Bamberg könnte zum Labor für eine Zukunft werden, in der die Automobilwirtschaft als Wohlstandsmaschine ausfällt. Wie sich dieses Szenario verhindern lässt, diskutierte Bosch-Werksleiter Martin Schultz mit dem Grünen-Politiker Cem Özdemir.
Im Daimler-Museum, dieser in Stuttgart erbauten Kathedrale deutscher Ingenieurskunst, erwartet die Besucher am Eingang ein Pferd. Symbolisch steht es für ein Zitat, mit dem sich Kaiser Wilhelm II. Anfang des 20. Jahrhunderts vor der Geschichte blamierte: "Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung."
Warum Cem Özdemir, Schwabe, Grüner und Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Bundestag, die Besucher im Bamberger Naturkundemuseum mit dieser Kuriosität konfrontierte, lag offen auf der Hand. Wer aus Bequemlichkeit oder mangelnder Vorstellungskraft zu lange am Status quo festhält und Zukunft nur als lineare Fortschreibung der Gegenwart denkt, droht vom Fortschritt unbarmherzig überrollt zu werden.
Klimaschutz kein Thema
Auf Einladung der Grünen-Bundestagsabgeordneten Lisa Badum diskutierte Özdemir am Montagabend mit Martin Schultz, dem kaufmännischen Werksleiter von Bosch in Bamberg, über die "Zukunft der Mobilität in der Region Bamberg".
Es wurde nicht ganz klar, ob Özdemir in Schultz einen Wiedergänger von Wilhelm II. zu erkennen glaubte. Klar dagegen wurde, dass der Grünen-Politiker das Festhalten an Verbrennungsmotoren für eine ebenso zukunftsvergessene Narretei hält wie Kaiser Wilhelms unerschrockenes Faible für Pferde. Von Autobauern und Zulieferern forderte Özdemir entschlossene Investitionen in die Elektromobilität. Bemerkenswert war die Konsequenz, mit der Özdemir klimaschutzpolitische Aspekte am Montag außen vor ließ und sich auf wettbewerbs- und standortpolitische Erwägungen konzentrierte.
Özdemirs Fokussierung trug den Bambergern Verhältnissen Rechnung. Geschätzte 20 000 Arbeitsplätze hängen in der Region direkt oder indirekt von der Automobilindustrie ab. Bamberg könnte zum Labor für eine Zukunft werden, in der die Automobilwirtschaft als große Wohlstandsmaschine ihren Dienst quittiert.
Mit der jüngst kommunizierten Schließung des Michelin-Werks in Hallstadt zeichnen sich erste Umrisse dieser Zukunft bereits am Horizont ab.
Ach Foeds, in Ermangelung von Fachkenntnis in Motorentechnik gleich welcher Treibstoffquelle, muss halt allgemeines Gelaber herhalten. Ich arbeite beruflich in der Motorentechnik und bin up to date in der Verbrenner- und den anderen in der Erprobung befindlichen alternativen Antriebstechniken. Begründen Sie doch einfach Ihre verschwommenen Allgemeinplätze mit konkreten technisch begründeten Alternativen. Und wenn Sie Mitarbeiter noch "zusammenfalten", sind Sie da evtl., wenn man Sie in der Freien Wirtschaft überhaupt zur Führungskraft gemacht hat, eher ein Überbleibsel aus der Personalführungs-Dinosaurierzeit?
Foeds, Sie meinen "Der Motor, der auf der Verbrennung fossiler Treibstoffe basiert, hat mittelfristig ausgedient. Das haben weder die Grünen noch andere "gemacht". Das ist der Lauf der Zeit. Swim or sink!". Aber zusammengegoogeltes Halbwissen hilft nichts bei einer Diskussion, bei der es um Motorentechnik geht. Was heisst "mittelfristig"? Welche nichtfossilen Treibstoffe stehen denn zur Verfügung bzw. sind in fortgeschrittener Erprobung? Was helfen herbeigeredete Zukunftsvisionen? Tatsache ist, daß der Dieselmotor mit einem inhärenten Optimierungspotential von ca. 30 Prozent auf lange Sicht noch der ökologischte alle praktikablen Antriebe ist. Zusammengegoogelte Alternativen wie z.B. Power to Gas sind 3 Mal teurer als Benzin, und Erdgas ist auch fossil. Aber wir haben ja schon dank des Energiewendewahns in Deutschland den teuersten Strom weltweit. Wieso müssen sich Blinde immer wieder in Diskussionen über die Farbe einmischen? Glaubwürdigkeit in Technikfragen erwächst nur über fachlichen Sachverstand, nicht über Ideologie von Techniklaien. Das gilt besonders auch für die gesamte Führungsriege der Grünen!
Ach, Sie sind demnach ein echter Technikexperte auf der Höhe der Zeit, innovativ und voll produktiv? Dann wäre es sehr nett, wenn Sie die Lösung für das offensichtliche und nicht zu leugnende Problem, verraten würden. Alle anderen sind ja ganz nach Ihrer Einschätzung "Blinde" oder "Techniklaien". Dann mal raus damit, großer Meister!
Ich lese immer nur vorwurfsvolle Abwertung und ihr vermutlich ideologisch begründetes Mantra, das Problem von zu viel Verkehr und zu vielen Schadstoffen sei reine Ideologie. Sie beleidigen nach allen Seiten, führen das großmächtige Wort und werten ab, aber Sie liefern nicht ab. Das ist Quatsch, Mitarbeiter mit solchem Verhalten musste ich schon öfter zusammen falten.
Kindergartenverhalten!
Wir ALLE sind für die aktuelle Situation irgendwie direkt oder indirekt verantwortlich!
Würden wir uns nur auf auf eine Spezies von Mitbürgern also z.B. Techniker, Erbsenzähler, Politiker etc. verlassen, hätten wir kaum etwas gewonnen. Es geht also nur MITEINANDER. Für viele ist das inzwischen ja ein Fremdwort
Und, vor allem, wir müssen langfristig die nationalen und globalen DRAHTZIEHER los werden
Also: "Menschen aller Länder, vereinigt euch!“
kommt das Ganze wirklich überraschend?
Grundüberlegung: macht es denn auf Dauer Sinn nach immer mehr Geld zu streben um sich davon dann immer mehr teuere Autos und sonstigen Konsum zu kaufen nur um dann noch mehr arbeiten zu müssen um die Spirale am laufen zu halten?
Und die sozial Schwachen bleiben dabei auf der Strecke, außerdem die Kinder die in der Krippe aufwachsen, Eltern die im Altenheim landen und so weiter.
Vielleicht müssen wir umdenken und unseren Lebensunterhalt in Zukunft mehr in Bereichen verdienen die dem Wohle aller Menschen dienen.
Wäre das nicht sowieso viel erfüllender?
SciFi? Na, lest doch mal ein paar Bücher oder schaut euch (auch schon sehr alte) Filme an. Gibt es da tausende von Menschen die täglich, rund um die Uhr, in einer Fabrik z.B. Autos herstellen die dann unsere Straßen verstopfen und unsere Umwelt zerstören?