Konfliktpotenzial sieht die ehrenamtliche Helferin insbesondere beim Lebensalter der Einrichtungsbewohner. Ihr zufolge kommen insbesondere junge Männer zwischen 20 und 30 Jahren ohne Aufgabe mitunter auf dumme Gedanken. "In dieser Altersgruppe gibt es auch bei uns Rabiate und Querschläger", betont Tontsch. Sie selbst verbringt laut eigenen Angaben täglich Zeit mit den Bewohnern des Ankerzentrums. Ihre Erfahrung: "Die meisten sind nett und anständig. Das sind wirklich höfliche und anständige Menschen."
Polizei Bamberg: Nächtliche Ankerzentrum-Einsätze für Nachbarschaft "mit Sicherheit wahrnehmbar"
Nach Einschätzung von Polizeihauptkommissar Düring dürften Anwohnende im Bamberger Osten insbesondere nächtliche Blaulichteinsätze zur Kenntnis nehmen. Gemäß dem Einsatzkonzept rückten grundsätzlich stets mehrere Polizeistreifen bei Einsätzen im Ankerzentrum zur Einsatzörtlichkeit aus - "teils unter Verwendung von Sondersignalen".
"Vor allem zur Nachtzeit ist dies für die direkte Nachbarschaft des Ankerzentrums mit Sicherheit wahrnehmbar", berichtet der Hauptkommissar. Anzumerken sei aber, dass in den meisten Fällen ein Großteil der eingesetzten Streifen - nach einer ersten Sachverhaltsaufklärung vor Ort - wieder von der Einsatzörtlichkeit ohne weiteres polizeiliches Einschreiten abrücken könne.
Zu regelmäßigen Festnahmen komme es dennoch. "Ja, die gibt es", bestätigt Düring. Sie seien in der Regel abhängig von der Schwere der Straftat und vergleichbaren Aspekten. "Über den weiteren Fortgang der Freiheitsentziehung - sprich, ob der Festgenommene einem Ermittlungsrichter vorzuführen ist oder die Festnahme unter bestimmten Voraussetzungen aufgehoben wird - entscheidet in jedem Einzelfall der zuständige Staatsanwalt."
"Größte Herausforderung" Sprachliche Barriere erschwert Polizeieinsätze im Ankerzentrum
Die Polizei wird bei Problemen im Ankerzentrum indes von verschiedensten Seiten verständigt. Oft seien es die vor Ort anwesenden Security-Mitarbeiter, die wegen sprachlicher Barrieren im Auftrag eines oder mehrerer Bewohner anrufen. "Aber auch die Security selbst teilt polizeilich relevante Sachverhalte proaktiv der Dienststelle mit und bittet bei körperlichen Auseinandersetzungen oder anderen Problemstellungen um die Anwesenheit der Polizei", erklärt Düring.
Dem Bamberger Hauptkommissar zufolge erschwerten Verständigungsprobleme nicht selten die Einsätze der Polizei. "Die größte Herausforderung bei alltäglichen Einsatzsituationen liegt sicherlich in der vorherrschenden, sprachlichen Barriere zwischen den Polizeikräften und den Bewohnern", berichtet Düring. Um polizeiliche Maßnahmen transparent zu machen und diese dem Betroffenen verständlich zu kommunizieren, bedürfe es unter Umständen der Mithilfe dort lebender Personen als Übersetzer.
Eine weitere negativ belastete Herausforderung, seien vereinzelte Einsätze, bei denen sich Bewohner gegen einschreitende Polizeikräfte solidarisierten. "Solche Einsätze waren in der Vergangenheit glücklicherweise sehr selten, jedoch für uns als Polizei nur mit einem hohen Kräfteansatz, auch mit Unterstützungsstreifen von benachbarten Dienststellen, zu bewältigen", resümiert Düring. "Anlass für derartige Einsätze sind dann meiste körperliche Auseinandersetzungen unter mehreren Bewohnern, wobei hier oftmals eine hohe Alkoholisierung der Beteiligten festzustellen ist."
Gewalt gegen Einsatzkräfte: Keine "explizite Statistik" in Bezug auf Ankerzentrum-Bewohner
In der Vergangenheit habe es mitunter auch schon Gewalt von Bewohnern gegenüber Polizisten gegeben. Laut Düring gab es im Bamberger Stadtgebiet 2020 insgesamt 86 Fälle von Gewalt gegen Einsatzkräfte. "In Einzelfällen waren die 'Angreifer' hierbei Bewohner des Ankerzentrums, wobei eine explizite Statistik dahingehend polizeilich nicht geführt wird", erläutert der Hauptkommissar.
Auch spannend: Lärmstadt Bamberg: Wo es laut ist und wo leise (ein Plus-Angebot von fraenkischertag.de)
Passend zum Thema: "Schließt das Bamberger Ankerzentrum doch nicht? Stadt stattet Innenminister Besuch ab"
warum ist das wohl so ??? Mir fällt da nix ein
Major Tom
Dann fangen Sie mal au und nehmen welche auf .
nun wenn jemand von wir schaffen das oder so ähnlichem spricht, gar besondere handlungs- und verhaltensweisen in den raum stellt, spricht der gute nie von sich selbst, richtig er meint immer DICH
Ich hab nicht von mir gesprochen, sondern von all denen, die rufen „wir schaffen das!“ oder „wir haben Platz“
Es geht um Polizeieinsätze nicht um Krankenwagen.