Alle warten aufs "Himmelreich" - in Bischberg

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Im oberen Teil der freien Fläche (Bildmitte) soll das Baugebiet "Himmelreich" entstehen. Archivbild: Ronald Rinklef
Im oberen Teil der freien Fläche (Bildmitte) soll das Baugebiet "Himmelreich" entstehen. Archivbild: Ronald Rinklef
 
Blick auf einen Teil des BaugebietesFolgende Fotos: S. Trittmacher
Blick auf einen Teil des BaugebietesFolgende Fotos: S. Trittmacher
 
Mit dem Plan (von links Geschäftsstellenleiter Michael Dütsch, Bürgermeister Johann Pfister und Manfred Gawert
Mit dem Plan (von links Geschäftsstellenleiter Michael Dütsch, Bürgermeister Johann Pfister und Manfred Gawert
 
Der Hochbehälter am Vogelberg
Der Hochbehälter am Vogelberg
 
Hier im Weipelsdorfer Wald soll ein Tiefbrunnen ausgebaut werden.
Hier im Weipelsdorfer Wald soll ein Tiefbrunnen ausgebaut werden.
 
An der Stelle wird ein zweiter ausgebaut.
An der Stelle wird ein zweiter ausgebaut.
 
Die Kindertagesstätte Am Vogelberg erhält zusätzliches außengelände, links zwischen vorderem und hinterem Zaun.ein weiteres
Die Kindertagesstätte Am Vogelberg erhält zusätzliches außengelände, links zwischen vorderem und hinterem Zaun.ein weiteres
 

Das stadtnahe Bischberg kann den Hunger nach Bauland kaum stillen. Abhilfe soll nun ein neues Baugebiet schaffen - das "Himmelreich".

Ein Mann mittleren Alters kommt zu Sandra Trittmacher, der Dame vor des Bürgermeisters Büro und erkundigt sich nach dem "Himmelreich". Die Verwaltungsmitarbeiterin verweist ihn zu Kollegen Manfred Gawert. Bei dem landen alle Bau-Interessenten. "Jede Woche im Schnitt zwei Nachfragen nach Bauland in Bischberg", erklärt der auf Nachfrage. Seit bekannt ist, dass die Gemeinde im Osten eine neues Baugebiet erschließen möchte, "warten alle auf das Himmelreich", weiß Gawert. "Himmelreich", so lautet der Namen des Gebietes.

Zwar gibt es in der 6000-Seelen-Gemeinde laut Baulückenkataster rund 300 bebaubare Flächen. Doch die gehören meist Privatpersonen, die sich aus den verschiedensten Gründen nicht trennen wollen. Und wenn doch, dann zu doch oft enormen Preisen. Der Durchschnittswert liegt laut Bürgermeister Johann Pfister derzeit bei etwa 200 Euro pro voll erschlossenem Quadratmeter. Gerade für junge Familien eine Hürde. Weil Bischberg die eigenen Bürger halten möchte, soll im "Himmelreich" auch ein Baulandmodell greifen.

Ausgleichsflächen

Das bedeutet, die Gemeinde hat bereits Ausgleichsflächen erworben, bzw. besitzt solche, die den Landverbrauch kompensieren. Für das etwa 4 Hektar große "Himmelreich" dürfen an anderer Stelle 1,3 Hektar Natur pur werden. Im Gegenzug erhält die Gemeinde Bauplätze, die sie dann fürs Einheimischenmodell nutzen, also zu günstigeren als den üblichen Preisen veräußern kann. Die Details des Modells müssen vom Gemeinderat noch festgezurrt werden, erklärt der Bürgermeister. Das wird wohl parallel zu den weiteren nötigen Verfahrensschritten erfolgen.

Bereits erfolgt ist die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit, also der Bürger und der Träger öffentlicher Belange. Gefasst ist auch der Billigungsbeschluss, so dass die Pläne nun erneut öffentlich ausliegen, so dass Wünsche, Anträge, aber auch Bedenken geäußert werden können. Ziel ist laut Verwaltungschef Michael Dütsch, Ende März den Aufstellungsbeschluss zu fassen, "so dass im Juli mit der Erschließung begonnen und im Juli 2015 gebaut werden kann."

Bis dahin sollen insgesamt 72 Bauplätze mit Flächen zwischen 400 und 600 Quadratmetern geschaffen sein. Das "Himmelreich" befindet sich im Südosten Bischbergs, angrenzend an die Gemarkung Bamberg. Pfister, Dütsch und Gawert sind sich einig, dass die Erschließung neuen Baulandes dringend nötig ist. Das letzte Neubaugebiet "Am Herrgottsbaum" wurde schließlich schon vor über 10 Jahren realisiert. "Weil kein Bauland zur Verfügung steht, gehen pro Jahr nur etwa 13 Bauanträge" bei Gawert ein, ein grobes Missverhältnis zu den Anfragen.

Nähe ein Kriterium

Warum will der junge Besucher ins "Himmelreich"? Er stammt aus Bamberg, möchte in der Region bleiben und ein frei stehendes Haus errichten. Der Traum lässt sich in Bamberg weder aus finanziellen noch aus räumlichen Gründen verwirklichen. "Und Bischberg ist gleich in der Nähe."

Anreize hat die 6000-Seelen-Gemeinde genügend geschaffen mit den Investitionen in die Infrastruktur. So verfügen alle drei Kindertagesstätten neben reinen Kindergartenplätzen auch über Krippenplätze. "Jedes Kind bekommt bei uns einen Platz", so Bürgermeister Pfister. Mehr Platz hat nun auch die Kindertagesstätte "Am Vogelberg". Im Herbst hat die Krippe den Betrieb aufgenommen, eine Investition in Höhe von über 520.000 Euro. Darin enthalten sind die Kosten für den Erwerb von weiteren 600 Quadratmetern (Außenbereich).

Nun hat der Gemeinderat die Gestaltung der Außenanlagen (für rund 200.000 Euro) in Auftrag gegeben.

Eigenwasser

Konsequent setzt die Gemeinde ihren Weg bei der Wasserversorgung fort. Die steht auf den zwei Säulen Eigenwasser und Fernwasser. Dabei muss bis 2017 einiges erledigt sein, denn dann läuft die Genehmigung für die bestehenden Brunnen am Ortsrand aus. Für den Ausbau zweier Brunnen im Weipelsdorfer Wald hat der Gemeinderat die Aufträge vergeben. Im Frühjahr, möglichst März oder April sollen die Bagger hier anrollen, erläutert Geschäftsstellenleiter Dütsch.