"The Voice of Germany": Patrick kommt aus einer Musikerfamilie
Bühnenerfahrung hat der sympathische Bamberger bereits reichlich sammeln dürfen. Schon mit neun Jahren hatte er erste Auftritte, spielte in Theaterstücken mit und musizierte in der Schülerband. Später folgten Garagenbands mit unterschiedlicher Ausrichtung. Rock, Reggae, Blues, Coverlieder - es war alles dabei. Seit 2015 steht er als Leadgitarrist und Sänger der hiesigen Metal-Gruppe "Birth of the Wicked" auf der Bühne.
Das Talent wurde dem musikalischen Tausendsassa schon in die Wiege gelegt. Lernen konnte er sehr viel von seinem Vater, der Blues-Legende Tony Bulluck. Mit ihm erlebte er auch eine der spannendsten Minuten seiner Laufbahn. Mit gerade einmal 17 Jahren durfte er mit ihm und anderen Größen der Szene beim 2007er Jazz- und Bluesfestival auftreten. "Das war etwas Besonderes", erinnert er sich. "In unserer Familie wird eigentlich ständig musiziert", sagt Patrick. "Das prägt."
Eine professionelle Musikerausbildung hat er hingegen nie genossen. Braucht er aber scheinbar auch nicht. Seine Devisen lauten: machen, machen, machen. Und am besten richtig laut. Was ebenfalls für sein Leben außerhalb der Konzerthallen gilt. Seit zehn Jahren arbeitet Patrick als Kinderpfleger im Bamberger Waldkindergarten. "Bei der Arbeit mit Kindern hilft Musik schon sehr", sagt er.
Harte Schale, weicher Kern
Ein Metaler im Kindergarten? Lange Haare, schwarzes Kopftuch, Ziegenbart, Tattoos - die Kinder interessiert's nicht und den Eltern offenbart sich schnell der Blick auf den weichen Kern hinter der vermeintlich rauen Schale. Spätestens wenn er mit Gitarre auf dem Baumstumpf sitzt und das selbst geschriebene (?) Waldschrate-Lied singt, hängen Groß und Klein an seinen Lippen. "Weshalb Metal-Fans so gerne soziale Berufe ergreifen? Bestimmt, um Vorurteile abzubauen", sagt er lachend. Mit Erfolg.
Zufall führt Patrick in Casting-Show
Aber wie kommt nun jemand wie Patrick zu "The Voice of Germany"? Die TV-Show ist nicht gerade für harte Klänge bekannt... Ganz einfach: Schuld sind Beharrlichkeit und - wie so oft - ein witziger Zufall. Seine Frau fragte ihn bereits seit Jahren, warum er denn nicht einmal bei einem Casting mitmache.
Lange lehnte Patrick dankend ab. Bis vor ein paar Monaten: "Ich sollte eine gute Freundin als Duettpartner bei einem der offenen Castings in München begleiten. Wie sich dort herausstellte, durften wir aber gar nicht zu zweit auftreten. Also sangen wir beide alleine." Und prompt wurde er zu den "Blind Auditions" nach Berlin eingeladen.
"Dass ich es in die TV-Show schaffen würde, hätte ich natürlich niemals erwartet", sagt er ganz bescheiden. "Mensch, war ich aufgeregt." Aber das sei er eigentlich immer vor einem Auftritt. "Ich brauche das. Wenn ich einmal nicht aufgeregt bin, weiß ich, dass ich an diesem Tag nicht auf die Bühne gehen will. Aber das ist bisher noch nicht vorgekommen." Er lacht.
Wie geht es nach "The Voice of Germany" weiter?
Wie auch immer sein weiterer Weg in der bunten Castingshow-Landschaft aussehen mag, diese Erfahrung kann ihm jetzt keiner mehr nehmen. "Es war schon toll, die Coaches kennenzulernen und ihnen so nahe zu kommen. Auch weil sie sich vor und nach den Auftritten Zeit genommen hatten, um die Kandidaten näher kennenzulernen." Und überhaupt sei es grundsätzlich cool gewesen, einmal außerhalb Frankens aufzutreten.
Am Ende ist es aber zu Hause am schönsten, sagt er. Genau dort wird er gemeinsam mit seinen Bandkollegen, Freunden und der Familie den großen Auftritt im Fernsehen verfolgen. Und alle werden ihm die Daumen drücken.