Der hohe Eigenanteil war der Grund, dass die Entscheidung für den Bau der neuen Verbindung nach Bug nicht einstimmig fiel: "Ich glaube nicht, dass jetzt ein unmittelbarer Zwang besteht zu handeln", sagte Ralf Dischinger von Grünes Bamberg. Es gebe andere Haushaltsstellen, die wichtiger seien. "Deshalb glauben wir, dass wir mit der Buger Brücke noch ein, zwei Jahre warten könnten", sagte Dischinger. Die Befürchtungen, die Brücke könne wegen statischer Mängel einstürzen, bezeichnete er als haltloses Schreckensszenario. "Von den Vorgängen in Genua sind wie hier weit entfernt."
Freilich: Eine Vollsperrung der Brücke wäre nicht auszuschließen gewesen, glaubt man den Ergebnissen einer im Jahr 2017 erfolgten Brückenprüfung. Der nach DIN-Normen ablaufende Brückentest ergab für die Franz-Fischer-Brücke die Note 3,4 ("nicht ausreichender Zustand"). Ab einer Zustandsnote von 3,5 könne es bei einer erneuten Untersuchung zur Sofortsperrung der Brücke kommen, stellt dazu die Stadt fest.
Franz-Wilhelm Heller (CSU) nennt drei Gründe für die Zustimmung der CSU. Neben der technischen Notwendigkeit, die marode Brücke zu ersetzen, gehe es der CSU vor allem darum, die gute Förderkulisse auszunutzen. Auch müsse eine vernünftige Anbindung an den "wunderbaren Stadtteil" geschaffen werden. Die Straße über das Klinikum reiche nicht.
Diesen Gesichtspunkten folgt auch die SPD . Heinz Kuntke betont, dass es keinen Sinn macht, das Projekt weiter hinauszuschieben, da dann die Kosten weiter steigen würden, wie es bereits der Fall sei. Deshalb müsse jetzt eine Entscheidung getroffen werden: "Wer jetzt nein sagt, muss auch sagen, dass er diese Anbindung nicht will."
Doch davon ist die Bamberger Politik weit entfernt: "Das Projekt muss angepackt werden. Es darf nicht riskiert werden, dass es zu einer Vollsperrung kommt", sagt Herbert Lauer (Bamberger Allianz). Ähnlich urteilt Norbert Tscherner; "Die jetzige Teilsperrung ist eine Zumutung. Kein Gutachter wird das Risiko eingehen, die Brücke als sicher zu erklären."
Breite Radwege
Was verbessert sich für die Anwohner? Es geht nicht nur um den Kfz-Verkehr, der jetzt noch durch eine Ampelschaltung ausgebremst wird. Auch für die an den Rand gedrängten Radfahrer und Fußgänger wird sich einiges tun. So soll das neue Bauwerk auf jeder Seite einen drei Meter breiten Geh- und Radweg erhalten.
Müssen die Bewohner Bugs und die Besucher des Schwimmvereins mit Sperrungen während der Bauzeit rechnen? Auch hier gibt es eine gute Nachricht: Weil die alte Brücke erst nach der Fertigstellung der neuen abgebrochen wird, bleibt die Verbindung nach Bug während der zweijährigen Bauzeit in vollem Umfang offen. Allerdings: Die Ampel bleibt.
Bin gespannt ob man die Straße nach Bamberg rein (bis zur Schleuse) auch mal erneuert. Diese Betonplattenpiste ist ja eine Zumutung. Und auch der Slalomkurs von der Brücke bis dorthin.
Um den Slalomkurs, genannt Kurven, zu bewältigen haben die meisten Fahrzeuge so ein rundes Rad vor dem Fahrersitz.
Bitte hier keine Le-Mans-Hochgeschwindigkeits-Rennstrecken wie nach Geisfeld errichten.
Die Betonplattenpiste Galgenfuhr ist schon mehrere Jahrzehnte marode. Tut aber noch ihren Zweck.
Bitte bei Erneuerung beidseitig Radstreifen vorsehen.