Das Baunacher Heimatmuseum besitzt mit einer Sammlung des städtischen Malers und Grafikers Max Schnös ein Pfund, mit dem es wuchern sollte.
Max Schnös wird posthum vermutlich zu noch größeren Ehren kommen. Auf den in Baunach geborenen Künstler und Grafiker wird sich das Heimatmuseum in seiner Neukonzeption verstärkt konzentrieren. Das ist ein Ergebnis des Besuchs von Alexander Wießmann und Shahab Sangestan von der Landesstelle für nichtstaatliche Museen in München im städtischen Heimatmuseum.
Der heimische Landtagsabgeordnete Heinrich Rudrof (CSU) hatte die beiden Experten zu einer Tour durch die Region Bamberg eingeladen, um an einigen Stationen Hilfestellung in musealen Angelegenheiten zu geben. Baunach war die letzte von vier Stationen, denen wir eine kleine Serie gewidmet haben.
Vor Vereinsvorsitzendem Franz Götz und den 30 Mitglieders des Heimatmuseumsvereins liegt viel Arbeit. Nachdem die Bücherei aus dem Bau des Heimatmuseums in ein neues Domizil abgewandert ist, steht dem Museum vis á vis des Rathauses mehr Platz zur Verfügung. Allerdings muss davor erst einmal saniert werden. Deswegen ziehen die Museumsstücke nach nebenan, in das unter Gerhard Schlereths Federführung sanierte Rathaus. Dort soll aber auch dauerhaft ein Museumsdepot entstehen - im Keller. Zur Klärung anstehender Fragen war Schlereth präsent, ebenso Reinhold Schweda und Rudolf Dremel vom Museumsverein und natürlich der Erste Bürgermeister der Stadt, Ekkehard Hojer (CBB), sowie der Initiator der Museumstour, Heinrich Rudrof.
Raumangebot muss reichen
Der erste Weg führte in die Katakomben unter dem Rathaus, wo früher der Bauhof untergebracht war. Hierhin wurde schon etliches von Gegenüber geschafft, Tafeln, Tische, Hinweisschilder, eine alte Registrierkasse. Weitaus mehr muss noch folgen, damit im Heimatmuseum saniert werden kann.
"Reicht Ihnen denn der Platz?", wollte Wießmann immer wieder von Götz und der Führungsmannschaft wissen, und wie viele Objekte die Sammlung überhaupt umfasse. 1500. "Eine gesunde Zahl", meint Sangestan gerade nach der vorherigen Erfahrung in Scheßlitz, wo 80 000 zusammengetragen sind. In Baunach muss das vorhandene Raumangebot jedenfalls reichen, signalisiert der Bürgermeister, der keine zusätzlichen Kapazitäten stellen kann. Es bedarf noch einheitlicher Regale. Beim Boden muss auf Staubfreiheit geachtet werden und eine gute Entlüftung sichergestellt sein.
Nachdem im Depot alles geklärt ist, begibt sich die Gruppe ins Heimatmuseum. Das gibt es seit 1978. Jährlich wird es von rund 300 Gästen besucht. Geöffnet ist es an jedem vierten Sonntag im Monat und bei Märkten.
Neues Konzept gesucht
Für die Zukunft wünsche sich das Leitungsteam ein neues Konzept, machen Götz, Schweda und Dremel mehrmals deutlich. Doch zuerst geht es auch hier hinab in die Katakomben. Es riecht muffig, stellen nicht nur die Experten fest. Aber man habe doch eine Heizung, betont Schweda. Wießmann erklärt, dies genüge nicht. Es komme vielmehr auf die Entlüftung an.
Nebenbei stößt die Gruppe auf so allerhand aufbewahrte Kuriositäten wie Magazine für den Herrn von vor vielen Jahrzehnten. Das größte Interesse weckt bei den Experten dann aber der einstige Sitzungssaal des Alten Rathauses. Konkret ist es die bunte Sammlung diverser Bilder von Max Schnös. Nicht nur an der Wand, sondern auch in Truhen sorgsam aufbewahrt. "Wir haben von ihm viele Skizzen und Grafiken erworben", betont Reinhold Schweda.
Ein Alleinstellungsmerkmal scheint gefunden. "Sie brauchen jemanden, der eine Arbeit über ihn schreibt", regt Sangestan an und erläutert Fördermöglichkeiten des Landesamtes. Die Herren vom Museumsverein strahlen, die Miene des Bürgermeisters verheißt Zuversicht und der Abgeordnete kann seine Museumstour als Erfolg verbuchen: Die Ehrenamtlichen, die sich hier im Bereich nichtstaatlicher Museen engagiert haben, haben jede Menge Tipps und Anregungen erhalten, die sicherlich viel Positives nach sich ziehen. Neben in Aussicht gestellter finanzieller Förderung.