In dicht gedrängten Menschenmassen in der Sandstraße entwickelte sich im vergangenen Jahr eine handfeste Auseinandersetzung zwischen zwei jungen Männern. Der Angeklagte aus Bamberg musste sich wegen versuchten Totschlags vor dem Landgericht verantworten. Foto: Archiv/Corinna Bail
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Ein junger Mann musste sich wegen versuchten Totschlags während der letztjährigen Sandkerwa vor dem Landgericht Bamberg verantworten, kam aufgrund eines Geständnisses und geringer Vorstrafen aber mit einer Bewährungsstrafe äußerst glimpflich davon.
Hätte die Anklageschrift Recht behalten, wäre der in Bamberg lebende Yunus U. (Name von der Redaktion geändert) einige Jahre hinter Gittern gelandet. Immerhin ging es vor dem Landgericht Bamberg um einen versuchten Totschlag während der letztjährigen Sandkerwa. Doch nach drei Verhandlungstagen stand eine 15-monatige Bewährungsstrafe wegen versuchter gefährlicher und vorsätzlicher Körperverletzung. Eine Tötungsabsicht konnte nicht bewiesen werden.
Spät am Abend drängen tausende Feierwütige durch die enge Sandstraße - nüchtern sind die wenigsten. Kaum einer hat ein Auge auf den anderen. Alle wollen nur Spaß haben. "Es war schwierig, den genauen Ablauf zu rekonstruieren." Auf diese Formel des Staatsanwaltes Christoph Wedekind kann man es bringen. Alles beginnt mit einer zufälligen Rempelei zweier Betrunkener. Aus dem kleinen Missgeschick entwickelt sich bald schon ein handfester Streit. Mit einem wuchtigen Faustschlag bringt Yunus U. sein nur ein Jahr älteres Gegenüber schließlich zu Boden. Vielleicht um kurz vor seinem 21. Geburtstag seinen beiden Begleitern zu imponieren, die sich demnächst wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung vor dem Amtsgericht einzufinden haben.
Versuchter Totschlag auf der Sandkerwa: Alles begann mit einer zufälligen Rempelei
Als die Zufallsbekanntschaft auf dem Kopfsteinpflaster vor einem irischen Pub liegt, folgen weitere Treffer mit Händen und Füßen. "Ich weiß als Ex-Militär, wie gefährlich solche Schläge gegen den Kopf sein können", so ein Zeuge. Einige Passanten leisten Erste Hilfe.