Betteln schließt Mobilität nicht aus, wie das ordnungsgemäß angemeldete Fahrzeug einer slowakischen Gruppe beweist. An Bord des Fahrzeugs: "Arbeitsmittel", die die Passanten der Bamberger Fußgängerzone mittlerweile bestens kennen; Rollstühle und Gitarre. Fotos: Ronald Rinklef
Nicht nur die Polizei klagt über die stetig steigende Zahl der Bettler in Bamberg. Teilweise fahren die Almosen-Jäger mit dem Fahrzeug an.
Sind die slowakischen Bettler, die auf Bambergs Straßen seit Monaten um Mitleid und Euros buhlen, gar nicht so arm und hilfsbedürftig, wie Rollstühle und Krücken vorgaukeln sollen? Zahlen sie am Ende sogar KFZ-Steuer und Versicherung? Die Beobachtungen unseres Lesers und der Polizei legen dies nahe. Mit Abstimmung zum Thema.
Slowakisches Kennzeichen, zwei Rollstühle auf den hinteren Sitzen, Schlafsack und Gitarre. An der Windschutzscheibe prangt ein Strafzettel - von Wind und Wetter zerfleddert. Das merkwürdige Auto steht schon seit Wochen auf einem Gehweg in der Innenstadt, wie es scheint unbehelligt von deutschen Behörden. Was hat es damit auf sich? Ein Leser hat uns Fotos vom Fahrzeug geschickt, weil er einen Zusammenhang mit der Bettlertruppe aus der Slowakei vermutet, die seit Monaten auf Bambergs Straßen und Plätzen offenkundig gewerbsmäßig Jagd auf Almosen macht.
Bettler, die an Krücken gehen und in der nächsten Sekunde quietschfidel laufen können, Bettler mit Handys im Gepäck - all das ist sind Beobachtungen, die in Bamberg in den letzten Monaten zu machen waren. Doch Bettler, die zu ihrem Einsatzort mit einem, wenn auch alten Ford Sierra anreisen?
Auch das scheint es zu geben, seit die Europäische Union das Recht auf Freizügigkeit ins Gesetz geschrieben hat. Silke Gahn von der Polizeiinspektion Bamberg bestätigt auf unsere Anfrage, dass es sich bei dem Halter des angemeldeten Fahrzeugs um einen Mann aus jener elfköpfigen Gruppe aus der Slowakei handelt, die sich seit Monaten in Bamberg aufhält.
Betteln ist in der EU nicht illegal Wie arm oder bedürftig diese Menschen sind, darüber geben weder sie selbst Auskunft, noch interessiert es die Polizei. Grund: Betteln ist in der EU nicht illegal, solange nicht aggressiv gebettelt wird oder der Verdacht der Nötigung besteht. Dagegen haben Behörden keine Handhabe, selbst wenn es sich um Millionäre handelte. "Stilles Betteln muss hingenommen werden", sagt Christine Feldbauer. Die Leiterin des Ordnungsamtes weiß selbst am besten, dass die Grenze zum Erwerbsmäßigen in Bamberg bereits häufig überschritten ist.
Zwar wird dabei oft der Eindruck erweckt, es handele sich um behinderte Menschen. Doch auch dies ist nicht verboten, solange keine Unwahrheiten behauptet werden. Obwohl die Polizei von April bis Juni letzten Jahres über 80 Kontrollen durchgeführt hat, konnte bisher kein einiger Fall betrügerisches Betteln nachgewiesen werden.
Geduldet werden muss wohl auch, dass die EU-Bürger mit dem Auto anreisen und monatelang Parkflächen in Bamberg belegen. Bereits im April 2013 erhielt der Halter des Ford Sierra einen Platzverweis, als er noch am Schillerplatz stand. Ein rotes Fahrzeug bestiegen die gleiche Personengruppe unweit der Löwenbrücke, wie Ronald Rinklef dokumentierte.
Auch an seinem neuen "Parkplatz" hat der Halter des Autos Bekanntschaft mit einer Behörde gemacht: dem Bamberger Parküberwachungsdienst. Doch am "Bettlerfahrzeug" beißen sich selbst die Knöllchenjäger die Zähne aus. Weder wurde das Fahrzeug entfernt, noch waren die Verwarnungsgelder einzutreiben. Auch das Abschleppen ist an dieser Stelle offenkundig kein Mittel der Wahl. "Der Ort rechtfertigt dies nicht, und einen Haftbefehl zu erwirken, kann Jahre dauern", weiß Silke Gahn.
Ein einfacher Tipp war kürzlich auf infranken.de zu lesen: "Neusser-Erika" schrieb: "Einfach nichts geben. Dann wird sich die Situation von alleine erledigen, und das Problem zieht weiter."
Bei mir ist ein aufdringlicher junger Mann öfters trotz Hausverbot in den Laden und hat versucht seine Zeitungen zu verkaufen. Erst nachdem ich von Ihm Videoaufnahmen mit dem Handy gemacht habe und er es mitbekommen hat ist er nie wieder gekommen.
Obacht
Was kann man gegen diese Invasion tun? Nichts geben fällt schwer, zumal man als Christ durchaus aufgefordert ist, mit Armen zu teilen. Ich habe mir angewöhnt, bei meinen Besuchen der Innenstadt ein Brötchen odgl. zu kaufen und es einem der Bettler zu schenken. In der Hoffnung, dass es viele auch so machen - und eben kein Geld spenden. Nach dieser Recherche von Herrn Wehner, werde ich aber auch von der Naturalienspende absehen. Den Notleidenden möchte ich stattdessen mit einem guten Rat helfen. Wie wäre es denn, wenn im Zentrum an mehreren Plätzen Plakate etwa folgenden Inhalts aufgestellt oder an die Innenseiten von Schaufenster geklebt werden würden:
Liebe Besucher: herzlich willkommen in Bamberg! Derzeit bieten wir ihnen noch ein Extra: Ein Ensemble ausländischer Schauspieler bittet still um Ihre Unterstützung, damit sie ihre Autos betanken, Parkgebühren entrichten oder Strafzettel begleichen können. Oder abends in Spielkasinos die reichlich gesammelten Almosen gewinnbringend einsetzen können. Wenn Sie, liebe Besucher, diese Dauergäste unserer Stadt unterstützen möchten, spenden Sie bitte mit vollen Händen! Vielen Dank für Ihr Interesse! Die fleißig arbeitenden und gerne Steuer zahlenden Bürger dieser schönen Stadt!"
Viel Erfolg - den Schauspielern und ihren Agenten!
Das ist doch nichts neues mit den Wanderbettlern. Schlimm nur, das niemand etwas kann ?? Aber wehe ein Café hat seine Stühle ein Meter weiter herausgestellt. Legt dem Brüdern mal Brot und Wasser hin. Wenn sie es zurück schmeißen erfüllt es den Tatbestand der Körperverletzung und die "Ordnungshüter" haben einen Grund einzuschreiten.
Michael_Wehner
@mickymanu: Danke für den Hinweis. Das Bild mit den zweiin Frage kommenden Personen war symbolisch gemeint und sollte auch keine identifizierbare Person zeigen. WIr nehmen es dennoch aus dem Artikel.
mickymanu
Der Herr auf Bild 3 ist definitiv kein Bettler!!! er hat noch nie jemandem einen Becher hingehalten oder anderweitig um Geld gebeten. Er sitzt da nur!!! Ganz im Gegensatz zu der "Familie" die im Rollstuhl oder auf Knien mit dem Kaffeebecher um Geld bettelt!! Der Herr an der Wallensteinpassage ist dankbar für jeden Bissen Essen den er bekommt. Unterhaltet euch mal mit ihm und lasst euch seine Geschichte erzählen. Und übrigens: er ist ein Deutscher!!!!
Bei mir ist ein aufdringlicher junger Mann öfters trotz Hausverbot in den Laden und hat versucht seine Zeitungen zu verkaufen. Erst nachdem ich von Ihm Videoaufnahmen mit dem Handy gemacht habe und er es mitbekommen hat ist er nie wieder gekommen.
Was kann man gegen diese Invasion tun? Nichts geben fällt schwer, zumal man als Christ durchaus aufgefordert ist, mit Armen zu teilen. Ich habe mir angewöhnt, bei meinen Besuchen der Innenstadt ein Brötchen odgl. zu kaufen und es einem der Bettler zu schenken. In der Hoffnung, dass es viele auch so machen - und eben kein Geld spenden. Nach dieser Recherche von Herrn Wehner, werde ich aber auch von der Naturalienspende absehen. Den Notleidenden möchte ich stattdessen mit einem guten Rat helfen. Wie wäre es denn, wenn im Zentrum an mehreren Plätzen Plakate etwa folgenden Inhalts aufgestellt oder an die Innenseiten von Schaufenster geklebt werden würden:
Liebe Besucher: herzlich willkommen in Bamberg!
Derzeit bieten wir ihnen noch ein Extra: Ein Ensemble ausländischer Schauspieler bittet still um Ihre Unterstützung, damit sie ihre Autos betanken, Parkgebühren entrichten oder Strafzettel begleichen können. Oder abends in Spielkasinos die reichlich gesammelten Almosen gewinnbringend einsetzen können.
Wenn Sie, liebe Besucher, diese Dauergäste unserer Stadt unterstützen möchten, spenden Sie bitte mit vollen Händen! Vielen Dank für Ihr Interesse!
Die fleißig arbeitenden und gerne Steuer zahlenden Bürger dieser schönen Stadt!"
Viel Erfolg - den Schauspielern und ihren Agenten!
Das ist doch nichts neues mit den Wanderbettlern.
Schlimm nur, das niemand etwas kann ??
Aber wehe ein Café hat seine Stühle ein Meter weiter herausgestellt.
Legt dem Brüdern mal Brot und Wasser hin. Wenn sie es zurück schmeißen erfüllt es den Tatbestand der Körperverletzung und die "Ordnungshüter" haben einen Grund einzuschreiten.
@mickymanu: Danke für den Hinweis. Das Bild mit den zweiin Frage kommenden Personen war symbolisch gemeint und sollte auch keine identifizierbare Person zeigen. WIr nehmen es dennoch aus dem Artikel.
Der Herr auf Bild 3 ist definitiv kein Bettler!!! er hat noch nie jemandem einen Becher hingehalten oder anderweitig um Geld gebeten. Er sitzt da nur!!! Ganz im Gegensatz zu der "Familie" die im Rollstuhl oder auf Knien mit dem Kaffeebecher um Geld bettelt!! Der Herr an der Wallensteinpassage ist dankbar für jeden Bissen Essen den er bekommt. Unterhaltet euch mal mit ihm und lasst euch seine Geschichte erzählen. Und übrigens: er ist ein Deutscher!!!!