Die Kripo Bamberg hat einen 21-Jährigen festgenommen - er soll in großem Stil mit Drogen und Tabletten gedealt haben. erst vor kurzem war ein 16-Jähriger wegen vergleichbarer Mittel gestorben.
Mitte Dezember nahmen Ermittler der Kriminalpolizei Bamberg einen mutmaßlichen Dealer fest. Nachforschungen der Kriminalpolizei Bamberg führten dazu, dass sich der 21-Jährige nun in Untersuchungshaft befindet. Davon berichtete das Polizeipräsidium Oberfranken am Dienstag (30. Dezember 2025).
Nach intensiven Ermittlungen und der Auswertung digitaler Spuren durch die Kriminalpolizei Bamberg wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bamberg durch das Amtsgericht Bamberg am 11. Dezember Haftbefehl wegen unerlaubter Abgabe von Betäubungsmitteln an Minderjährige und Handel mit Betäubungsmitteln gegen den Beschuldigten erlassen.
Tabletten über Snapchat verkauft - Zusammenhang mit Todesfall möglich
Der junge Mann soll unter anderem über soziale Medien wie Snapchat Betäubungsmittel verkauft haben. Unter seinen Käufern sollen auch Minderjährige gewesen sein, die vor allem verschreibungspflichtige Psychopharmaka wie Benzodiazepine und Oxycodon erworben haben sollen. Am 16. Dezember nahmen Ermittler der Kriminalpolizei Bamberg den 21-Jährigen fest. Bei der Wohnungsdurchsuchung stellten die Polizisten neben Oxycodon und LSD-Trips auch über 18.000 Euro sicher.
Aktuell wird im Rahmen der Ermittlungen durch eine rechtsmedizinische Untersuchung geprüft, ob ein Zusammenhang zwischen dem Konsum von Oxycodon und Benzodiazepinen und dem Tod eines 16-Jährigen im Oktober besteht, der auch von dem festgenommenen Beschuldigten Betäubungsmittel erworben haben soll.
"Eltern gehen bei Tabletten oder Medikamenten häufig davon aus, dass sie harmlos seien, insbesondere wenn sie an reguläre Arzneimittel erinnern", so der sachleitende Ermittler der Kriminalpolizei Bamberg. Oft seien sie ahnungslos, was ihre Kinder konsumieren. In nicht repräsentativen Gesprächen mit Eltern ist laut der Polizei häufig zu hören, dass man bei Drogen oft nur an Kiffen und Kokain denkt. Dieses Wissensdefizit stellt auch das Projekt "BOJE - Benzodiazepin- und Opioidkonsum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen" vom Bundesministerium für Gesundheit heraus.
Polizei warnt: Eltern bei Tabletten oft ahnungslos
Benzodiazepine (auch: "Benzos" genannt; z. B. Valium, Xanax) und Oxycodon (auch "Oxys" genannt; z. B. OxyContin, Percocet) sind beides verschreibungspflichtige Medikamente mit beruhigender bzw. schmerzlindernder Wirkung. Beide Substanzen sind stark suchtgefährdend und können bei Missbrauch zu schweren gesundheitlichen Schäden bis hin zum Tod führen.
Drogenverkauf über soziale Medien
Die Dealer verstecken sich oft hinter Pseudonymen und fühlen sich in der vermeintlichen Anonymität der sozialen Medien sicher. Sowohl Verkäufer als auch Käufer machen sich strafbar. Dabei zeigt auch der vorliegende Fall mit den Ermittlungen der Kriminalpolizei Bamberg und der Staatsanwaltschaft Bamberg, dass das Internet und soziale Medien keine rechtsfreien Räume sind.