In Bamberg wurden wiederholt Kinder beim Betteln beobachtet. "Bettelnde Kinder in Deutschland - das ertrage ich nicht", sagt inFranken.de-Mitarbeiterin Anna Villmeter. "Da blutet mir das Herz." Die Polizei will Bürger indes zum Handeln ermutigen.
Anna Villmeter hat in den vergangenen Wochen wiederholt bettelnde Kinder in der Bamberger Innenstadt wahrgenommen. Die inFranken.de-Mitarbeiterin schildert gegenüber der Redaktion gleich mehrere Vorfälle, die sie innerhalb kurzer Zeit beobachtet habe. Die Minderjährigen seien zum einen von erwachsenen Frauen als Begleitung mitgenommen worden - vermutlich mit dem Ziel, bei den Passanten Mitleid zu erwecken. Zum anderen seien die Kinder aber auch zum Betteln gezielt auf die Menschen angesetzt worden.
So beobachtete Villmeter etwa, wie am Donnerstag (28. April 2022) ein circa fünf- bis sechsjähriger Junge von einer "Dame um die 60" zu den Foodtrucks am Maxplatz vorgeschickt wurde, um von den anstehenden Menschen Geld zu erbetteln. "Der Kleine wurde von der Frau immer wieder hingeschickt", berichtet Villmeter merklich aufgewühlt. "Ich würde nie erwarten, dass bettelnde Menschen nicht in den Städten sein dürfen. Aber bettelnde Kinder in Deutschland - das ertrage ich nicht."
Bambergerin fallen mehrfach bettelnde Kinder in Innenstadt auf - Polizei schildert Lage
Neben der geschilderten Szene auf dem Maxplatz erzählt Villmeter von ähnlichen Beobachtungen. So habe sie Ende April und Anfang Mai eine offenbar schwangere Frau wahrgenommen, die mit einem etwa vier Jahre alten Mädchen vor der Bamberger Martinskirche saß. Am Gabelmann und in der Fußgängerzone habe zudem eine weitere Frau mit einem circa zehnjährigem Mädchen an mehreren Tagen Passanten aktiv angesprochen. "Wenn das Erwachsene tun, habe ich damit kein Problem", betont Villmeter. "Es ist aber ein Unterschied, wenn ein Kind beteiligt ist. Diese Kinder werden in meinen Augen missbraucht."
Wie die Polizeiinspektion Bamberg-Stadt inFranken.de berichtet, sei das Betteln "per se" nicht verboten. "Im Allgemeinen kann gesagt werden, dass das sogenannte "aggressive/aufdringliche Betteln" gemäß der Stadtsatzung der Stadt Bamberg den Tatbestand einer Ordnungswidrigkeit erfüllen kann", erklärt Polizeirat Johannes Klinger. Als "aggressiv" beziehungsweise "aufdringlich" werde jede Form des "nicht rein passiven Bittens um Geld" nach geltender Rechtslage gesehen. "In diesem Fall kann die Polizei die Personalien der Bettelnden feststellen, unter Umständen das erbettelte Geld sicherstellen und ein Ordnungswidrigkeitenverfahren einleiten."
Konkrete Bettel-Vorfälle mit Beteiligung von Kindern sind der Bamberger Polizei aber offenkundig nicht bekannt. Das Gleiche gilt augenscheinlich auch für aufdringliches Betteln. "Im Jahr 2022 wurden bei der Polizeiinspektion Bamberg-Stadt keine Fälle des aggressiven Bettelns in der Bamberger Innenstadt aktenkundig dokumentiert und zur Anzeige gebracht", konstatiert Klinger. In einzelnen deutschen Städten - darunter etwa Berlin, Krefeld und Dresden - gilt teilweise seit Jahren ein explizites Bettelverbot für Kinder (in der Regel bis zu einem Alter von 14 Jahren). In der Schweiz ist das Betteln inzwischen auch Erwachsenen großenteils untersagt.
Sollte man Bettlern Geld geben? Das rät das die Bamberger Polizei
Die Lage in Bamberg ist derweil anscheinend vergleichsweise ruhig, so zumindest die Schilderung der Polizei. In der Vergangenheit sei es "vereinzelt" zu polizeilichen Einsätzen wegen bettelnden Personen im Bereich der Bamberger Innenstadt gekommen. "Erfährt die Polizei von derartigen Sachverhalten, so werden diese im konkreten Fall vor Ort durch eine Streife rechtlich geprüft", erläutert Polizeirat Klinger. Ob sich die bettelnde Person tatsächlich in einer Notlage befinde oder als Teil einer "bandenmäßigen organisierten Struktur" agiere, sei auch für die Polizei vor Ort nicht immer klar zu differenzieren.
Stellt der Bettler in Täuschungsabsicht zusätzlich unwahre Behauptungen auf, um Geld zu erlangen, kann dies laut Polizei auch den Anfangsverdacht einer Straftat erfüllen. "Sollten im Speziellen Kinder für Betteltätigkeiten eingesetzt werden, so wären auch jugendschutzrechtliche Maßnahmen durch das zuständige Jugendamt denkbar und zu prüfen." Kontrollen von bettelnden Personen erfolgten eigeninitiativ durch die Polizei - "oder wenn dahingehend Mitteilungen bei der Polizei durch Bürger gemacht wurden", ergänzt der Polizeirat.
Das gleiche gilt für die Aktion der ukrainischen Frauen und Kinder, die den Müll am Ufer des Kanals weggeräumt haben. Da sieht es seit Monaten aus wie auf dem Müllplatz und keiner hat es gesehen. Dann müssen Kriegsflüchtlinge kommen und uns das aufzeigen wie vermüllt die Stadt ist, weil die Stadtreinigung wahrscheinlich wichtigeres zu tun hat. Tolle Stadtverwaltung.
Da hat aber jemand eine lange Leitung. Polizei? Ordnungsamt? Jugendamt?…… Die bettelnden Frau(en) mit bettelnden Kindern in der Fußgängerzone gibt es schon seit Monaten und keiner hat’s gesehen. Was machen unsren Ordnungshüter eigentlich den ganzen Tag?
aktiv wegsehen, wie immer