Der Bamberger Drogendealer Matthias B. hatte vermeintlich alles, was er immer im Leben wollte: große Autos, viel Geld und schöne Frauen - nur glücklich war er nicht.
Matthias B. (Name geändert) sitzt nachdenklich an einem Tisch in der Bezirksklinik Hochstadt. Der junge Mann, breit gebaut, trainiert, die Haare nach hinten gegelt, der Bart akkurat gestutzt, erzählt ruhig von seiner Vergangenheit, von seinen Straftaten. Von einer Vergangenheit als Drogendealer, die sein "Leben zerstört hat". Große Autos, viel Geld und schöne Frauen: "Ich hatte eigentlich alles, was man im Leben braucht. Aber Glücklichsein - das ist eine andere Sache."
B. hat mittlerweile seine zweijährige Haftstrafe im Gefängnis abgesessen. Er ist zur Bewährung in der Einrichtung untergebracht. In wenigen Monaten wird er wieder frei sein - unter Führungsaufsicht. B. ist erst Ende 20 und ist, eigenen Aussagen zufolge, behütet im Bamberger Umland aufgewachsen. Niemand in seiner Familie habe Drogen konsumiert. Dennoch hatte er schon früh Kontakte ins Milieu. Als Teenager, vor etwas mehr als zehn Jahren, ist er schließlich "abgerutscht".
Magische Anziehung
Bis heute spürt der Mann die Folgen des jahrelangen Drogenkonsums: Täglich plagen B. starke Depressionen und Schlafstörungen. Früher war er häufig feiern, hat Party gemacht. "Da lernt man natürlich Leute kennen, die mit Drogen zu tun haben. Die Szene hat mich magisch angezogen." Sein ganzes Leben lang treibt der junge Mann Sport. Gerade in Fitnessstudios fänden sich Gleichgesinnte, erzählt er: "Man zieht sich automatisch an. So wie Magnete." Nach einigen Jahren im Milieu konnte er auf den ersten Blick erkennen, wer der Drogenszene angehört: Die Kleidung, der Style und auch das Verhalten seien für B. eindeutig: "Drogendealer sind vorsichtig und sprechen nicht mit jedem."
Zu seinen Kunden in Bamberg zählten vermehrt "Kinder aus gutem Haus" mit wohlhabenden Eltern, die alles finanzieren. "In heutiger Zeit wird es immer leichter, an illegale Substanzen zu gelangen." Besonders das Darknet vereinfache die Beschaffung massiv. "Das sind ein, zwei Klicks." Der Drogenpräventionsbeauftragte der Bamberger Polizei, Alexander Hoh, bestätigt das. Vor allem internetaffine Jugendliche würden durch das Darknet Zugang zu verbotenen Substanzen und auch zu chemischen Drogen erhalten.
Bewusste Entscheidung
Häufig sind B.s Kunden später selbst ins Milieu gerutscht, kauften größere Mengen Drogen und verkauften einen Teil davon weiter - zur Finanzierung ihrer eigenen Sucht. "Denn Konsumenten können mit Geld nicht umgehen", seien auf Rabatte über die Menge angewiesen. Wie B. sagt, sei es eine Lebensentscheidung, im Milieu zu arbeiten: "Menschen entscheiden sich bewusst dafür".
"Bamberg ist eine Drogenhochburg. Aber auch im Umland läuft viel. Hotspots in Bamberg sind der Bahnhof und der Hain", erzählt B. Alexander Hoh kann dies allerdings nicht bestätigen. Bahnhöfe seien unter anderem aber Orte verstärkter Polizeikontrollen. "Wir waren hauptberuflich Verbrecher", denkt B. an seine Zeit im Milieu zurück. Er sei häufig ins Ausland gefahren, vor allem nach Tschechien, um dort Drogen zu organisieren. Über die Grenze ist B. "immer sauber zurück gefahren", die Drogen habe stets ein anderer Kontaktmann oder eine Spedition nach Deutschland gebracht. Das in Tschechien deutlich günstigere Crystal hat B. in Bamberg verkaufen lassen. Für rund 120 Euro pro Gramm.
Matthias B. war egal, wie es den Konsumenten ging. "Am Ende zählte nur, dass das Geld stimmt." Konsumiert habe er die in Bamberg beliebte Droge Crystal nie selbst - dafür aber jahrelang Gras, Kokain und Speed.
Wenn die Polizei mit papierkram und Verwaltungsaufwand im Büro gehalten wird, statt auf den Straßen und Plätzen präsent zu sein, entwickelt sich die Szene im "geschützten" öffentlichen Raum. Ist seit Jahren bekannt und in jeder Stadt so. Dass der Polizeisprecher die Behauptung des Dealers nicht bestätigen kann, ist zwangsläufig das Ergebnis dieser NICHTPRÄSENZ im öffentlichen Raum. Oder hat schon mal jemand zuverlässig Polizeistreifen (nicht im neuen BMW) an den Uferpromenaden, dem Bahnhof, dem ZOB und in Hain gesehen? Wie die US-Armee noch hier war, waren zuverlässige immer Streifen (auch zu Fuß!!!) der MP unterwegs.
Wegsperren den Verbrecher
Und auch die vielen AEO ler
Bei diesem Verbrecherpack in Bamberg nicht verwunderlich