Über 100 Betroffene, 7,6 Millionen Euro Schaden: Bamberger Ermittler erheben Anklage gegen Bandenchef

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Bamberger Ermittler erheben Anklage gegen den mutmaßlichen Chef eines großen Betrugsnetzwerkes. Es gibt etliche Betroffene auf der ganzen Welt. Der Gesamtschaden liegt bei mindestens 7,6 Millionen Euro.

Die bayerische Zentralstelle Cybercrime hat Anklage gegen den vermeintlichen Kopf eines Netzwerks von Online-Betrügern erhoben. Er soll verantwortlich dafür sein, dass 105 Personen um rund 7,6 Millionen Euro betrogen wurden. Das Dunkelfeld sei jedoch erheblich.

Weltweit sei von einem wesentlich höheren Gesamtschaden auszugehen, teilte die spezialisierte Staatsanwaltschaft in Bamberg mit. Einige Komplizen aus dem Netzwerk seien bereits in Bayern und Albanien zu Gefängnisstrafen verurteilt worden.

7,6 Millionen Euro Schaden durch Callcenter-Betrug - Angeklagter in Untersuchungshaft

Dem Beschuldigten wird vorgeworfen, von etwa 2016 bis 2021 ein hochrangiges Mitglied einer professionell organisierten Tätergruppe gewesen zu sein. Über Callcenter und betrügerische Trading-Plattformen sollen sie Menschen um ihr Geld gebracht haben. Das Betrugsnetzwerk habe mehrere Callcenter im Ausland, unter anderem in Israel, Serbien und Albanien betrieben, hieß es.

Der Verdächtige soll zur obersten Führungsebene des Netzwerks gehört haben, ihm soll ein Betrag von mehreren Millionen Euro zugeflossen sein. Bei den Ermittlungen gab es vor drei Jahren einen groß angelegten Zugriff in der albanischen Hauptstadt Tirana, danach wurde das Beweismaterial analysiert.

Das Amtsgericht Bamberg erließ im Frühjahr 2024 Haftbefehl gegen den nun angeklagten Mann. Im Juli 2024 wurde er am Flughafen Larnaca auf Zypern gefasst, Mitte August folgte die Auslieferung nach Deutschland. Der 42-Jährige sitzt in Untersuchungshaft.

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Vorschaubild: © Nicolas Armer/dpa