Die Salzbrenner Stagetec Mediagroup stattet mit ihrer Audiotechnik Opernhäuser, die Olympischen Spiele oder den Landtag aus. Für diesen wünscht sich Finanzminister Markus Söder einen Extra-Knopf.
Nein, es ist kein Flugzeug-Cockpit. Aber mit all den Reglern, Schiebern und Knöpfen schaut das digitale Audio-Mischpult der Buttenheimer Firma Salzbrenner Stagetec für den Laien genauso verwirrend aus.
Statt im Flugzeug wird das schreibtischgroße Mischpult in der Volksoper in Wien landen und dort für die richtige Akustik sorgen. Opernhäuser, Schauspielhäuser, Stadien, öffentliche Gebäude, Rundfunkanstalten oder Übertragungswagen - das Familienunternehmen Salzbrenner stattet als "Global Player" weltweit Kunden mit Audio-, Video- und Mediensystemen aus.
Derzeitiges Großprojekt ist das Bolschoj-Theater in Moskau, aber auch das Opernhaus in Sydney, das Bundeskanzleramt, der Kreml-Palast in Moskau oder das neue Musiktheater Linz stehen auf der Kundenliste der Firma.
Aber: "Unser Seniorchef stammt aus kleinen Verhältnissen. Er hat uns gelehrt, dass kleine Kunden genauso wichtig sind wie große", sagt Klaus Onderka, kaufmännischer Geschäftsleiter. So verfügen zum Beispiel auch Schulen aus der Region über akustische Alarmierungssysteme von Salzbrenner.
Dieses Jahr feiert die Firma ihr 50-jähriges Bestehen. 1963 hat Seniorchef Friedrich Salzbrenner mit einem Radio- und Fernsehgeschäft in Hallstadt angefangen. "Bis heute komme ich jeden Tag ins Unternehmen", sagt der 80-Jährige. Die Söhne sind ebenfalls mit im Boot und sorgen dafür, dass das Familienunternehmen auch eines bleibt.
65 Millionen Euro Umsatz Diese Tatsache lobte Markus Söder (CSU), Bayerischer Staatsminister der Finanzen, als er auf Einladung von MdL Heinrich Rudrof (CSU) nach Buttenheim kam. Söder würdigte die Leistung des Unternehmens, sich weltweit etabliert zu haben. Die Salzbrenner Stagetec Mediagroup hat insgesamt 280 Mitarbeiter in Buttenheim und Berlin sowie den Niederlassungen in Amerika, China, Asien und Russland. 1989 lag der Umsatz bei zwei Millionen Euro, 2012 bei 65 Millionen Euro.
"Das ist jetzt kein Gschmarri, ich bin beeindruckt", sagte Söder. Er wisse, dass die Franken zur Bescheidenheit neigen würden. "In München würde man sich sehr auf die Schulter klopfen", sagte er. Das Auf-die-Schulter-Klopfen übernahm Bürgermeister Johann Kalb (CSU): "Diese Firma ist das Aushängeschild Buttenheims."
Etwas politisch wurde es denn auch: Um kleine und mittelständische Unternehmen zu unterstützen, "wollen wir einen High-Tech-Bonus in Form einer Steuergutschrift einführen", sagte Söder. Außerdem wolle er sich dafür einsetzen, dass die Erbschaftssteuer nicht mehr national erhoben wird, sondern regional. "Dann wollen wir sie halbieren."
Ein Thema, das Seniorchef Friedrich Salzbrenner am Herzen liegt: "Kleine Unternehmen brauchen ein finanzielles Polster für technische Investitionen. Keine Schulden für die Nachfolger", sagte er. Was aus technischen Investitionen entstehen kann, demonstrierte Produktmanager Björn van Munster mit "Vivace", einem elektronischen Raumakustik-System.
Unter einer Metallkonstruktion mit Lautsprechern sitzend, konnten die Zuhörer das täuschend echte Summen einer Fliege durch den Raum verfolgen - oder fühlten sich wegen der vollen, hallenden Klangpracht von Choralgesängen in eine große Kathedrale versetzt. Bei all den technischen Möglichkeiten hatte Finanzminister Söder am Ende noch einen speziellen Wunsch. "Die Mikros im Landtag funktionieren wunderbar - leider auch bei den anderen. Vielleicht könnten Sie da noch einen Knopf einbauen, zum Abschalten."