige Mio sein. Trotz Einzeldenkmal-Status kann da nur ein Abriß und (historisierender) Neubau in Frage kommen. Das ist Verschwendung von Steuergeld!!!