Nicht zum ersten Mal kam es zu einem Großeinsatz im Ankerzentrum in Bamberg - viele Konflikte haben mit Perspektivlosigkeit zu tun, wie vier Fälle zeigen.
Die Asylunterkunft im Bamberger Osten ist derzeit mit 1268 Bewohnern belegt. Immer wieder kommt es in der seit 2015 bestehenden Einrichtung zu Auseinandersetzungen, zwar nicht in der Intensität, wie dies am Dienstagmorgen der Fall war, aber dennoch: "Konflikte haben wir dort tagtäglich zu schlichten", berichtet Bambergs Polizeichef Thomas Schreiber.
Am frühen Dienstag hatte laut Polizei eine Gruppe von Bewohnern aus Eritrea Mitarbeiter der Security in der Ankereinrichtung Oberfranken (AEO) attackiert. Auch ein Feuer soll dabei absichtlich gelegt worden sein. Der Großeinsatz von Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften endete mit mehreren leicht verletzten Personen. Vier Bewohner wurden dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Der Sachschaden wird auf 100.000 Euro geschätzt.
Welche Schlüsse zieht die Regierung von Oberfranken aus dem jüngsten Vorfall? "Die Prozesse und Sicherheitskonzepte der Ankereinrichtung Oberfranken werden ständig unter Einbeziehung aller Sicherheitsbehörden und anderer Stellen aktualisiert", erklärt Pressesprecher Jakob Daubner. Da die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind, sei es verfrüht, konkrete Maßnahmen zu benennen. Die Voraussetzungen des Brandschutzes sind jedenfalls laut Stadtbrandrat Matthias Moyano in den Gebäuden des Ankerzentrums "grundsätzlich erfüllt". Der Rauchabzug über die Treppenhäuser funktioniere, die Bausubstanz sei grundsolide.
Konflikte mit Alleinreisenden
Laut Polizeichef Schreibers Worten liegen die Gründe für die Konflikte in der AEO auf der Hand: Beschäftigungslosigkeit, fehlendes Familiengefüge, Perspektivlosigkeit. So habe die Polizei vor allem mit jungen Männern zu tun, die keinen Anschluss haben und kaum Aussicht auf einen erfolgreichen Abschluss ihres Asylverfahrens. "Die Konflikte der Alleinreisenden reißen nicht ab." Diese Situation erzeuge bei Bewohnern Frust, in Kombination mit Alkohol komme es oft zu Aggressionen. Die Analyse des Polizeidirektors spiegelt sich in vier heiklen Fällen wider - die hier beispielhaft aufgelistet sind.
Dienstag, 5. September 2017: Weil ein Streit bei der Essensausgabe zu eskalieren drohte, musste die Polizei mit über einem Dutzend Streifen, unterstützt von der Bundespolizei, in die AEO ausrücken. Denn als die Security einen 18-Jährigen und dessen 28 Jahre alten Landsmann aus Nordafrika bändigen wollte, hatten sich laut Polizei 40 bis 50 Nordafrikaner zusammengerottet. Die Polizei beruhigte die Lage. Fünf Männer kamen in Gewahrsam, um eine Eskalation zu verhindern.
Mittwoch, 15. November 2017: Traurige Bilanz des ersten Feuers in der Aufnahmeeinrichtung: Bei dem Brand in Block 7, in dem sich zu dem Zeitpunkt über 60 Menschen befanden, kommt ein Bewohner ums Leben. Bei der stark verbrannten Leiche handelte es sich um einen allein lebenden 28 Jahre alten Eritreer, der laut den späteren Ermittlungen der Kripo selbst für das Feuer in seinem Zimmer im Erdgeschoss verantwortlich war. Der Mann hatte unerlaubterweise eine Zigarette geraucht. Bei dem Einsatz musste die Feuerwehr fünf Personen von einem Balkon retten. Drei Security-Mitarbeiter erlitten durch die Rauchentwicklung leichte Verletzungen. Der Schaden belief sich auf 15 000 Euro.
Montag, 11. Dezember 2017: An dem Tag ist es innerhalb kürzester Zeit zu drei verschiedenen Einsätzen der Polizei gekommen: Insgesamt sieben Streifen mussten in die AEO ausrücken. In einem Fall war die Polizei wegen häuslicher Gewalt gerufen worden. In einem weiteren Fall mussten die Beamten nahezu zeitgleich eine körperliche Auseinandersetzung zwischen mehreren Bewohnern schlichten. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei stand eine gefährliche Körperverletzung im Raum. Dabei könnte eine Eisenstange im Spiel gewesen sein. Außerdem musste ein Bewohner in die Nervenklinik: Er hatte wegen einer Entscheidung im Asylverfahren einen Suizidversuch unternommen.
ich verstehe nicht, das sich schutzsuchenene so verhalten, sie bekommen essen, medizinische betrteuung, kleidung,taschengeld, ein dach über den kopf und viele menschen kümmern sich ehrenamtlich um ihre bedürfnisse..alles umsonst!...immer die ausrede mit der perspektivlosigkeit oder sie leben in einer kaserne. für mich ist die unterbringung nicht unwürdig..... wo und wie lebten sie den bevor sie nach deutschland kamen? man muss nicht kriminell werden und seinem gastland und den menschen hier schaden zufügen..das versteht doch kein mensch!
Da gibt es so etwas wie die Psyche, die da einfach krank wird.
Ich verstehe auch nicht warum das so ausarten muss, aber stecke auch nicht in dieser Ausweglosigkeit wie diese Menschen.
Ich stelle mich aber hinter die Meinung vom Frankenbaer, er hat vollkommen recht!
doch, das ist schon zu verstehen und zu erklären, das hat etwas mit der respektlosigkeit und der geringschätzung uns gegenüber zu tun
Jeder einigermaßen gesund denkende Mensch weiß, dass eine Kaserne voller Menschen, die keine Beschäftigung und keine Perspektive haben, zwangsläufig zu einem Pulverfass der Gewalt und Kriminalität wird. Man braucht kein Psychologie-Studium, um die Folgen einer solchen Zwangsunterbringung in einem abgesperrten Areal einschätzen zu können. Die Folgen sind doch allzu menschlich, und zwar völlig unabhängig von der Herkunft der jeweiligen Personen.
Ich habe nicht das geringste Verständnis dafür, dass man mit Menschen auf derart unwürdige Art und Weise umgeht! Unwürdig deshalb, weil es 1000-mal ehrlicher und würdiger wäre, diesen Menschen entweder ganz ehrlich und sofort ins Gesicht zu sagen "sorry, Du hast hier leider keine Chance und musst leider wieder nach Hause" oder aber sofort zu sagen "Du lernst jetzt ab sofort Deutsch und machst Dich nützlich, damit Du ein Bleiberecht erwerben kannst."
Alles andere ist ein einziges Rückgrat-loses politisches Herumeiern auf dem Rücken von Betroffenen und Ordnungs- wie Hilfskräften, von denen keiner etwas für das Totalversagen an politischer Spitze kann, aber trotzdem die bitteren Auswirkungen täglich spüren muss.
Die deutsche Flüchtlingspolitik ist in meinen Augen eine Bankrotterklärung auch an unser Grundgesetz und ein Schandfleck in der Weltöffentlichkeit. Das was in Deutschland seit 2015 gemacht wird hat mit dem Recht auf Asyl rein gar nichts mehr zu tun! Es ist eine reine Massenverwaltung geworden, die in einem erschreckendem Ausmaß von Ohnmacht und Entscheidungs- wie auch Handlungsunfähigkeit geprägt ist. Kein Mensch findet diesen aktuellen Irrsinn rund um das Thema "Ankerzentrum" gut, aber alle müssen per Dekret aus der Politik mitmachen!
Ausbaden müssen diese politische Unfähigkeit schon seit mehreren Jahren alle Akteure an allen Alltagsfronten. Und ausbaden müssen es die betroffenen Geflüchteten. Was ist bitte daran demokratisch?! Was ist an einer solchen völlig falsch verstandenen Pseudo-Humanität überhaupt human?!