Das barocke Einzeldenkmal in der Nürnberger Straße 2 strahlt bereits. Bis Ende Oktober soll die ganze Kreuzung saniert sein. Das nächste Projekt ist der Platz hinter dem Haus.
Ist es Ihnen schon aufgefallen? Das frisch sanierte Barockhaus an der Kreuzung Nürnberger Straße/Kunigundenruhstraße? Ehemals verfallen, glänzen nun neue rote Ziegel auf dem Dach. Und die lange Zeit abgeblätterte Fassade strahlt in angenehmem Grün.
Vielleicht haben Sie das Einzeldenkmal ja bemerkt, als Sie gerade an der Ampel standen - der Baustellenampel in der Nürnberger Straße. Denn seit 25. August kann es sein, dass man dort schon mal eine Weile warten muss - die Kreuzung wird umgebaut.
Warum wird gebaggert? Im Informationsmaterial der Stadt ist unter anderem die Rede von "Städtebaulicher Aufwertung des öffentlichen Raumes". Claus Reinhardt, Sprecher des Baureferats der Stadt Bamberg, erklärt, was das bedeutet.
"Der Gehsteig um das Barockgebäude hat nur eine ganz geringe Breite." Das wolle man ändern: Er wird um bis zu einen Meter, der westlich gelegene Gehweg der Kunigundenruhstraße um bis zu 1,80 Meter verbreitert. Auch die Fußgängerfurt (der markierte Weg über die Straße) wird neu ausgerichtet.
Verbesserungen für Fußgänger Nächster Punkt: "Die Kreuzung soll behindertenfreundlicher werden. Das erreichen wir durch Rillen auf dem Boden und eine spezielle Pflasterung im Umfeld von Lichtsignalanlagen", erklärt Reinhardt. Solche Leitbahnen für sehbehinderte Menschen würden ihnen helfen, zu erkennen, wo sie sich befinden.
Zudem soll der Bordstein abgesenkt werden und an den "Lichtsignalanlagen", also Ampeln, sollen "Blindensignalgeber" installiert werden.
Umgebaut wird die Kreuzung auch aus einem Grund, der vor allem morgens und kurz nach Schulschluss deutlich wird: "Wir haben hier einen starken Schülerverkehr zwischen Bahnhof und Berufsschule", sagt der Baureferats-Sprecher.
Außerdem soll vor dem Anwesen Kunigundenruhstraße 1 der Gehweg erweitert werden - damit die Verkehrsführung in der Josephstraße im Einmündungsbereich zur Kunigundenruhstraße "baulich verdeutlicht" wird. Grundsätzlich sollen die Querungsmöglichkeiten für Fußgänger besser werden.
Und dann sind da noch die Ampeln: "Der Ampelmast wird im Zuge der Gehwegverbreiterung weggerückt und soll frei gestellt werden" so Reinhardt. Die "Lichtsignalmasten" werden an den Fahrbahnrand versetzt und sollen dadurch besser sichtbar sein.
Mit 300 000 Euro Kreuzung aufwerten Bis 31. Oktober soll alles fertig sein. Mit dem Zeitplan schaut es laut Claus Reinhardt gut aus. Die komplette Baustelle ist Teil des Sanierungsgebietes "Aktive Kettenbrücke - Königstraße - Bahnhof". Und was kostet die Kreuzungsaufwertung die Stadt? Geschätzt rund 300 000 Euro. Laut Reinhardt könne man auf Städtebaufördermittel hoffen, und zwar auf 60 Prozent der zuschussfähigen Kosten. Was das genau heißt, wird sich noch entscheiden. "Die Regierung von Oberfranken prüft am Ende, was förderfähig ist. Dann wird der Schlüssel angewandt", erklärt Reinhardt.
Am Ende soll an der Kreuzung Kunigundenruhstraße/Nürnberger Straße ein hübsches Eck herauskommen. Man wolle weg von einer einfach asphaltierten Fläche hin zu einer optischen Aufwertung.
Durch die soll übrigens auch der Verkehr entschleunigt werden.
Die Straßengestaltung wurde zwar vor der Sanierung des Einzelbaudenkmals geplant. Letztlich war das Barockhaus dann aber schneller fertig, wie von Finanz- und Stiftungsreferent Bertram Felix - die Stiftung Weltkulturerbe der Stadt hat das Haus gekauft - zu erfahren war. Doch abgeschlossen ist die Baustelle an der Ecke noch nicht: Für den platzartigen Bereich östlich des Anwesens Nürnberger Straße 2 und 4 ist ein zweiter Bauabschnitt angedacht. Die dreieckige Fläche soll ebenfalls verschönert werden. "Bei der Frage, wie sie gestaltet werden soll, werden wir die Anwohner befragen", stellt Claus Reinhardt in Aussicht. Stichwort: Bürgerbeteiligung.
.....noch schlimmer, wenn die linke öffentliche hand nicht weiss, was und wann die rechte öffentliche hand macht, aber ist ja egal, für die beseitigung eventueller schäden kommt ja der steuerzahler auf und sonst niemand
Es mag Fälle geben, in denen sich private Hausbesitzer von der Stadt nicht im erhofften Maß unterstützt fühlen. Hier ist es definitiv anders. Wie aus dem Artikel hervorgeht, gehört das barocke Denkmal quasi der Stadt Bamberg selbst, nämlich der von ihr ins Leben gerufenen Weltkulturerbe-Stiftung.
......alles recht und schön, aber die zeitabfolge, die terminierung, da wird das haus aufwendig hergerichtet, kaum ist alles fertig, wird die strasse aufgerissen, die kreuzung komplett neu gestaltet, hätte man das nicht früher in die wege leiten können, mir tut der hauseigentümer eigentlich nur leid, irgendwie muss sich der verhohnepiepelt vorkommen, aber das ist wohl die reverenz der stadt bamberg an bürger, welche mit viel geld und noch mehr engagement ihre objekte herrichten, wertschätzung halt wem wertschätzung gebührt, eigentlich ohne worte