Die Großveranstaltung hat auch erhebliche wirtschaftliche Bedeutung. Sind Jobs bedroht durch die Absage der Sandkerwa?
Sandkerwa 2017 in Bamberg ist endgültig abgesagt
Schon im vergangenen Jahr haben die Marktkaufleute und Schausteller auf der Sandkirchweih Umsatzeinbußen von 30 Prozent hinnehmen müssen. Georg P. Fischer, Vorsitzender des Bayerischen Verbands der Marktkaufleute und Schausteller, Bezirksstelle
Bamberg, führt diesen Rückgang vor allem auf die Unsicherheit zurück, die es zuletzt wiederholt darüber gegeben habe, ob die Veranstaltung durchgeführt werde.
Das Beispiel zeige, so sagte Fischer im Gespräch mit inFranken.de, was es für Folgen haben könnte, wenn die Sandkirchweih auch nur ein Jahr ausgesetzt werde. "Wenn sie erst einmal gestorben ist, wird es ganz schwer, die Sandkerwa wieder zu beleben", sagte Fischer, dessen Verband sich in einer Erklärung hinter den Bürgerverein als Veranstalter stellt. Die Marktkaufleute und Schausteller appellieren an die Stadt und den Bürgerverein, alles Mögliche zu tun, "um das Kulturgut und den Wirtschaftsfaktor Sandkerwa" zu erhalten.
Finanzielle Unterstützung
Damit die Kerwa nicht untergeht, bieten die Marktkaufleute und Schausteller neben ihrem Fachwissen auch eine finanzielle Unterstützung aus einem Fond an. Fischer hat keinen Zweifel, dass sich der Einsatz lohnt.
Wie er vorrechnet, hängen von der fünftägigen Sandkerwa viele Arbeitsplätze in verschiedensten Wirtschaftsbereichen ab. Die Einnahmen aus der Gastronomie bis zu den Zulieferbetrieben, vom Übernachtungsgewerbe bis zu den Sicherheitsunternehmen, zuletzt die Gewerbesteuern betragen laut Fischer vorsichtig geschätzt pro Kerwa 500.000 Euro. "Die Sandkerwa ist ein enormer Wirtschaftsfaktor für die Stadt Bamberg mit großer Außenwirkung."
Städtische Überheblichkeit?
Auch die Puppenbühne Herrnleben hat sich am Wochenende mit dem Bürgerverein 4. Distrikt als Veranstalter solidarisiert. Den Bamberger Kasperl werde es auf der Sandkerwa nur mit dem Bürgerverein und seiner GmbH geben, stellte Bühnenleiter Florian Herrnleben in einer Erklärung fest. "Der Bürgerverein und seine GmbH sind maßgeblich verantwortlich für den Erfolg der Sandkerwa und haben für uns zweifelsohne die Hoheit über die Durchführung des traditionsreichen Kirchweihfests", so Florian Herrnleben. Seit 60 Jahren wird die Sandkirchweih mit den Abenteuern des Bamberger Kasperls beim Kinderfest im Festzelt am Leinritt eröffnet.
Kritik übt Herrnleben auch an der Entwicklung, die zu der Absage geführt habe. Seit Jahren habe man das Steigen von Sicherheitsauflagen und das Anwachsen finanzieller Risiken für den Veranstalter-Verein beobachten können. Gleichzeitig sei von Seiten der Stadt eine immer geringere Wertschätzung festzustellen gewesen.
Wörtlich spricht Herrnleben von einer "städtischen Überheblichkeit" gegenüber dem Veranstalter.
"Den Bamberger Kasperl werde es auf der Sandkerwa nur mit dem Bürgerverein und seiner GmbH geben..."
Josef Hader würde sagen: " Eine schöne Schlusspointe!"
Langsam reicht´s!
Die ganze Darstellung im FT wird doch zum Kasperltheater.
Da wird in jedem Bericht gejammert, dass an der Sandkerwa nichts mehr zu verdienen sei, dass man glauben könnte, bei dieser Sause handelt es sich um eine einzige Wohltätigkeitsveranstaltung und jetzt "bieten die Marktleute und Schausteller" nach einem 30% Rückgang der Einnahmen auch noch "neben ihrem Fachwissen auch eine finanzielle Unterstützung aus einem Fond an".
"Wörtlich spricht Herrnleben von einer "städtischen Überheblichkeit" gegenüber dem Veranstalter", wieso schiebt eigentlich jeder den schwarzen Peter der Stadt zu?
Der einfachste Weg wäre doch, dass der Verein endlich die Bücher der letzten Jahre offen legt!
Oder waren etwa die Aufwandsentschädigungen für die ehrenamtlichen Vereinsvorstände so hoch, dass das niemand erfahren darf?
ja da ist vlt einer sogar auf der richtigen spur, was auch noch erklärt, warum man das offenlegen der zahlen so scheut, wie der teufel das weihwasser
Endlich sagt jemand hier die Wahrheit, der FT und andere Medien fantasieren hier immer noch was von 300.000 Besuchern, ich behaupte letztes Jahr waren es schon keine 200.000 mehr, trotz bestem und idealem Wetter!!!!
Vielleicht kommt man ja wieder mal auf besucherfreundliche Preise, keine 4,30 € für das Seidla an der Schranne bzw. 3,90 € am Leinritt, bei max. 0,65 € Einkauf, dann würden auch wieder mehr Leute kommen.
Man hat sich jahrelang eine Goldene Nase verdient und dabei jedes Jahr an der Preisschraube gedreht, irgendwann wird es denn Leute zuviel, ich denke 90 % aus unserem Bekanntenkreis waren letztes Jahr max. einmal auf der Kerwa und haben dann der Preise wegen lieber einen normalen Bierkeller vorgezogen.
Wg. der sogenannten Terrorgefahr sind genauso viele Leute zu Hause geblieben wie Leute die wg. eines platten Fahrrades nicht kommen konnten...