Zwei Ordner voller Pläne

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Als erster Bürger holte sich gestern der Sprecher der Bürgerinitiative und Ortsreferent Andreas Kukuk (Mitte) sämtliche Pläne zur Ortsumgehung im Bauamt. Später kamen der ehemalige Gemeinderat Dieter Ott (links) und Bürgermeister Franz Kuhn (rechts) dazu. Fotos: Ralf Ruppert
Als erster Bürger holte sich gestern der Sprecher der Bürgerinitiative und Ortsreferent Andreas Kukuk (Mitte) sämtliche Pläne zur Ortsumgehung im Bauamt. Später kamen der ehemalige Gemeinderat Dieter Ott (links) und Bürgermeister Franz Kuhn (rechts) dazu. Fotos: Ralf Ruppert
Wichtiger Erfolg für die Bürgerinitiative: Die bisherige KG 43 biegt westlich von Eltingshausen höhengleich von der KG 43 neu ab. Foto: Ralf Ruppert
Wichtiger Erfolg für die Bürgerinitiative: Die bisherige KG 43 biegt westlich von Eltingshausen höhengleich von der KG 43 neu ab. Foto: Ralf Ruppert
 
Foto: Ralf Ruppert
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Der Kreisel auf der ehemaligen B 19. Foto: Ralf Ruppert
Der Kreisel auf der ehemaligen B 19. Foto: Ralf Ruppert
 
Durch den Erdwall hat der Durchlass eine Länge von 33 Metern. Foto: Ralf Ruppert
Durch den Erdwall hat der Durchlass eine Länge von 33 Metern. Foto: Ralf Ruppert
 
Der Kreisel am Umspannwerk im Detail. Foto: Ralf Ruppert
Der Kreisel am Umspannwerk im Detail. Foto: Ralf Ruppert
 
 
Foto: Ralf Ruppert
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Foto: Ralf Ruppert
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Foto: Ralf Ruppert
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Seit gestern liegen die Unterlagen zum Planfeststellungs- verfahren für die "Eltingshäuser Spange" im Rathaus aus. Ortsreferent Andreas Kukuk schaute als Erster genau hin.

Mehr Transparenz geht kaum: Im Oerlenbacher Rathaus liegen seit gestern sämtliche Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren "Ortsumgehung Eltingshausen" aus. Höhen- und Lagepläne, Landschaftspflegerische Maßnahmen, Wasserrecht und sogar Details zum notwendigen Grunderwerb füllen zwei komplette Ordner. Einen Monat lang können sich Grundstückseigentümer, Anwohner und alle Interessierten informieren.
Den Anfang machte gestern gleich Andreas Kukuk, Ortsreferent von Eltingshausen und Sprecher der Bürgerinitiative "Eltingshäuser Spange". Sein Fazit: "Das meiste ist für uns unstrittig, nur wegen des Lärmschutzes müssen wir nochmal draufschauen."


Genauer Blick auf alle Details

"Vieles kenne ich ja schon, aber ich schaue jetzt noch einmal auf alle Details", sagt Kukuk, während er die riesigen Pläne im kleinen Sitzungssaal ausbreitet. Als Erstes sucht er dabei die höhengleiche Anbindung der KG 43 alt, also der westlichen Zufahrt nach Eltingshausen. "Das wurde in der Anfangsphase ja in Zweifel gezogen, deshalb sind wir froh, dass es jetzt in den offiziellen Plänen drin ist." Wichtig sei die Kreuzung zum einen für die Bewohner im westlichen Teil Eltingshausens, aber auch für die Landwirte, um besser zu den Feldern zu kommen. Die hätten sonst nur den 33 Meter langen, fünf Meter hohen und gut sieben Meter breiten Wellrohrdurchlass auf halber Strecke zwischen den beiden Kreiseln.
"Die Pläne sind ja erst in der vergangenen Woche gekommen, ich habe bisher auch erst grob drübergeschaut", berichtet Bürgermeister Franz Kuhn. "An der Trassenführung hat sich ja nichts geändert", lautet seine Bilanz. Gemeinsam mit Gemeinderat Kukuk nahm er aber gleich den Berich am Umspannwerk unter die Lupe: Dort ist südwestlich des Kreisels zwar ein Sicht- und Lärmschutz-Damm eingezeichnet, nordwestlich fehlt jedoch der Lärmschutz. Vor allem auf rund 200 Metern zwischen zwei Senken würde sich Kukuk einen Schutz der Anwohner wünschen, auch wenn die Berechnungen Lärmpegel unterhalb der Grenzwerte ergeben haben.
"Dort, wo wir die Grundstücke bekommen haben, machen wir freiwillig einen Lärmschutz", sagt Jürgen Dobler vom Landratsamt dazu. Weil es wegen des Lärmschutzgutachtens aber keine rechtliche Handhabe für Enteignungen gebe, seien alle anderen Bereiche nicht in die Pläne aufgenommen worden, aber: "Wenn wir die Grundstücke noch bekommen, können wir das nachschieben." Eine entsprechende Erd-Ablagerung sei genehmigungsfrei.


Stellungnahme der Landwirte

Das Verfahren läuft über die Regierung von Unterfranken, von Würzburg wurden alle Unterlagen nach Oerlenbach geschickt, um eine Einsichtnahme vor Ort zu ermöglichen. "In Eltingshausen selbst haben wir ja keine Außenstelle mehr", begründet Werner Rauh von der Gemeindeverwaltung, weshalb die Pläne ausschließlich im Rathaus ausliegen. Zuständig ist Jochen Geisel vom Bauamt. Für ihn ist es das erste Planfeststellungsverfahren, seit er für die Gemeinde arbeitet. Er gibt die Unterlagen heraus, kann aber keine Erläuterungen geben: "Es handelt sich um eine reine Einsichtnahme, das ist keine Fragestunde", betont er.
Noch anschauen wollen sich die Pläne auf jeden Fall auch die Landwirte Jürgen Bock und Stefan Karch. Bock ist direkt betroffen, weil die Umgehung in der Nähe seines Hofes verläuft und ihn von einem Teil seiner Felder abschneidet. "Ich lass mich offen drauf ein", sagt er trotzdem. Bislang habe er sich nicht entschieden, ob er Einwände erhebt.
Stefan Karch ist der Eltingshäuser Bauern-Obmann und Gemeinderat: "Wir werden uns nicht grundsätzlich quer stellen, sondern schauen, dass das landwirtschaftlich verträglich ist", kommentiert er die Pläne. Im Detail will er vor allem die Anbindung der bisherigen KG 43, den Anschluss der Feldwege und die Ausführung der Straßenränder unter die Lupe nehmen. Danach werde er dann die Stellungnahme des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) erarbeiten - natürlich in Absprache mit der Geschäftsstelle in Würzburg und mit den anderen vier Landwirten in Eltingshausen.

Verlauf Die Ortsumgehung Eltingshausen umfasst vor allem den Neubau der KG 43 auf einer Länge von 2,3 Kilometern, zudem wird die bestehende Straße des Gewerbegebietes "Am Gründlein" genutzt und die KG 43 alt wird saniert. Die neue Trasse verläuft nördlich von Eltingshausen und verbindet die Staatsstraße St 2445 (ehemals B 19) mit der Kreisstraße KG 6.
Info Sämtliche Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren liegen bis 8. Dezember im Oerlenbacher Rathaus zu folgenden Zeiten aus: Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr, Montag, Dienstag und Donnerstag von 14 bis 16 Uhr sowie am Mittwoch von 13 bis 17 Uhr. Zudem gibt es alle Unterlagen unter www.regierung.unterfranken.bayern.de/ aufgaben/4/12/02664.