Dach-Haie waren in der Wunderburg am Werk

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In der Wunderburg wollte vermeintliche Dachdecker eine ältere Frau überrumpeln. Von dieser Masche war Bamberg zuletzt weitgehend verschont geblieben.

Dass Drückerkolonnen von angeblichen Handwerkern durch die Lande ziehen und sich arglosen Hausbesitzern aufdrängen - und sie schließlich um viel Geld bringen, ist ein leidiges Phänomen. Nach einer Reihe solcher Fälle in den Landkreisen Bamberg und Forchheim im Herbst 2015 ist es in und um Bamberg recht ruhig geblieben, wie es von der Polizei Bamberg.

Doch am Montag kam es offenbar zum ersten Mal in diesem Jahr in der Wunderburg zu einem solchen Fall (wir berichteten). Wie es bei solchen Drückern häufig der Fall ist, suchten sie sich einen älteren Menschen als Opfer. Doch der Frau wurden die aufdringlichen Arbeiter zu viel, und sie holte einen in der Nachbarschaft wohnenden Polizeibeamten zu Hilfe. Schließlich waren mehrere Polizeistreifen erforderlich, um die aus insgesamt vier Personen bestehende Truppe zu bändigen.


Warnungen vor Betrugsmasche

Handwerkskammern und Handwerkerinnungen warnen ebenso wie die Polizei seit Jahren vor der betrügerischen Masche solcher Drückerkolonnen. Denn die unseriösen Methoden fallen auch auf ihr Gewerbe zurück, wenn sich empörte Kunden beschweren.

Die Drücker geben meist an, zufällig Schäden am Gebäude - seien es marode Dachziegel oder Risse in der Fassade - entdeckt zu haben und bieten schnelle und scheinbar preiswerte Hilfe an. Oft richten diese "Handwerker" dann erst große Schäden an, wenn die Überrumpelten, meist ältere und alleinstehende Menschen, ihnen einen Auftrag unterschrieben haben. Sie verlangen dann überteuerte Preise, die man ihnen noch nicht als betrügerischen Wucher anhängen kann, oder lassen einfach alles stehen und liegen, sobald sie Geld bekommen haben.

Von solchen Haustürgeschäften ist also dringend abzuraten. Und wer nicht einen Polizisten zum Nachbarn hat, wie die Dame in der Wunderburg, sollte sich nicht scheuen, und trotzdem die Polizei verständigen.