Entwarnung am Bahnübergang - Trotzdem: unverantwortlich!

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Der Bahnübergang in Altendorf. Foto: Ronald Rinklef
Der Bahnübergang in Altendorf. Foto: Ronald Rinklef

So! Es hätte also gar nichts passieren können. Sagt die Bahn. Nur: In dem Moment, in dem man zwischen geschlossenen Schranken auf den Gleisen gefangen ist, kann einem das logischerweise gerade niemand sagen. Die Folge: Panik, wenn nicht Todesangst.

Obwohl er hinkt, so drängt sich in gewisser Weise fast der Vergleich mit Scheinhinrichtungen auf, wo man faktisch auch mit seinem Leben abgeschlossen hat und das Allerschlimmste befürchten muss.

Deswegen ist es unverantwortbar, die Ereignisse in Altendorf herunter zu spielen. Es mag wohl objektiv so gewesen sein, dass Sicherungsmechanismen gegriffen hätten. Aber: Wenn die Bahn noch nicht einmal eigenwillige alte Schranken in Schach halten kann. Und wenn dann eventuell noch ein alter Zug kommt, möglicherweise eine alte Schaltanlage streikt, eine alte Weiche muckt, - oder ach ja, vielleicht ein (älterer) Mitarbeiter indisponiert ist? Es ist nicht zum Lachen. Ganz bestimmt nicht für Marion Ochs, die wegen Bahn-Säumnissen ein Trauma erlitten hat. Was, wenn die eigenwillige Schranke auf ein Autodach, oder schlimmer noch, auf einen Radler oder Fußgänger runtergekracht wäre?

Für eine Verharmlosung ist die Situation am Altendorfer Bahnübergang viel zu ernst und auf Russisch Roulette im Schrankenmodus - hält die Schranke, während ich durchfahre, oder nicht? - hat bestimmt kein Verkehrsteilnehmer Lust.